KFN-Studie

Türken seltener Opfer sexueller Übergriffe

Sexueller Missbrauch innerhalb der Familie ist im Vergleich zu vor 20 Jahren deutlich seltener. Das ist das Ergebnis einer aktuellen KFN-Studie. Außerdem: Türken sind viel seltener Opfer sexueller Übergriffe als Deutsche oder Russen.

Montag, 24.10.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Im Vergleich zu der Situation vor fast 20 Jahren ist ein deutlicher Rückgang bei Fällen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) im Auftrag des Bundesbildungsministeriums (BMBF), die vergangene Woche Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

Sexuelle Übergriffe außerhalb der Familie unverändert hoch
Allerdings betrifft der Rückgang vor allem den sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie. Zur Erklärung verweist Christian Pfeiffer unter anderem darauf, dass die Anzeigebereitschaft der Opfer deutlich gestiegen sei: „Während in den 80er Jahren im Durchschnitt nur etwa jeder zwölfte Täter damit rechnen musste, dass er zur Verantwortung gezogen wird, trifft es heute jeden Dritten.“ Dennoch sind Übergriffe durch Sexualtäter außerhalb der Familie genauso häufig wie zuvor.

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Die bisher einzige deutsche repräsentative Befragung zu diesem Thema stammt aus dem Jahre 1992. Damals wurden 3.300 Teilnehmer befragt, in der aktuellen rund 11.500 im Alter von 16 bis 40 Jahren. Darunter auch die größten Migrantengruppen, Personen mit türkischem und russischem Migrationshintergrund.

Türken seltener Opfer sexueller Übergriffe
„Bei einer differenzierten Betrachtung nach Migrationshintergrund kann festgestellt werden, dass Befragte ohne Migrationshintergrund und Befragte mit russischem Migrationshintergrund insgesamt etwa gleich häufig von sexuellem Missbrauch mit Körperkontakt (4,3 % bzw. 4,1 %) und sonstigen sexuellen Handlungen (beide 1 %) betroffen sind“, führen die Wissenschaftler in der Studie aus.

Befragte mit türkischem Migrationshintergrund hingegen sind über alle Missbrauchskategorien am seltensten von sexuellem Missbrauch betroffen: „so erlebten von ihnen ‚nur‘ 2,3 % mindestens eine Form sexuellen Missbrauchs, während dies auf 6,2 % der Befragten ohne und auf 7,6 % der Befragten mit russischem Migrationshintergrund zutraf“, ist der Studie zu entnehmen.

Download: Die Studie „Erster Forschungsbericht zur Repräsentativbefragung Sexueller Missbrauch 2011“ kann unter www.bmbf.bund.de kostenlos heruntergeladen werden.

Ziel ist bessere Prävention
„Die Erkenntnisse und Daten werden uns dabei helfen zu beurteilen, welche Strukturen den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen begünstigen und wie wir Kinder besser schützen können“, betonte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) bei der Vorstellung der Studie.

Das BMBF hat 30 Millionen Euro für die Forschung zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt zur Verfügung gestellt. In einem Forschungsnetz sollen Wissenschaftler aus der medizinischen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Forschung zusammenarbeiten. „Ziel ist die Entwicklung von Maßnahmen für eine bessere Prävention von Gewalt an Kindern und für eine wirksame Therapie von Betroffenen“, bekräftigte die Ministerin. (sb)
Gesellschaft Leitartikel Studien

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  1. Mika sagt:

    @Couperinist
    Erfahrungemäß? Möchte mal wissen, woher Sie im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen im Islam Erfahrungen sammeln konnten!? Das wird jetzt interessant…..

  2. Vorname Nachname sagt:

    In Ägypten ist die weibliche Genitalverstümmelung weit verbreitet. Ebenso ist dort wohl Zwangsheirat weiter verbreitet…als wenn das nicht zu sexueller Belästigung gehört weiß ichs auch nicht.

    Weiterhin ist anzumerken, dass es in islamische Ländern meist nicht weit her ist mit Menschenrechten, also auch nicht mit Frauenrechten und so Frauen weniger Möglichkeiten haben gegen sexuelle Übergriffe juristisch vorzugehen. Dies alles begünstigt natürlich sexuelle Übergriffe auf Frauen. Sie gelten größtenteils nicht als selbstbestimmt, da es in diesen Ländern eben keine sexuelle Revolution gab, wie in der westlichen Welt.

    Ergo: wer bei all diesen Faktoren noch behauptet in der muslimischen Welt gäbe es weniger sexuelle Übergriffe, macht das wohl aus dem Verständnis Muslime seien „edlere und bessere“ Menschen- ist nicht mehr als auf Selbstkomplexen beruhender Rassismus.

    Es wird ja oft von Werteverfall geredet, ich sehe es anders. Es ist durchaus ein Wert, dass Frauen ebenso wie es bei Männern schon immer war, sich durch die Gegend pimpern können ohne als Schlampen bezeichnet zu werden oder dass Ehepartner, die sich nicht mehr lieben, auch scheiden lassen können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie ihren Job verlieren. oder dass Schwule auch im Schutzeverein aufgenommen werden etc.

    Was mich auch wundert. Das Migazin kümmert sich doch um Belange von Migranten und will für Sie eintreten, warum findet dann diese Studie keine Erwähnung?

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article13648502/Marionette-der-Familie-oder-Verlierer-der-Migration.html

    ????

