IOM schlägt Alarm
Zahl von Todesopfern im Mittelmeer steigt dramatisch an
Im laufenden Jahr sind bereits 2.812 Flüchtlinge beim Versuch, über das Mittelmeer zu fliehen, gestorben. Die Internationale Organisation für Migration schlägt Alarm. Mit der Verzweiflung der Flüchtlinge wachse auch die Zahl der Schlepper.
Mittwoch, 16.09.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 16.09.2015, 19:48 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl ertrunkener Flüchtlinge im Mittelmeer steigt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) dramatisch an. Alleine seit diesem Wochenende seien mindestens 72 Menschen bei dem Versuch gestorben, von der türkischen Küste aus eine griechische Insel zu erreichen, sagte ein Sprecher am Dienstag in Genf.
In der vergangenen Nacht seien mindestens 22 Flüchtlinge in der Ägäis ertrunken, darunter vier Kinder. 211 Insassen des gleichen Bootes wurden gerettet. Es hatte sich auf dem Weg zur Insel Kos befunden und war am frühen Morgen gekentert. Insgesamt sind demnach in diesem Jahr 2.812 Flüchtlinge beim Versuch, über das Mittelmeer zu fliehen, gestorben.
Nach Angaben der IOM ist die Zahl der Flüchtlinge, die von der Türkei nach Griechenland fliehen, so hoch wie nie. Zwischen vergangenem Freitag und Sonntag seien etwa 20.000 Flüchtlinge auf den griechischen Inseln registriert worden. „Die Realität hat alle Vorhersagen überholt“, sagte der IOM-Koordinator in Griechenland, Daniel Esdras. Mit der Verzweiflung der Flüchtlinge wachse auch die Zahl krimineller Schlepper beinahe täglich.
Der IOM-Statistik zufolge sind in diesem Jahr bislang fast 465.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflohen, mehr als zwei Drittel davon über Griechenland. Syrer stellen mit mehr als 180.000 Flüchtlingen die größte Gruppe, gefolgt von Afghanen (über 50.000) und Eritreern (über 30.000). (epd/mig) Aktuell Politik
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