TV-Tipps des Tages

22.10.2011 – Integration, Russisch, Asien, Türken, Ausländer, Armenien

TV-Tipps des Tages sind: alpha-Campus DOKU; Russisch, bitte!; Gesichter Asiens; Endstation Almanya; Top Secret - Die Geschichte der Spionage; Das Haus der Lerchen; Durchgestartet - Drei Deutsch-Türkinnen auf Erfolgskurs; Cosmo TV: Integrationsmagazin

Von Samstag, 22.10.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 18.10.2011, 13:12 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

alpha-Campus DOKU
Dokumentation – Baustelle Integration? Der Weg zum Wir-Gefühl
alpha-campus, das Bildungsforum, vermittelt Wissen aktuell, kompakt und informativ. 12:15-12:45 • BR-alpha

Russisch, bitte!
Russisch lernen vom Fernsehsessel aus! Eine nützliche Einführung beispielsweise für Touristen, die nach Russland reisen wollen. 13:45-14:15 • BR-alpha

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Gesichter Asiens
Dokumentation (Kultur – Alltagskultur) – Film von Robert Hetkämper – Für den Auslandskorrespondenten Robert Hetkämper ist die Geschichte über einen Jeepney-Fahrer auf den Philippinen eine nostalgische Angelegenheit: „Meinen ersten Film über diese Sammeltaxis von Manila habe ich vor 25 Jahren gedreht. Viel geändert hat sich seither nicht. Außer, dass die offenen Kleinbusse größer geworden sind“. Ein Jeepney-Mechaniker erklärt das mit der rapide gewachsenen Bevölkerung, die in den letzten 25 Jahren um über 50 Prozent gewachsen ist. In Indonesien erfährt Robert Hetkämper, was es mit den Vogelnestern auf sich hat, aus denen die berühmte „Chinesische Suppe“ gekocht wird. In der Dokumentation „Gesichter Asiens“ stellt Robert Hetkämper unter anderen einen Jeepney-Fahrer in Manila vor. 15:20-15:50 • 3sat

Endstation Almanya
Dokumentation – Moderation: Meinhard Schmidt-Degenhard – Horizonte – Vor 50 Jahren kamen die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland. Als Mehmet Ali Zaimoglu 1961 am Frankfurter Hauptbahnhof aus dem Zug stieg, hatte er nur einen Koffer und die Adresse seines zukünftigen Arbeitgebers in der Hand.

Der Rest war Heimweh und ein schlechtes Gewissen, Frau und drei Kinder in Anatolien zurückgelassen zu haben. So blieb ihm nur die Hoffnung, rasch mit dem verdienten Geld zu ihnen zurückzukehren.

Auch Lütfiye Rona dachte nie daran, sich für immer in Deutschland niederzulassen, als sie als junge Frau vor 50 Jahren von Istanbul aus alleine nach Deutschland aufbrach. Zunächst arbeitete sie in der Schokoladenfabrik Sarotti in Hattersheim, später 30 Jahre als Krankenschwester in Frankfurt. Sie gründete eine Familie. Ihre drei Kinder und fünf Enkel leben heute in Hessen. Heute ist Lütfiye Rona 80 Jahre alt – eine agile und moderne Frau, die ihre Verbundenheit zur türkischen Heimat und zur islamischen Religion nie verloren hat. Sie pendelt wie viele Gastarbeiter der ersten Generation zwischen Deutschland und der Türkei, engagiert sich ehrenamtlich in beiden Ländern.

Wenn Mehmet Ali Zaimoglu heute auf 50 Jahre Leben in Deutschland zurückblickt, empfindet er vor allem Dankbarkeit. „Für mich ist es gut gelaufen“, sagt der 73-jährige Rentner – wohl wissend, dass es vielen Landsleuten anders erging. Mit offenen Armen wurde der damals 23-jährige Gastarbeiter empfangen, schloss schnell Freundschaften. Als Türke war er ein willkommener Exot. Die Frauen flogen auf den smarten, schüchternen Mann. Die Arbeitsbedingungen als Elektriker waren besser als erträumt. So fällt es dem gläubigen Moslem heute auch leicht, sich zu „seiner“ Stadt Offenbach zu bekennen: Familie und Enkelkinder leben hier. Seinen Lebensabend möchte er in Deutschland verbringen, nur begraben werden möchte er dann doch in der Türkei.

Die Geschichten von Mehmet Ali Zaimoglu und Lütfiye Rona stehen stellvertretend für die Migrationsgeschichte der türkischen Gastarbeiter in Hessen. Es sind aber auch Geschichten der deutschen Nachkriegsgesellschaft, die auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, jedoch auf Menschen mit einer anderen Kultur und Religion nicht eingestellt war. Heute, 50 Jahre nach dem ersten Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei, erzählen diese Geschichten, wie Deutschland zu dem wurde, was es heute ist – mit all seinen Integrationsdebatten und Deutsch-Türken, die aus Deutschland nicht mehr wegzudenken sind.

