TV-Tipps des Tages
26.03.2012 – Melilla, Türkei, Muslime, Juden, Christen, Kurden, Ausländer
TV-Tipps des Tages sind: Was Du nicht siehst: Türkei - Sophie Massieu durchstreift die eigentümliche Tuffsteinlandschaft in Kappadokien; Melilla: Die Einwohner der spanischen Exklave Melilla auf nordafrikanischem Boden leben als Christen, Muslime und Juden in tolerantem Umgang miteinander; SPIEGEL TV - Reportage: Deutsch werden - Vom Ausländer zum Bundesbürger; Ein Jahr mit kurdischen Nomaden
Von Ümit Küçük Montag, 26.03.2012, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 25.03.2012, 14:32 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Was Du nicht siehst
11/40, Türkei – Sophie Massieu durchstreift die eigentümliche Tuffsteinlandschaft in Kappadokien. Die Region in Zentralanatolien ist für ihre bizarren Gesteinsformationen, unter anderem für die sogenannten Feenkamine, bekannt. Entstanden ist diese spektakuläre Landschaft als Folge der Erosion vulkanischer Tuffe. Sophie Massieu erkundet das Gebiet zunächst per Heißluftballon aus der Luft. Anschließend durchstreift sie mit ihrem Begleiter Mehmet, das Kappadokien wie seine Westentasche kennt, die eigentümliche Landschaft und beklopft mit ihren Händen selbst die Feenkamine aus Tuffgestein, die hier wie seltsame Pilze aus dem Boden ragen.
In einer bewohnten Höhle in Yilmaz fühlen sich Mehmet und Sophie in die Märchen ihrer Kindheit zurückversetzt. Unter der Erde gibt der Historiker Turgay Sophie Massieu interessante Aufschlüsse über die Geschichte Kappadokiens. Hier gruben in der Jungsteinzeit Menschen mitunter 15 Stockwerke tiefe Städte in den Boden, inklusive Kirchen und Belüftungssysteme. Kappadokien ist ein Land der Eremiten und ein Schmelztiegel der Religionen. In der Region entstand auch der Bektaschismus, eine Form des Sufismus, an den sich Sophie über den alten Brauch herantastet, einen Zauberstein über seine Sünden zu befragen.
Hintergrundinformationen:
In der 40-teiligen Dokumentationsreihe „Was Du nicht siehst“ erkundet die junge französische Journalistin Sophie Massieu die Welt auf ihre ganz eigene Art, denn Sophie Massieu ist blind. Gemeinsam mit ihrem Hund Pongo reist sie zu 40 ungewöhnlichen Orten rund um den Globus. Ihre Reise führt sie nach Argentinien, Kuba, Lappland, Mali, China, Ungarn, Marokko … Dabei entdeckt Sophie Massieu ihre Umgebung mit all ihren Sinnen – und so lernt auch der Zuschauer die Welt „mit anderen Augen“ zu sehen. Mehr im Internet unter: www.arte.tv/was-du-nicht-siehst
Sophie Massieu stellt in einem digitalen Reiseführer ihre ganz persönlichen Lieblingsorte vor. Dazu gibt es eine klangvolle Landkarte, die vom französischen ARTE Radio entwickelt wurde. Mehr Informationen kurz vor der Ausstrahlung: www.arte.tv/was-du-nicht-siehst 08:00-08:25 • arte
Melilla
Europas Vorposten in Afrika – Die Einwohner der spanischen Exklave Melilla auf nordafrikanischem Boden leben als Christen, Muslime und Juden in tolerantem Umgang miteinander. Seit 1999 allerdings ist die Stadt gegenüber Marokko durch eine kaum überwindbare Grenze mit meterhohem doppelreihigen Stacheldrahtzaun, ständiger Überwachung und Flutlichtlampen abgesichert, um den Zustrom afrikanischer Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa zu stoppen.
Die Stadtgrenze von Melilla zählt zu den bestgesicherten Grenzen der Welt. Melilla gehört zu Spanien, liegt aber im Norden Marokkos. Von 25 Wachttürmen aus beobachten Beamte der Guardia Civil eine Hightech-Grenze, die kaum zu überwinden ist. Dennoch versuchen Hunderte von afrikanischen Emigranten Nacht für Nacht, nach Melilla und somit in die EU zu klettern. Aber Melilla ist mehr als ein Fluchtpunkt. Hier leben Katholiken, Muslime und Juden seit Generationen zusammen. Einflüsse aus dem Süden Europas vermischen sich mit Einflüssen aus dem Norden Afrikas. Ein soziales Experiment, das gelingt.
Der Film beschreibt das einzigartige Lebensgefühl an der Nahtstelle zwischen zwei Welten.
