Buchtipp zum Wochenende

Ganz oben Ganz unten – von Christian Wulff

Viel wurde über Christian Wulff geschrieben, selten hat er sich selbst nach seinem Rücktritt als Bundespräsident geäußert . Am 11. Juni erscheint sein Buch „Ganz oben Ganz unten“. Darin schildert er, was sich hinter den Kulissen abspielte.

Freitag, 06.06.2014, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.06.2014, 0:03 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

„Zuallererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“

Mit diesem Statement in seiner Bremer Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 geht der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff in die Geschichte ein. Zum einen, weil er als Staatsoberhaupt erstmals Millionen Muslimen, die in Deutschland leben und zu Hause sind, aus dem Herzen sprach, zum anderen, weil er damit eine Debatte auslöste und heftige Kritik einstecken musste. Die Bild-Zeitung etwa titelte: „Warum hofieren Sie den Islam so, Herr Präsident?“

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Freispruch nach Rücktritt
Am 17. Februar 2012 trat Christian Wulff nach 598 Tagen von seinem Amt als Bundespräsident zurück. Obwohl sich vor Gericht auch der letzte gegen ihn erhobene Vorwurf als haltlos erwies, reichte die öffentliche Demütigung noch über den Tag des Freispruchs hinaus. Niemals zuvor haben die Medien unseres Landes einen Politiker in solcher Weise verfolgt. Auch das Verhalten der Staatsanwaltschaften in Celle und Hannover wirft Fragen auf. Ging alles mit rechten Dingen zu?

„Nachdem sich bisher andere mit der Causa Wulff auseinandergesetzt haben, schildert nun Christian Wulff aus seiner Sicht, wie die Affäre inszeniert wurde, was sich hinter den Kulissen abspielte und wie es sich anfühlt, derlei massiven Angriffen ausgesetzt zu sein. Auch seine eigenen Fehler benennt er. Ganz oben Ganz unten ist ein Lehrstück über Politik, Presse und Justiz, das nachdenklich macht“, so der Verlag C. H. Beck. (bk) Aktuell Feuilleton

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