
Chemnitz-Einsiedel
Anschlag auf bewohnte Flüchtlingsunterkunft
In Chemnitz haben Unbekannte einen Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft verübt. In dem Gebäude leben knapp 100 Asylbewerber. Die Unterkunft steht seit längerem im Fokus von Rechtsextremisten.
Donnerstag, 21.04.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 24.04.2016, 13:22 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Unbekannte haben in der Nacht zum Mittwoch einen Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Chemnitz-Einsiedel verübt. Dabei seien drei Brandsätze geworfen worden, bestätigte das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) am Mittwoch in Leipzig einen Medienbericht. Die Brandsätze seien in einem Abstand von drei bis vier Metern zum Gebäude gelandet. Über den Anschlag hatte zunächst die in Chemnitz erscheinende Freie Presse berichtet.
Die Brandsätze konnten den Angaben zufolge gelöscht werden. Personen seien nicht verletzt worden, hieß es. Direkt betroffen von dem Anschlag seien insgesamt 21 Asylbewerber gewesen. Insgesamt leben derzeit knapp 100 Asylbewerber in der Unterkunft mit mehreren Häusern, fast ausschließlich Familien mit Kindern. Gegen die Unterkunft im Chemnitzer Stadtteil Einsiedel kam es bereits mehrfach zu Protesten. Zuletzt zogen im Februar Menschen mit bengalischen Fackeln vor die Asylunterkunft.
Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters, verurteilte den Brandanschlag auf das Schärfste. „Ich bin entsetzt und zutiefst bestürzt über diese verabscheuungswürdige Tat“, erklärte er. Die Unterkunft in Einsiedel wird vom DRK betreut. (epd/mig)
Wir informieren täglich über Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Um diese Qualität beizubehalten und den steigenden Ansprüchen an die Themen gerecht zu werden bitten wir dich um Unterstützung: Werde jetzt Mitglied!
MiGGLIED WERDEN- FDP blockiert leichtere Einbürgerung Regierung beschließt Fachkräfteeinwanderung
- Verstörende Kamerabilder Mexiko: Wachpersonal lässt 38 Geflüchtete…
- Frankfurt am Main Mike Josef: Vom Flüchtlingskind zum Oberbürgermeister
- Debatte um Abi-Pflichtlektüre 100-mal N-Wort auf 300 Seiten
- Ansichten & Aussichten So nicht! Rassismus als Abiturthema
- Migrationsexperte EU-Grenzpolitik im Niger „unglaublich schädlich“