Türkische Presse Türkei

03.04.2013 – Erdoğan, Kurden, PKK, Israel, EU Beitritt Türkei, Islamophobie

Die Themen des Tages sind: Außenministerium besorgt; Kontakte von Gül in Lettland; Erdoğan beruft "Rat der Weisen" zum Kurdenkonflikt ein; Bağış: Der Islam ist Realität in Europa; Bestnoten für Istanbul von IOC-Delegation; Israel greift Ziele im Gaza-Streifen an; Treffen zum Kurdenkonflikt; Angelina Jolie in Afghanistan; 13 Kinder sterben in Myanmar bei einem verdächtigen Brand

Von Mittwoch, 03.04.2013, 11:03 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.04.2013, 11:05 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Außenministerium besorgt
Nach dem Tod von zwei Menschen bei dem Brand eines von Türken bewohnten Hauses in Köln hat die türkische Regierung den Umgang der deutschen Behörden mit mutmaßlichen Brandstiftungen kritisiert. Gestern wurde eine schriftliche Erklärung des Außenministeriums zu den Bränden in Deutschland veröffentlicht.

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“Wir sind sehr besorgt darüber, dass sich in der letzten Zeit solche Brandvorfälle vermehrt haben. Wir sind davon überzeugt, dass die deutschen Behörden den Grund des Brandes genau klären werden. Wir hoffen, dass sich solche Vorfälle nicht mehr ereignen”. So in der Erklärung des Außenministeriums.

Das Feuer war am Samstagabend in dem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Höhenberg ausgebrochen. Bei dem Brand starben ein 30-jähriger Mann und eine junge Frau. 13 Menschen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Kontakte von Gül in Lettland
Staatspräsident Abdullah Gül befindet sich in Lettland. Er und seine Gattin Hayrünnisa Gül wurden in Riga, in der Hauptstadt von Lettland, von dem lettischen Staatspräsidenten Andris Berzins am Flughafen zeremoniell empfangen. Nach einem Zweiergespräch traten beide Amtskollegen vor die Presse. Anschließend gab es ein Treffen der Delegationen, an der auch Verkehrsminister Binali Yıldırım und Europaminister Egemen Bağış teilnahmen.

“Ich glaube, dass dieser Besuch eine neue Phase in unseren Beziehungen eröffnet und dazu beiträgt, dass unsere Beziehungen sich weiter vertiefen”. So Staatspräsident Abdullah Gül auf der gemeinsamen Pressekonferenz.

Staatspräsident Andris Berzins betonte hingegen, dass Lettland die EU-Mitgliedschaft der Türkei voll und ganz unterstützt.

Staatspräsident Abdullah Gül ist später mit der Parlamentspräsidentin Solvita Aboltina zusammengekommen.

Staatspräsident Abdullah Gül und seine Gattin Hayrünnisa Gül haben an einem Abendessen teilgenommen, das der lettische Staatspräsident Andris Berzins ihnen zu Ehren gab.

Erdoğan beruft „Rat der Weisen“ zum Kurdenkonflikt ein
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan beruft einen „Rat der Weisen“ ein, der die Bemühungen um ein Ende des Kurdenkonflikts begleiten soll.

Wie Erdoğan vor der Parlamentsfraktion seiner Regierungspartei AKP in Ankara sagte, sollen der Kommission Schriftsteller, Künstler, Akademiker und Vertreter regierungsunabhängiger Organisationen angehören. Bestimmte Namen nannte Erdoğan jedoch nicht.

Die Kurdenpartei BDP fordert unter anderem die Aufnahme von Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk in das Gremium. Erdoğan will sich am Donnerstagabend zum ersten Mal mit dem Rat treffen.

Laut Erdoğan soll der „Rat der Weisen“ in insgesamt sieben Regionen der Türkei mit Politikern, Medien und Wählern vor Ort in Kontakt treten und die Bemühungen um ein Ende des seit fast 30 Jahren anhaltenden Kurdenkonflikts erläutern.

Öcalan hatte Ende März die von ihm gegründete Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aufgerufen, den bewaffneten Kampf einzustellen und ihre Guerilla aus der Türkei abzuziehen.

Treffen zum Kurdenkonflikt
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan kam bei einer Diskussionsveranstaltung für eine friedliche Lösung des Kurden-Konflikts mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Abgeordneten zusammen.

Laut Berichten waren stellvertretender Ministerpräsidenten Bülent Arınç, Beşir Atalay und Bekir Bozdağ, Justizminister Sadullah Ergin, Innenminister Muammer Güler, Kulturminister Ömer Çelik, Geheimdienst-Chefs Hakan Fidan, stellvertretender Vorsitzender der Gerechtigkeit und Entwicklungspartei (AKP) Hüseyin Çelik an dem Treffen im Ministerpräsidialamt anwesend. Das Treffen dauerte etwa 4,5 Stunden.