Hintergrundinformationen:
Der Film „Melilla – Europas Vorposten in Afrika“ wurde von dem Filmemacher Driss Deiback gedreht. Deiback lebt in Berlin, wuchs aber in Melilla auf. Er kennt die Protagonisten seines Films seit langem und war so auch in der Lage, bei den Dreharbeiten eine große Nähe zu ihnen herzustellen. Darunter ist Miguel Hernandez, ein Spanier, dessen Haus durch die Grenzziehung von Melilla abgetrennt wurde. Miguel Hernandez pendelt nun jeden Tag zwischen Europa und Afrika. Eine weitere Figur des Films ist Farah Ali, die 23-jährige Schönheitskönigin von Melilla. Farah entstammt einer muslimischen Familie und behauptet sich auch in katholischen Kreisen. Darüber hinaus beobachtet der Film Schwarzafrikaner, die vor der Grenze auf ihre Chance zur Flucht nach Europa warten, und zeigt Flüchtlinge, die es geschafft haben. 15:15-16:00 • NDR Mecklenburg-Vorpommern
SPIEGEL TV – Reportage
Deutsch werden – Vom Ausländer zum Bundesbürger (1) 23:00-23:30 • Sat.1
Ein Jahr mit kurdischen Nomaden
Dokumentarfilm – Ein Jahr lang hat Filmemacher Kazim Öz einen kurdischen Nomadenstamm der Shawaks in der Türkei begleitet und ihren harten, entbehrungsreichen Alltag sowie ihre bittere Armut mit der Kamera festgehalten. Jeden Sommer verlassen die im osttürkischen Dersim-Gebirge lebenden Shawaks ihre Dörfer, um auf die Hochalmen zu ziehen. Mitsamt ihrer Schaf- und Ziegenherden besteigen die Familien Lastwagen, die sie bis an den Rand des Gebirges bringen. Dann beginnt ein gefährlicher Aufstieg. Nicht selten rutscht ein schwer beladenes Maultier auf den schmalen, noch schneebedeckten Wegen ab und stürzt mit seiner Last in die Tiefe.
Auf den Sommeralmen angelangt, schlagen die Shawaks ihre Zelte auf, die ihnen als einziger Schutz gegen Hitze und Regen dienen. Das Leben dieses Hirtenvolkes ist alles andere als einfach und richtet sich in erster Linie nach den Jahreszeiten und den Bedürfnissen der Tiere. Es herrschen große Armut und eine hohe Analphabetenrate. Die Kleinproduzenten werden von Zwischenhändlern ausgebeutet, und für das Weideland müssen sie hohe Steuern zahlen. Zudem stellt der immer wieder aufbrechende Konflikt zwischen kurdischen Rebellen und türkischer Armee eine große Bedrohung für die Shawaks dar. Regelmäßig geraten sie zwischen die Fronten, und nicht selten wird einer von ihnen versehentlich getötet.
Hintergrundinformationen:
Der von Yapim 13 und Mezopotamya Sinema gemeinsam mit ARTE France produzierte Dokumentarfilm erhielt im November 2009 den Spezialpreis der Jury beim Filmfestival von Mannheim-Heidelberg.
Regisseur Kazim Öz ist es durch seinen offenen und unbefangenen Umgang mit den Protagonisten gelungen, einen genauen Einblick in die konkreten Lebensbedingungen der Shawak-Nomaden zu geben. 01:15-02:45 • arte
Planet Schule
Die Folgen ranken sich um die Liebesgeschichte von Can, einem Kölner Deutschtürken, der sich in eine junge Britin, Julie aus London, verliebt. Sie spricht kaum Deutsch. Can muss daher sein spärliches Schulenglisch hervorkramen. Zum Glück hilft ihm sein bester Freund Alex, auch wenn dessen Tipps in Sachen Flirten schon mal nach hinten losgehen. Langsam lernen die Jugendlichen nicht nur sich, sondern auch die jeweilige Sprache und Kultur besser kennen – jede Menge Missverständnisse inklusive. Damit es für das junge Liebespaar ein Happy End gibt, muss sich Julies resolute Freundin Nina einiges einfallen lassen. Sie plant zum Beispiel eine Bollywood-Party. Die beiden Jungs müssen erleben, wie schwierig es ist, in Köln englische Delikatessen einzukaufen. Gesprochen wird sowohl Deutsch als auch Englisch, je nachdem, wer mit wem spricht. So können auch Sprachanfänger der Geschichte gut folgen und ihren Wortschatz und ihr Grammatikwissen mit viel Witz und Romantik erweitern. 08:20-08:30 • WDR TV-Tipps
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