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Das Meer © Dom Crossley @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

IOM warnt

Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge stark gestiegen

Sowohl die Zahl der Bootsflüchtlinge als auch die Zahl der Toten sind im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen. UNHCR kritisiert restriktive Maßnahmen europäischer Staaten wie verschärfte Grenzkontrollen.

Montag, 15.02.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 16.02.2016, 17:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Im Januar dieses Jahres sind im Mittelmeer dreimal mehr Flüchtlinge ertrunken als im Vorjahresmonat. Bis zum 28. Januar seien 244 Männer, Frauen und Kinder auf See ums Leben gekommen oder als vermisst gemeldet worden, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. Im gesamten Januar 2015 habe die Zahl der Toten und Vermissten 82 betragen. Im laufenden Jahr seien bereits 410 Flüchtlinge gestorben, die meisten von ihnen ertrunken.

Die Organisation erklärte den Anstieg mit der Rücksichtslosigkeit der Schlepperbanden. Die Menschenschmuggler pferchten die Passagiere in immer kleinere Boote. Diese seien oft nicht seetauglich und könnten schnell kentern.

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Mehr als 83.000 Bootsflüchtlinge eingetroffen

Wie die Organisation außerdem mitteilt, sind in den ersten Wochen des Jahres 2016 mehr als 83.000 Bootsflüchtlinge in Europa eingetroffen. Auch diese Zahl Zahl sei im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr drastisch gestiegen.

In den gesamten beiden ersten Monaten des Vorjahres, Januar und Februar 2015, gingen demnach gut 12.000 Männer, Frauen und Kinder an Europas Küsten an Land. Laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR waren im Januar 2016 knapp 60 Prozent der Angekommenen Frauen und Kinder. Die meisten Flüchtlinge stammten aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Das UNHCR äußerte wachsende Besorgnis über restriktive Maßnahmen europäischer Staaten wie verschärfte Grenzkontrollen. Einige Regierungen hätten die klare Priorität, Flüchtlingen die Einreise zu verweigern. Alle Flüchtlinge hätten aber einen Anspruch auf ein faires Asyl-Verfahren, betonte das UNHCR. (epd/mig) Aktuell Politik

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  1. lucy sagt:

    Ob man es wahr haben will oder nicht: diese Toten gehen auf Frau Merkels Konto. Es hätte Wege gegeben (zumindest kenne ich einen) die Flüchtlinge trockenen Fußes nach Europa zu bringen ohne dass jemand sein Leben hätte riskieren müssen und ohne dass es Überfälle am Kölner Hbf gegeben hätte. Aber nein, „gut gemeint“ scheint in Deutschland noch immer wichtiger als „gut gemacht“.
    Frau Merkel ist kein Freund der Flüchtlinge oder Syrer. Sondern ihr ging es primär um den Friedensnobelpreis und privaten Interessen. Wer das für gelogen hält sollte sich mal die Chronologie der Flüchtlingskrise ganz genau anschauen.

    Was hat sich also konkret gebessert in der Flüchtlingskrise? Nichts! Es sterben sogar noch mehr Menschen im Mittelmeer als vorhin. Wenn das kein Scheitern par excellence ist, was ist es dann?

  2. Wiebke sagt:

    In Anbetracht von bereits 1000 Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünften muss die Politik einen Schlingerkurs fahren. sonst geht gar nichts mehr, siehe Schweden. Dort kann ich von eigener Anschauung her sagen, dass die Mehrheit der Bevölkerung bisher nochmal eine viel positivere Haltung einnahm als die Deutschen. Bisher. Und nun sind die Grenzen weitgehend zu.

    Und zu den Zahlen der Ertrunkenen: Es steht stark anzunehmen, dass ohne Merkels Grenzöffnung letztes Jahr schon weit mehr ertrunken wären.
    Allerdings schlingert die Kroko-Politik jetzt gar zu sehr.
    Dennoch: Vergleicht man Merkel mit dem Rest Europas, ist sie eine Leuchtfigur. Natürlich kein ‚Gutmensch‘ , ich denke realistische Einschätzung, wirtschaftliche Interessen und tatsächlich eine gewisse Anteilnahme halten sich bei ihr die Waage.Wer sie jetzt nicht unterstützt, wird das Gegenteil einer noch irgendwie erträglichen Flüchtlngspolitik erreichen, fürchte ich. Wenn sie untergeht, kommt es noch schlimmer.

    Wichtiger wäre m.E. gegen diese bescheuerten NATO-Maßnahmen vorzugehen. Kampagnen, Demonstrationen, was weiß ich.. Der Schießbefehl, den sich die AfD wünscht, wird sonst klammheimlich an die Außengrenzen im Mittelmeer verlegt. Denn als nächstes werden sie die Hilfsorganisationen als Schlepper kriminalisieren, was teilweise jetzt schon in Gr geschieht.

  3. lucy sagt:

    @Wiebke

    „Und zu den Zahlen der Ertrunkenen: Es steht stark anzunehmen, dass ohne Merkels Grenzöffnung letztes Jahr schon weit mehr ertrunken wären.“

    Die Realität sind nunmal so aus, dass man durch das öffnen von Grenzen und ausrufen hohler Parolen keinen einzigen Flüchtling vorm ertrinken rettet. Aber glauben Sie mir Herr Wiebke ich bin ebenso kurz davor meine Augen vor dieser selbstgerechten moralapostolischen Politik zu schliessen. Dass eine solche Politik überhaupt zuspruch erhält ist meiner m.M. nach der Tiefpunkt des europäischen Humanismus!

  4. Ernst sagt:

    „Es steht stark anzunehmen, dass ohne Merkels Grenzöffnung letztes Jahr schon weit mehr ertrunken wären.“

    Warum? Was gibt es da für ein Zusammenhang? Steht nicht oben im Artikel, dass doch jetzt mehr Menschen ertrinken als vorher?

    Merkel hat nicht mal die Grenzen geöffnet, eigentlich lässt sie den Dingen lediglich ihren Lauf nehmen ohne Koordination oder Absprache mit anderen Ländern. Es ist das gewollte Chaos.