Bağış: Der Islam ist Realität in Europa
Während der Vorsitzung der Nationalisten Front National in Frankreich äußerte Marine Le Pen, der Vorsitzende der FN, dass der Islam in Frankreich „sichtbarer“ als je zuvor sei. Dagegen sagte der türkische EU-Minister Egemen Bağış: „Islamophobie ist in Frankreich und in ganz Europa sichtbarer als der Islam. Der Islam ist eine Realität für die Europäische Union“. Wenn die Europäer ihre Köpfe hier weiterhin in den Sand steckten, würden sie nirgendwohin gelangen. Besonders im Blick hatte der türkische Politiker hierbei Frankreich. Nach Angaben sei etwa elf Prozent der Bevölkerung Frankreichs muslimische und ach bis neun Prozent der Bevölkerung der EU-Mitgliedsstaaten seien Muslime. Man glaubt, dass sich dieser Wert bis 2030 europaweit auf gut 15 Prozent steigern werde.

Türkisch-Iranisches „Gold für Gas“-Geschäft
Der größte Erdgaskunde des Iran ist die Türkei. Dieses Geschäft macht Iran direkt mit Ankara und nach wie vor floriert das „Gold für Gas“-Geschäft mit Ankara. Die Türkei exportierte allein in vergangenen Februar Gold in Wert von rund 120 Millionen Dollar. So läuft das Spiel „Gold für Gas“ weiter. Der Iran hat auf Grund seines Atomprogramms vom internationalen Bankensystem weitestgehend isoliert. So heißt es zwar von Seiten des türkischen Statistiksamts (TUIK), dass die Türkei im Januar kein Gold in den Iran verkauft habe, da Banken und Händler erst den 6. Februar und die damit verbundenen neuen US-Sanktionen, die eine striktere Kontrolle über Edelmetall-Verkäufe nach sich ziehen sollten, abwarten wollten. Nach wie vor ist die Türkei ist stark abhängig von ausländischen Energieimporten. Doch während sie die Erdöl-Lieferungen aus dem Iran immens zurückgeschraubt hat, ist ihr das beim Erdgas nicht möglich.

Bestnoten für Istanbul von IOC-Delegation
Endlich erhielt die Chance Istanbuls für das Jahr 2020 endlich den Zuschlag für die Olympischen Spiele zu erhalten. Denn IOC-Delegation gibt Istanbul Bestnoten. Die Millionenmetropole hat bei der IOC-Evaluierungskommission einen „exzellenten Eindruck“ hinterlassen. IOC Vize-Präsident Craig Reedie gab das bekannt. Den türkischen Kandidaten wurde nun ein Besuch der IOC-Evaluierungskommission abgestattet. Es gibt doch viele Vorteile von Istanbul: Wirtschaft, Politik und Jugend. Allein scheint Istanbul mit seinem Infrastrukturbudget von 19.2 Mrd. Dollar weitaus mehr zu investieren als die Konkurrenz in Tokio und Madrid.

Galatasaray gegen Real Madrid
Heute trifft Galatasaray im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League in Madrid auf Real. Fatih Terim, Trainer von Galatasaray schaffte in drei Engagements mit Galatasaray fünf Meistertitel und verhalf dem Klub im Jahr 2000 als bisher einzigem türkischem Verein zu einer europäischen Trophäe, dem Sieg im Uefa-Cup. „Wir wollen immer in der Champions League spielen. Unser Ziel ist es, einer der größten Klubs der Welt zu werden. Wir wissen sehr wohl, gegen wen wir spielen, aber in der Champions League haben wir unsere Stärke und unser Selbstvertrauen bereits unter Beweis gestellt. Es wird ein großes Spiel, unabhängig vom Ergebnis. Wir werden unser Bestes geben. Ich vertraue meiner Mannschaft und meinen Spielern. Wir sind in einer Gruppe mit Manchester United weitergekommen und haben Schalke ausgeschaltet. Wir mussten hart arbeiten und werden weiter stark kämpfen. Wir wissen, was wir können.“ so Terim.

Israel greift Ziele im Gaza-Streifen an
Zum ersten Mal seit der im November ausgehandelten Waffenstillstand hat Israel wieder den Gaza-Streifen aus der Luft angegriffen.

Nachdem am Dienstag erneut eine Rakete im Süden Israels eingeschlagen war, flogen israelische Kampfflugzeuge in der Nacht zum Mittwoch über das von der Hamas kontrollierte Gebiet und bombardierten mehrere Ziele. Verletzt wurde dabei niemand.

