TV-Tipps des Tages
26.08.2014 – Erster Weltkrieg, Migranten, Aufenthalt, Ausländer, Delhi
TV-Tipps des Tages sind: Die Suche nach den verlorenen Söhnen: Soldaten des Infanterie-Regiments 56 vor dem Abrücken in die vorderste Linie der Stellungen bei La Bassée; Heilen ohne Honorar - Eine Armenklinik in Deutschland; Fremde Kinder: Über den Dächern von Delhi
Von Ümit Küçük Dienstag, 26.08.2014, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 23.08.2014, 22:35 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Die Suche nach den verlorenen Söhnen
Dokumentation – 100 Jahre Erster Weltkrieg. Film von Alexander Berkel und Annette von der Heyde. Der Bauer Hermann Kortüm hat gerade erst geheiratet, als er 1914 in den Krieg ziehen muss. Fortan schreibt er seiner Frau fast jeden Tag – seine Briefe geben Einblicke in die Gedanken und Gefühle eines einfachen Soldaten.
Es sind Fundstücke wie diese, die am Anfang der filmischen Erkundungsreise stehen, bei der sich die Autoren auf eine bewegende Spurensuche begeben: 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs spürt die Dokumentation Etappe für Etappe dem Schicksal junger Menschen nach, die 1914 bis 1918 das Grauen der Schlachtfelder erleben und von denen viele nicht zurückkehren. Entscheidende Momente ihres Weges entlang der Front im Westen werden szenisch rekonstruiert und in das historische Geschehen eingebettet.
Neben Briefen und persönlichen Unterlagen bietet ein besonderer Archivbestand die seltene Chance, den opferreichen Weg jener Kampfeinheit nachzuvollziehen, der auch Hermann Kortüm angehörte: Das deutsche Infanterie-Regiment Nr. 56 steht exemplarisch für über 300 andere vergleichbare Truppenverbände jener Zeit. Eine einmalige Sammlung von Unterlagen und hunderten Glasplattenfotos im Stadtarchiv der ehemals preußischen Garnisonsstadt Wesel wird zum Ausgangspunkt der Spurensuche – auch nach den „verlorenen Söhnen“ dieser Stadt. Di, 26. Aug • 20:15-21:00 • ZDF
Heilen ohne Honorar – Eine Armenklinik in Deutschland
Dokumentation – „Hilfe um jeden Preis – und für die Bedürftigen kostenlos!“, so erklärt Dr. Hans-Walther Roth sein Leitmotiv. Mit der Ulmer Armenklinik kümmert er sich um Menschen in Not, die durch das soziale Netz gefallen sind. Obdachlose und Mittellose, Migranten ohne Aufenthaltspapiere, aber auch Menschen aus dem Mittelstand, die ihre Krankenversicherung verloren haben. Menschen wie Silva W., eine insolvente Unternehmerin, die an Krebs erkrankte und jetzt nicht versichert ist.
Die Armenklinik ist kein Haus mit Betten, sondern ein medizinisches Netzwerk verschiedener Fachärzte, die neben ihrer Praxistätigkeit behandeln – ohne Honorar und ohne Krankenschein. Sogar Medizinstudenten helfen mit. Auch in anderen deutschen Städten gibt es ähnliche Modelle, die dort freiwillig helfen sollen, wo die öffentliche Gesundheitsversorgung nicht immer ankommt.
Dr. Roth, ein studierter Augenarzt und Lokalpolitiker, klagt, dass die medizinische Grundversorgung immer schlechter würde, dass viele Leistungen und wichtige Medikamente nicht mehr erstattet würden. Wird also Gesundheit zu einem Luxusgut, das sich irgendwann nicht mehr jeder leisten kann? Der Gründer der „Armenklinik“ befürchtet das, und so besorgt er für seine Patienten kostenlos Medikamente oder Sehhilfen, spricht mit Ämtern und Versicherungen. Silva W. hat er eine rettende Krebsoperation organisiert. Doch noch immer hat sie keine Krankenversicherung – aber die Schmerzen sind zurück. Wird es der „Armenklinik“ gelingen, die Frau wieder zurück in den Versicherungsschutz zu bringen? Di, 26. Aug • 21:32-22:00 • tagesschau24
Fremde Kinder: Über den Dächern von Delhi
Dokumentarfilm – Der Traum der 14-jährigen Gulnaz ist es, eine Sängerin und ein Filmstar zu werden und in einem großen Haus zu leben. Ihr Alltag sieht jedoch anders aus: Zusammen mit ihren fünf Geschwistern und den Eltern wohnt sie in einem einzigen Raum in Alt-Delhi. Einen Teil ihrer Freizeit verbringt Gulnaz mit ihren Freunden und Geschwistern auf dem Dach des Hauses. Gulnaz‘ kleine Schwester Manhaz glaubt nicht an den Traum der Schwester. Nüchtern stellt sie fest, dass Gulnaz‘ Stimme nicht gut genug sei. Außerdem wären teure Gesangsstunden nötig. Im Gegensatz zu Gulnaz, für die bald der Ernst des Lebens als Mitglied der muslimischen Gemeinde von Delhi beginnt, kann die zehnjährige Manhaz noch ihre Kindheit genießen. Der Dokumentarfilm „Fremde Kinder: Über den Dächern von Delhi“ erzählt von den hoffnungsvollen und nüchternen Seiten einer Kindheit in der indischen Großstadt. Di, 26. Aug • 23:40-00:10 • 3sat TV-Tipps
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