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Goslar © m.prinke @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Überraschende Umfrageergebnisse

Kommunen durch Flüchtlinge weniger überfordert als angenommen

Einer aktuellen Umfrage unter Deutschlands 700 größten Städten und Gemeinden zufolgen fühlen sich nur 6 Prozent der Kommunen durch die aktuellen Flüchtlingszahlen überfordert.

Donnerstag, 25.02.2016, 12:08 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 25.02.2016, 16:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Deutschlands Kommunen fühlen sich durch die steigenden Flüchtlingszahlen weniger überfordert als bisher angenommen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage unter Deutschlands Kommunen hervor, die das ARD-Magazin Monitor durchgeführt hat. Nur 6 % der Städte und Gemeinden halten sich demnach bereits jetzt für überfordert. Die große Mehrheit, 50 % der Kommunen, antwortete, dass sie – trotz Kapazitätsproblemen – mit der aktuellen Zahl der Flüchtlinge klar komme. 16 % könnten laut eigener Einschätzung sogar noch mehr Flüchtlinge aufnehmen. 28 % wollten sich zu der Frage nicht äußern. An der Umfrage haben sich 373 der 700 größten Städte und Gemeinden Deutschlands beteiligt.

Die Umfrage gibt auch Aufschluss über die aktuelle Pro-Kopf-Verteilung der Flüchtlinge in deutschen Kommunen zum Jahresanfang 2016. Der Durchschnitt liegt demnach bei 14,5 Flüchtlingen je Kommune pro tausend Einwohner. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede: Während einzelne Kommunen nur einen Flüchtling pro 1000 Einwohner aufgenommen haben, liegt der Spitzenwert im bayerischen Lichtenfels bei 78 Flüchtlingen pro 1000 Einwohnern. Besonders viele Kommunen Bayerns und Nordrhein-Westfalens finden sich hier in der Spitzengruppe wieder, während sich überproportional viele Kommunen in Baden-Württemberg am Ende der Tabelle wiederfinden. Bei diesen Berechnungen wurden von den Bundesländern betriebene Einrichtungen nicht mit eingerechnet.

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Auch bei der Unterbringungsart gibt es große Unterschiede. 43 % der Kommunen setzen demnach auf Gemeinschaftsunterkünfte, während 40 % bei der Unterbringung von Flüchtlingen einzelne Wohnungen bevorzugen.

Der Deutsche Städtetag, die wiederholt Unterstützung vom Bund gefordert hat aufgrund überlasteter Kommunen, sieht sich durch die Monitor-Umfrage in seiner Einschätzung bestätigt, dass die deutschen Kommunen zwar an der Grenze ihrer Belastbarkeit agierten, aber nicht überfordert seien. Die Kommunen „bewältigen die Situation gegenwärtig dank großer Anstrengungen“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber Monitor. Man brauche dafür aber auch die nötige Unterstützung von Bund und Ländern. (bk) Aktuell Politik

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