Die israelische Armee erklärte, die Luftwaffe habe „zwei terroristische Ziele im Norden des Gaza-Streifens“ angegriffen.

Nach Angaben aus Militärkreisen schlugen seit dem Waffenstillstand vom vergangenen November insgesamt drei aus dem Gaza-Streifen abgefeuerte Raketen auf israelischem Gebiet ein.

Juventus bietet 18 Millionen Euro für Burak Yılmaz
Schon wurde der türkische Ausnahme Fußballer Burak Yılmaz mit vielen europäischen Spitzen-Clubs in Verbindung gebracht. Der 27-Jährige Fußballer soll bei Manchester United und Chelsea London schon länger im Gespräch. Yılmaz hat schon ach Treffer in der Champions League und steht der Stürmer im Blickfeld vieler europäischer Top-Clubs. Aber Juventus Turin ist ganze 18 Millionen Euro der türkische Nationalspieler Burak Yılmaz wert. Der aktuelle Trainer Antonio Conte von Juventus Turin hat beim Vorstand seinen Wunsch geäußert, dass Burak Yılmaz nächste Saison in seinem Team zu wollen haben. In den vergangenen zwei Jahren hatte Juventus Turin schon Transfergeschäfte mit Galatasaray gehabt.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Wir sind im Wachstum besser wie USA und EU
„Wir sind im Wachstum besser wie USA und EU“ ist eine Schlagzeile von Haber Türk. Im Detail der Meldung werden die Worte des Ministerpräsidenten über die Wachstumsrate von 2,2 Prozent im Jahre 2012 widergegeben. Ministerpräsident Erdogan habe gesagt, wenn auch die Rate nicht den Erwartungen entspreche, stehe die Türkei dennoch besser als die USA und EU da. In der Fraktionssitzung seiner Partei habe der Ministerpräsident die Wachstumszahlen angesprochen und bezüglich der Kritik, dass die wirtschaftlichen Maßnahmen im Wachstum zu einer Vollbremsung geführt haben folgendes gesagt, „Wir haben festen Boden unter unseren Füssen.“

THY-Tag
Milliyet berichtet, dass der 1. April in Houston zum „THY-Tag“ erklärt worden ist. Dies habe die Bürgermeisterin von Houston Annise Parker bekannt gegeben. Im Zeitungsbericht wird daran erinnert, dass die Türkische Fluggesellschaft mit Houston ihre Flugziele auf 220 Destinationen erweitert hat.

Angelina Jolie in Afghanistan
In Star lesen wir, dass die berühmte Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie in Afghanistan eine Mädchenschule eröffnet hat. Die Schule der Botschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks befinde sich in der Nähe der Hauptstadt Kabul im Dorf Tangi und biete für 300 Mädchen Bildungsmöglichkeit.

Kennedys Tochter wird Botschafterin
Sabah titelt, „Kennedys Tochter wird Botschafterin“ Im Detail der Meldung wird darauf hingewiesen, dass ein weiteres Mitglied der Kennedy-Familie in die Politik steigt. Die Zeitung berichtet, dass Caroline Kennedy (55), Tochter des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy als US-Botschafterin in Japan im Gespräch ist.

13 Kinder sterben in Myanmar bei einem verdächtigen Brand
Hürriyet schreibt, „13 Kinder sterben in Myanmar bei einem verdächtigen Brand“ dass in Myanmar der Konflikt zwischen den Buddhisten und Muslimen mit dem Tod von 13 Waisenkindern für neue Spannungen gesorgt hat. Die Zeitung erinnert daran, dass bei den Auseinandersetzungen zwischen den muslimischen und buddhistischen Gruppen in der Provinz Rakhine zahlreiche Menschen getötet worden sind. Etwa 10 Tausend Menschen seien geflüchtet, berichtet die Zeitung weiter.

Misswahl in Diyarbakır
Hürriyet berichtet über die Misswahl in Diyarbakır. An der Miss Civilization of The World würden 18 Kandidatinnen aus 17 Ländern teilnehmen. Die Wahl werde am Sonntag in Diyarbakır stattfinden.

Nacht der Könige in Madrid
„Nacht der Könige in Madrid“ lautet der Titel einer Sportnachricht von Zaman. Im Detail berichtet die Zeitung über das Viertelfinalspiel zwischen Real Madrid und Galatasaray. Das Spiel soll heute Abend um 21:45 Uhr türkische Zeit angepfiffen werden. Der Unparteiische sei der Norweger Svein Oddvar Moen. Türkische Presse Türkei

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