Hintergrundinformationen:
Ein Film von Ilyas Meç und Emel Korkmaz. 16:30-17:00 • HR

Top Secret – Die Geschichte der Spionage
3/3, Agenten im Kalten Krieg – Am 25. Dezember 1991 ist der Kalte Krieg zu Ende – den Feind gibt es nicht mehr. Michael Gorbatschow erklärt seinen Rücktritt als Präsident der Sowjetunion, damit hat sich der kommunistische Ostblock endgültig aufgelöst.

Die USA sind die einzig verbleibende Supermacht und mancher denkt darüber nach, ob Geheimdienste überhaupt noch gebraucht werden. Für die USA ist das keine Frage, sie wollen ihre dominante Stellung als Supermacht verteidigen und ausbauen – und brauchen dazu diese Dienste. Im Osten jedoch werden tausende hoch qualifizierter Geheimdienstmitarbeiter arbeitslos und stehen nun für andere Aufgaben bereit.

Die wirtschaftliche Globalisierung führt zum härtesten Wettbewerb „Jeder gegen Jeden“. Auch Schwellenländer wollen sich ihren Platz erobern, z. B. China. Wirtschafts- und Industriespionage kommen verstärkt zum Einsatz, um technologische Rückstände in kurzer Zeit aufzuholen. Auf Patentschutz wird dabei wenig Rücksicht genommen. Kopiert wird alles, von High-Tech wie dem Transrapid bis zu Textilien, die als Billigimitate in alle Welt exportiert werden.

Andere Länder, wie z.B. der Iran, wollen Atommacht werden und scheuen nicht den Konflikt mit der Weltgemeinschaft. Agenten werden eingesetzt, um sich Informationen zu beschaffen oder den Widersacher mit Fehlinformationen in die Irre zu führen. Dabei scheint es verhängnisvolle Pannen zu geben – wenn z.B. die CIA dem Iran ungewollt die Bauanleitung für Atombombenzünder liefert.

Aber auch befreundete Länder spähen einander aus. 2002 werden in den Konferenzsälen der EU professionell eingebaute Wanzen entdeckt. Die weltumspannende Abhöranlage Echelon existiert ohnehin ganz offiziell: Im Kalten Krieg geplant und gebaut wird sie heute genutzt, um den Telefon-, Fax- und E-Mail-Verkehr auf terroristische Aktivitäten hin zu überprüfen. Dass dabei den fünf Betreiberländern USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland auch die eine oder andere Wirtschaftsinformation ins Netz geht, ist offensichtlich.

Seit dem 14. September 2001 haben die US-Geheimdienste wieder einen Feind. Drei Tage nach den Attentaten von New York und Washington verkündet Präsident Bush den Krieg gegen das islamistische Terrornetz der Al-Qaida. Der asymmetrische Kampf der staatlichen Geheimdienste gegen nicht-staatliche Terrororganisationen stellt die Dienste vor neue Aufgaben. Die technische Überwachung, wie sie von den amerikanischen Geheimdiensten in besonderer Weise entwickelt wurde, funktioniert nur bedingt.

Selbstmordattentäter sind kaum aufzuhalten und die Infiltration ihrer sektenartig organisierten Terrorgruppen ist fast unmöglich. Die Unkenntnis von den Strukturen und Absichten der Gegner hat fatale Folgen. So hatten die USA keine Agenten im Irak. Die USA wussten nicht, ob es Verbindungen zur Al-Qaida gibt oder Massenvernichtungswaffen existieren. Trotz der mangelhaften Informationslage haben sich die USA und die „Koalition der Willigen“ auf den Krieg gegen den Irak eingelassen. So mahnen Wissenschaftler und Geheimdienste, sich weniger auf Überwachungstechnik zu verlassen, sondern sich bei der geheimdienstlichen Arbeit wieder stärker auf menschliche Quellen zu stützen.

Hintergrundinformationen:
Die dreiteilige Dokumentation beschäftigt sich mit der Frage, was sich Herrscher und Staatsregierungen von der Spionage erhofft haben und ob ihre Erwartungen erfüllt wurden. Es werden anhand von spektakulären Spionagefällen politische Zusammenhänge erklärt. Der Schwerpunkt liegt auf der jüngeren Vergangenheit. 21:45-22:30 • EinsExtra

