TV-Tipps des Tages
20.10.2012 – Afrika, Terror, Türkei, Balkan, Kopftuch, 11. September
TV-Tipps des Tages sind: Laufstege in Afrika: Modeschöpfer in Senegal, Ägypten und Südafrika : Die Fabrik der Spione: Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001; Reisewege Türkei: Von den Dardanellen zum Golf von Edremit Durch das Land der Trojaner; Cosmo TV: Mit Kopftuch am Arbeitsplatz
Von Ümit Küçük Samstag, 20.10.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 20.10.2012, 20:57 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Laufstege in Afrika
Madame Oumou Sy aus dem Senegal ist die bekannteste Modeschöpferin Westafrikas. Sie hat Geschäfte auch in Paris und Genf. Das inspirierte den Korrespondenten, der sich unbedingt einen Boubou, eine lange, wallende Tunika, schneidern lassen wollte. Und sie nutzt manchmal auch die Straße in der Hauptstadt Dakar als Laufsteg, um Models für den Frieden werben zu lassen.
Im revolutionären Ägypten besucht der Film zwei sehr unterschiedliche Modeschöpferinnen. Suzie Khoury ist die Moderne: Sie entwirft Haute Couture der besonderen Art. Ihre arabischen Wurzeln würde die Ägypterin niemals leugnen. Ihre neueste Kollektion, in Szene gesetzt vom führenden ägyptischen Designer Hani Beheiry, wurde gerade auf dem Catwalk in Paris der Öffentlichkeit präsentiert. Suzie repräsentiert das moderne, aufgeschlossene Arabien. Ihre Philosophie ist es, den Frauen modische Vielseitigkeit anzubieten. Sie begleitet den Film auf der internationalen, aufgeklärten Seite des Mittleren Ostens, mit Fotoshootings, Models und VIPs. Hala Khoury ist die Traditionelle: Sie ist eine koptische, also christliche, Modedesignerin, die ihre vornehmlich traditionellen, muslimischen Kundinnen aufs Schönste verschleiert. Hala verschleiert sie modisch, aber konservativ. Besonders gut gehen schwarze, hauchdünne Stolen, die bei Hochzeiten getragen werden. 12:00-12:30 • HR
Die Fabrik der Spione
Dokumentation – Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 kam es zu massiver Ausweitung von Überwachung und Informationssammlung durch die verschiedenen amerikanischen Geheimdienste. Die Dokumentation, die sich vor allem auf das Buch „The Shadow Factory“ des Journalisten James Bamford stützt, beschreibt die technischen Finessen, mit denen CIA, FBI und NSA Freund und Feind beobachten und kontrollieren. 13:05-13:55 • arte
Reisewege Türkei (1/4)
Dokumentation (Kultur – Reisen/Urlaub/Touristik) – Film von Dorlie und Christian Fuchs. Kaum mehr als einen Kilometer breit, aber doch eine Scheidelinie zwischen Okzident und Orient, zwischen Europa und Asien: die Dardanellen. Zwei türkische Burgen wachen über den neuralgischen Punkt. Die Festung auf dem europäischen Ufer trägt den unzweideutigen Namen: „Kilitbahir“, Meeresverschluss. Die Meeresenge der Dardanellen, das Tor zur Ägäis, wurde in der Antike von der Burgstadt Troja bewacht.
Der erste Teil der vierteiligen Dokumentationsreihe „Reisewege Türkei“ führt in das Land der Trojaner – von den Dardanellen bis zum Golf von Edremit. 14:30-15:15 • 3sat
Balkan mit und ohne Schluchten
Weltreisen – Film von Thomas Morawski. Der Balkan ist ein halber Kontinent, ein Lebensgefühl, ein Gebirge gleichen Namens. ARD-Korrespondent Thomas Morawski, der den Balkan seit Jahrzehnten kennt, stellt seine Lieblingsplätze vor: Abseits der bekannten Pfade reist er von Kroatien durch Montenegro, macht einen Schlenker nach Serbien, weiter geht es nach Mazedonien, ebenfalls ehemalige jugoslawische Teilrepublik. In Albanien streift er verschlafene Nester, die kaum mit dem Auto erreichbar sind. In Bulgarien schließlich endet die Reise am einzigen Durchbruch des Balkangebirges, das der ganzen Region seinen Namen gibt. Es sind Landschaften, die alle eine eigene Geschichte erzählen können.
