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CDU-Abgeordnete

Islam nicht für Antisemitismus verantwortlich

Antisemitismus ist kein Importprodukt des Islam. Die Bundestagsabgeordnete Cemile Giousouf warnt davor, Muslime in Sippenhaft zu nehmen. Gleichzeitig ruft sie Muslime auf, selbstkritischer mit den Entwicklungen in ihren Herkunftsländern umzugehen.

Mittwoch, 06.08.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 08.08.2014, 8:09 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Antisemitismus in Deutschland ist nach Einschätzung der muslimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Cemile Giousouf kein Importprodukt des Islam. Die Abneigung gegen Juden basiere auf „Feindbildern, die im Zusammenhang einer realen Auseinandersetzung entstehen“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe) vor dem Hintergrund der Kämpfe in Gaza. Man dürfe nicht den Fehler machen, „mit Verallgemeinerungen Muslime in Sippenhaftung zu nehmen“.

Bei den jüngsten Protesten gegen den Nahostkonflikt waren vereinzelt antisemitische Parolen gerufen worden, Gegendemonstranten und als Juden erkennbare Passanten wurden körperlich angegriffen. In Wuppertal warfen arabischstämmige junge Erwachsene Brandsätze auf eine Synagoge. Die Vorfälle hatten eine Debatte um einen wachsenden Antisemitismus in der Bundesrepublik ausgelöst. Die Kirchen und islamische Religionsgemeinschaften zeigten sich solidarisch mit den hier lebenden Juden.

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Nach den Worten von Giousouf sollten Muslime selbstkritischer mit der Entwicklung in ihren Herkunftsländern umgehen und etwa gegen die Gräueltaten der Terrororganisation „Islamischer Staat“ oder den Bürgerkrieg in Syrien protestieren. Die Fronten verliefen allerdings nicht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, sondern zwischen Demokraten und Nichtdemokraten, sagte die Politikerin. Giousouf sitzt seit März 2013 als erste muslimische CDU-Abgeordnete im Bundestag. Die gebürtige Leverkusenerin ist Tochter türkischstämmiger Eltern aus Griechenland. (epd/mig)

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