  3. Vorname Nachname sagt:

    Achso und zum Thema „Frauen, die gern mit verschiedenern Männern schlafen sind Schlampen“. Diese Einstellung darf ja auch Herr Gürcan Daimagüler hier vertreten. Kommt dazu noch wenigstens ne Gegendarstellung oder ähnliches oder ist es die offizielle Position des Migazins?

  4. Uschi sagt:

    Na Mika dann lesen Sie mal das hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderheirat

    Kindsmißbrauch wird in der muslimischen Welt gar nicht angezeigt, weil das dort als völlig normal angesehen wird.

    Schämen Sie sich.

  5. Mika sagt:

    Ach, Couperinist, nun haben wir also zwei Berichte aus Ägypten und einen aus Malaysia, in dem von sexuellen Übergriffen die Rede ist! So und nun behaupten Sie also nach wie vor „erfahrungsgemäß“, dass man in der islamischen Welt nur Misshandlungen etc. erfährt? Damit will ich das ganz sicher nicht runterspielen, denn natürlich gibt es die auch dort! Und natürlich müssen Frauen besser geschützt werden! Gar keine Frage. Aber wie sieht es denn nun mit Ihren Erfahrungen aus?

    Und übrigens zu Ihrer Info: acht von zehn Frauen in den Frauenhäusern sind autochthone Deutsche! Und so weit kann es ja auch nicht her sein mit den sexuellen Belästigungen bei muslimischen Männern, wenn sich hierzulande 14% der deutschen Frauen für eine Ehe mit ihnen entscheiden! Die Zahlen sprechen für sich!

  6. Naja sagt:

    @Mika

    Da wird aber nur die Staatsangehörigkeit erfasst. Wenn die muslimische türkischstämmige deutsche Frau beispielsweise einen Bosnier heiratet, der eben auch Muslim ist, heiratet eine Deutsche eben einen Muslim.

    Mal davon ab, das ich die Zahl 14 Prozent irgendwie nicht glauben kann, bei ca. 5 Prozent Muslimen in Deutschland. Dann würde ja quasi kein muslimischer Mann eine muslimische Frau heiraten.

    Zitat aus dem Migazin:

    „92 Prozent der Eheschließungen Deutsch-Deutsch
    Wie das Statistische Landesamt dem MiGAZIN weiter mitteilte, bevorzugten deutsche Frauen zu 93 Prozent einen deutschen Ehemann.“

  7. Mathis sagt:

    @Fikret
    Sie erstaunen mich! Wer legt Ihnen denn die Taufbescheinigungen vor, Sie Scherzkeks, so dass Sie wissen könnten, wer von Ihren „Patienten“ Christ ist?
    Wer erledigt im übrigen Ihren Schreibkram? Sie selbst würden sich damit ja mächtig blamieren,Herr „Doktor“ !
    Zum Thema: Befragungen zu sexuellem Missbrauch sind nur bedingt aussagekräftig, weil kulturell und religiös bedingte Tabus unberücksichtigt bleiben.Diese relativieren die Resultate, so dass es ein großer Fehler wäre, diese Befragungsergebnisse als Grundlage für Prävention heran zu ziehen.

  8. ZZieher sagt:

    „Und übrigens zu Ihrer Info: acht von zehn Frauen in den Frauenhäusern sind autochthone Deutsche! “

    Mika, und nu? Woraus folgern Sie nun, dass diese Frauen _keinen_ muslimischen Ehemann haben? Woraus folgern Sie, dass diese Frauen „nur“ eine deutsche Staatsangehörigkeit haben, aber keinen islamischen Migrationshintergrund? Finden Sie es gut, dass im Koran und von den Imamen das Schlagen von Frauen legitimiert wird? Auch das legitimierte Schlagen mit einem kleinen „Stöckchen“ finde ich schon mehr als menschenverachtend. Finden Sie es gut, wenn kleine Mädchen beschnitten oder zwangsverheiratet werden? Warum verteidigen Sie dies alles?

    Wenn jemand was gegen diese althergebrachten frauenverachtenden Sitten etwas tun kann Mika, dann Sie! Junge, gebildete, im Westen angekommene Frauen! Klären Sie andere Frauen auf! Und verteidigen Sie bitte nicht ALLES, was aus dem Islam kommt. Der Islam und seine Gesellschaften haben zweifelsohne sehr, sehr viele schöne Seiten, verschweigen Sie nicht die dunklen Seiten, Sie machen sich selbst mitschuldig. Ich verteidige ja auch nicht den Kindesmißbrauch in der katholischen Kirche, ich prangere dies an, dies ist widerlich und muss mit härtesten Strafen verfolgt werden.

  9. Mika sagt:

    Nix da, hier wird mir mal wieder etwas in den „Mund“ gelegt, was ich überhaupt nicht tue oder sage! Ich verteidige mitnichten die sexuellen Übergriffe auf Mädchen/Frauen; ganz im Gegenteil: auch ich prangere das an! Ich prangere aber auch an, dass immer die muslimischen Männer in den Dreck gezogen werden! Ich prangere an, dass der Islam immer negativ bewertet wird! Und das alles prangere ich an, obwohl ich noch nicht einmal religiös bin! Ich prangere das Maß an, womit die Christen auf der einen Seite und Moslems auf der anderen Seite gemessen werden! Ich prangere an, dass die Vielehe auch unter ultrareligiösen Christen Usus ist! Ich prangere an, dass die katholische Kirche sämtliche Missbrauchskandale verschweigt! Und für all das könnte ich k****