Wenn man südlich von Zagreb die Autobahn nimmt Richtung Küste, meint man bald, im amerikanischen Monument Valley zu sein: Steile Felsmonumente ragen aus der Ebene, Schilder geben Hinweise auf vagabundierende Bären. Es ist aber Kroatiens Hinterland. Man denkt an die Rockies und ist damit nicht der erste. In dieser Gegend wurden in den 1960er Jahren viele erfolgreiche Karl-May-Filme gedreht. Ein Winnetou-Museum erinnert daran, ausgerechnet in einer Gegend, die seit dem Krieg mit Serbien immer noch vermint ist. Die Leute haben gelernt, damit zu leben. Räumkommandos erinnern an die alltäglichen Gefahren. 16:00-16:30 • Das Erste (ARD)
Welt in Bewegung
Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Migration; Grenzen überschreiten gehört zum menschlichen Grundcharakter. Die Sendereihe ist eine filmische Reise zu den Ursachen und Wirkungen, zu den Problemen und Chancen der Migration. Sie untersucht die unterschiedlichsten Aspekte der Wanderungen, deren Motivationen meist politische, historische, wirtschaftliche, religiöse, ökologische oder demographische Ursachen hatten und haben. Die einzelnen Folgen schildern die Probleme und Risiken aber vor allem auch die Chancen, die eine Welt in Bewegung der globalen Welt und auch unserer ganz unmittelbaren Umgebung bietet.
Von unserem Wesen her sind wir Nomaden. Bevor die Menschen sesshaft wurden, zogen sie durch die Welt auf der Suche nach Nahrung. Diese Wanderungsbewegung ist die älteste Form der Migration, die sogenannte Arbeitsmigration. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer ziehen wir von A nach B, um unseren Broterwerb zu sichern, um eine Ausbildung zu absolvieren oder um bessere Chancen wahrzunehmen. Arbeitsmigration unterliegt vielen Prämissen: z. B. Angebot und Nachfrage, der eigenen Qualifikation, der familiären Bindung, den Möglichkeiten der Fortbewegung und der Kommunikation, aber auch dem Wettbewerb. Wer sich am Markt behaupten will, ist auf gut ausbildete Fachkräfte angewiesen. Folglich müssen Unternehmen und Volkswirtschaften Anreize setzen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Je höher die eigene Qualifikation, desto größer sind die Chancen am Arbeitsmarkt. 21:30-22:00 • BR-alpha
Cosmo TV
Moderation: Till Nassif . Themen u.a.: Mit Kopftuch am Arbeitsplatz – eine Selbstverständlichkeit? Ziemlich beste Freunde: Jan und Serdar gehen durch dick und dünn; Wenig Geld zum Leben – und trotzdem glücklich
Mit Kopftuch am Arbeitsplatz – eine Selbstverständlichkeit?
Krefeld. Zehn Jahre ist es her, dass das Bundesarbeitsgericht entschieden hat: Ein Kopftuch am Arbeitsplatz darf nicht verboten werden. Damals ging es um den Fall einer Türkin, die in einer hessischen Kleinstadt als Verkäuferin gearbeitet hat. Ihr Arbeitgeber verbot ihr, ein Kopftuch in dem Geschäft zu tragen, weshalb die Türkin klagte. Sie bekam vom Bundesarbeitsgericht Recht. Zehn Jahre danach schaut sich Cosmo TV an, wie es muslimischen Frauen am Arbeitsplatz ergeht. Wir besuchen eine Sozialpädagogin in Krefeld, die in einer Einrichtung für betreutes Wohnen arbeitet und wie selbstverständlich ein Kopftuch trägt. Und wir treffen eine Frau, die Schwierigkeiten hat, mit Kopftuch einen Job zu finden. 07:30-08:00 • SWR SR TV-Tipps
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Rechte Stimmung bedient Asylbewerber arbeiten für 80 Cent die Stunde
- Rassismus-Verdacht bleibt Staatsanwalt: Alle acht Polizeischüsse waren…
- Fluchtursachen? Deutschland kürzt internationale Klimahilfe
- Hamburg Bruch von Kirchenasyl empört Bischöfe und Politik
- Netzwerke Führen aus der zweiten Reihe hat bei der AfD Tradition
- Folgen der EU-Abschottung Wohl Dutzende Tote nach Bootsunglück vor Kanaren