Das Haus der Lerchen
Spielfilm – Die Avakians sind eine reiche armenische Familie. Während Aram, ein alteingesessener Großgrundbesitzer, in einer türkischen Kleinstadt lebt, hat sich sein Bruder Assadour als erfolgreicher Arzt in Venedig niedergelassen. Die Brüder haben sich seit der Kindheit nicht gesehen, und so plant Assadour eine Reise in die türkische Heimat. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn die politische Lage spitzt sich dramatisch zu. Seit die Jungtürken 1913 die Macht übernommen haben, gelten die Armenier als Sündenbock für die Niederlage der türkischen Truppen gegen die russische Armee. Die Stimmung gegen die meist wohlhabenden Kaufleute wird immer feindseliger. Der friedliebende Aram will davon nichts wahrhaben. Schließlich war sein gerade verstorbener Vater Hovannes ein hoch angesehener Soldat im türkischen Militär. Dass der türkische Oberst Arkan diesem die letzte Ehre erweist, missdeutet Aram als Geste der Versöhnung. Der junge türkische Offizier Egon kennt jedoch die grausamen Pläne der Regierung. Seit Jahren ist er heimlich in Arams bezaubernde Schwester Nunik verliebt. Er will desertieren und mit ihr das Land verlassen, wird jedoch verraten und an die russische Front strafversetzt. Gegen den Willen von Oberst Arkan, der viele Freunde unter den Armeniern hat, richtet der fanatische Offizier Isman unter den armenischen Männern ein Massaker an. Zusammen mit den Frauen und Kindern beginnt für Nunik ein mörderischer Gewaltmarsch in die Wüste östlich von Aleppo. Der junge türkische Soldat Youssouf will Nunik retten, kann sie aber der Spirale der Gewalt nicht entreißen.

Der Völkermord an den Armeniern ist ein politisch brisantes Thema. Noch heute tut sich die türkische Regierung schwer damit, die Gräueltaten aus den Jahren 1915-17, bei denen unterschiedlichen Schätzungen zufolge zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Armenier umkamen, offiziell als Genozid zu bezeichnen. Mit ihrem bewegenden Historiendrama versuchen die Gebrüder Paolo und Vittorio Taviani, bekannt für ihr politisch ambitioniertes Kino, die Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ihr Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman der in Padua lebenden, armenischen Literaturprofessorin Antonia Arslan. Die poetischen Bilder, mit denen der Film zunächst einfühlsam das geruhsame Leben einer großbürgerlichen armenischen Familie schildert, weichen jäh einer Eruption der Gewalt. 00:40-02:30 • WDR

Durchgestartet – Drei Deutsch-Türkinnen auf Erfolgskurs
Eine Rechtsanwältin, eine Gymnasiallehrerin und eine Managerin: drei Frauen, die es in ihrem Beruf geschafft haben. Alle drei tragen türkische Namen – Sibel, Nermin und Dilek.

Die Eltern stammen aus der Türkei, sie kamen als Gastarbeiter nach Deutschland. Als Kinder und als Jugendliche haben die drei Frauen oft spüren müssen, dass ihnen viele den Erfolg in der Schule oder gar im Studium nicht richtig zutrauen.

Obwohl sie gute Noten hatte, bekam Nermin Erdogan keine Empfehlung fürs Gymnasium. Heute ist sie selbst Lehrerin an einem Sportgymnasium. Ausgrenzung und Diskriminierung hat die junge Deutsch-Türkin häufig erfahren – an der Uni und später im Referendariat. „Aber das hat mich stark gemacht“, sagt sie heute.

Geschafft hat es auch Dilek Yogurtcu. Das Motto der IBM-Managerin: „Wenn sie mich vorne rausschmeißen, komme ich hinten wieder rein“. Deutsch und Geschichte hat sie an der Universität Tübingen studiert und landete bei dem international aufgestellten Unternehmen. „Hier fühle ich mich wohl, denn Vielfalt gehört zum Konzept der Firma“. Ihre Identität, beheimatet in beiden Welten, ist ein Schlüssel ihres Erfolgs.

So sieht es auch Sibel Yüksel. Als Rechtsanwältin ist sie auf Familienrecht spezialisiert und betreut sowohl deutsche als auch türkische Klienten. Ehrenamtlich liest sie jeden Freitag Kinderbücher in einem Kindergarten vor. Damit die Kinder mit Migrationshintergrund besser Deutsch lernen – aus eigener Erfahrung weiß sie, wie wichtig das ist. 03:30-04:00 • SWR BW, SWR RP, SWR SR

Cosmo TV
Integrationsmagazin – Integration geht jeden etwas an, ob im Beruf, in der Schule oder unter Nachbarn. Deshalb ist Cosmo TV ein Magazin für alle, Zugewanderte und Deutsche.

Deshalb ist „Cosmo TV“ ein Magazin für alle, Zugewanderte und Deutsche. Jede Woche nimmt das Magazin dieses Zusammenleben unter die Lupe – im Guten und im Schlechten, ohne politisch korrekten Zuckerguss, kritisch und aktuell. „Cosmo TV“ ist nah dran am Leben und Lebensgefühl. Natürlich macht die Sendung auch keinen Bogen um Streitthemen wie „Rütli-Schule“, „Mohammed-Karikaturen“ oder „Ehrenmorde“. Das Besondere an „Cosmo TV“: Hier gibt es keine fertigen Meinungen, alle Seiten kommen zu Wort. „Cosmo TV“ ist vor allen Dingen neugierig und geht den Dingen auf den Grund. In der Moderation der Sendung wechseln sich die Journalisten Pinar Atalay – türkischer Herkunft – und Till Nassif – mit syrischen Wurzeln – im wöchentlichen Rhythmus ab… 06:45-07:15 • HR
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