TV-Tipps des Tages
03.08.2011 – Ausländer, Islam, Juden, Rassismus, Mubarak, Ägypten
TV-Tipps des Tages sind: Deutsch Klasse; Stationen Dokumentation: Der Berg des Messias - Der Ölberg und seine Mythen; Prinzessinnen der Straße; Anfang August soll dem ehemaligen ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak der Prozess gemacht werden
Von Ümit Küçük Mittwoch, 03.08.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 01.08.2011, 15:46 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Deutsch Klasse
6/13, Neue Ziele – Planet Schule – Der Russe Boris spricht mit seiner Frau, seinen Kindern und seiner Schwiegermutter über ihre Zukunft: Boris möchte als Taxifahrer arbeiten, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Aber fehlende Ortskenntnis und sein Hang zum Wodka gefährden den Traum. Wird er es schaffen? Susanne, die Deutschlehrerin, erhält beim Frühstück die Ablehnung für eine Beförderung. Verärgert stellt sie ihre Vorgesetzte und Freundin zur Rede: Sie muss am Vorabend schon von dem Brief gewusst haben. Mit fadenscheinigen Argumenten versucht diese, Susanne die Entscheidung zu erläutern.
Salim besucht ein Internet-Cafe. Als dort alle Leitungen zusammenbrechen, bietet er seine Hilfe an. Der anerkannte Asylbewerber aus dem Irak ist gelernter Informatiker und kann den Schaden beheben. Der Besitzer stellt Salim begeistert ein, da er selbst wegen seiner schwarzen Hautfarbe schon von vielen Monteuren diskriminiert wurde. (08:15-08:45 • SWR BW, SWR RP, SWR SR)
Stationen.Dokumentation
Der Berg des Messias – Der Ölberg und seine Mythen – In Glauben und Tradition aller drei Abrahamitischen Religionen spielt der Ölberg eine wichtige Rolle. Der Filmautor möchte das mystische Geheimnis des Ölbergs erzählen und zugleich zeigen, wie das Leben auf und um den Ölberg heute aussieht.
Im Judentum wird vom Ölberg aus der Messias kommen, im Christentum kam er bereits von dort und in der islamischen Tradition ist der Ölberg der Platz, wohin die Kaaba, der schwarze Stein aus Mekka, zurückkehren wird, um sich mit dem Stein im Felsendom, von wo aus die Welt geschaffen wurde, vereinigen wird.
Wie sind Glaube und Wirklichkeit, Tradition und Realität miteinander verbunden und wie bestimmen sie die Faszination dieses heiligen Ortes bis heute. (19:00-19:45 • BR)
Prinzessinnen der Straße
Spielfilm – Die 30-jährige Caye aus Madrid führt ein Doppelleben. Nachts arbeitet sie als Frau für gewisse Stunden. Doch ihre Mutter Pilar, der sie jeden Sonntag einen rituellen Besuch abstattet, ahnt nicht, dass ihre Tochter sich als Callgirl verdingt.
Die knapp 30-jährige Caye, eine ebenso attraktive wie selbstbewusste Frau aus Madrid, führt ein Doppelleben. Wenn sie sonntags zusammen mit ihrem Bruder die Mutter besucht, ahnt niemand, dass sie ihr Geld mit Prostitution verdient. Ihre Mutter würde nur zu gerne wissen, warum das Handy ihrer Tochter permanent klingelt.
Als Caye eines Nachts den liebenswürdigen Informatiker Manuel kennenlernt, träumt sie von einem bürgerlich geregelten Leben an seiner Seite. Doch das Geheimnis ihrer Erwerbstätigkeit steht quälend zwischen ihnen. Einigermaßen unbeschwert fühlt Caye sich nur in ihrem Stamm-Friseurladen, wo sie mit Kolleginnen böse über die unliebsame Konkurrenz aus Lateinamerika herzieht, die mit ihren Dumpingpreisen den Markt kaputt macht.
Das von Rassismus und Vorurteilen geprägte Bild ändert sich, als Caye eine dieser Konkurrentinnen kennenlernt. Zulema ist eine illegale Immigrantin aus der Dominikanischen Republik, die sich dem Überlebenskampf des Exils aussetzt, um ihrem kleinen Sohn eine bessere Zukunft zu bieten. Sie hofft auf eine Arbeitserlaubnis und darauf, ihn bald zu sich holen zu können. Sie wohnt im selben Haus und muss ihre Wohnung schichtweise mit einer dreiköpfigen Immigrantenfamilie teilen. Ein Bürokrat vom Einwohnermeldeamt hält sie mit dem Versprechen hin, die nötigen Papiere zu besorgen, doch der vermeintliche Rettungsengel ist ein gewalttätiger Perverser, der ihre Notlage mit brutaler Skrupellosigkeit ausbeutet.
Als Caye der Kollegin hilft, ist es der Beginn einer wunderbaren Frauenfreundschaft. Caye und Zulema beginnen zu begreifen, dass sie auf dem gleichen schmalen Grat balancieren, die gleichen Probleme und die gleichen Träume haben. Sie sind Komplizinnen, verstoßene Prinzessinnen auf der Suche nach ihrem Königreich. (22:50-00:40 • arte)
Mubarak vor Gericht
Anfang August soll dem ehemaligen ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak der Prozess gemacht werden. Die Anklage: gewaltsame Niederschlagung der Proteste auf dem Tahrir-Platz mit rund 850 Todesopfern. Der Vorgang ist einzigartig in der arabischen Welt und eine Voraussetzung für die Glaubwürdigkeit eines politischen Wandels in Ägypten. Allerdings ist dies nur ein Element auf dem Weg in eine gerechtere Gesellschaft. Drei Ägypter machen eine Bestandsaufnahme und erzählen von ihren Erwartungen und wo sie die Fallstricke für eine Demokratisierung Ägyptens sehen:
Der Vater des „Märtyrers“: Ali Hassans Sohn wurde während der Revolution von den Schergen der Diktatur getötet. Er fordert gerechte Urteile für Mubarak und Co. und ist bei praktisch jedem Prozess dabei. Ali Hassan fürchtet, dass in der Justiz noch zu viele des alten Systems sitzen. Sind die Heerscharen von Beamten, von denen die meisten nicht auf dem Tahrirplatz für eine Befreiung demonstriert haben, geistig zu träge oder gar unwillig den Geist der Revolution umzusetzen?
Der Revolutionär: Ahmed Gohary, war dabei auf dem Tahrirplatz. Jetzt macht er Parteiarbeit für eine säkulare sozialdemokratische Partei. Er fürchtet, dass die Parlamentswahlen zu früh angesetzt sind, weil die aus der Mubarak-Zeit gut organisierte Muslimbruderschaft einen Wettbewerbsvorteil hat. Zudem sind aus Sicht Ahmeds die reaktionären Kräfte noch nicht gebannt. An der Macht jetzt ist eine Militärregierung, die immer noch Oppositionelle mit Militärgerichten aus dem Verkehr zieht und auch foltert!
Das Folteropfer: Abdel Aziz Mohammed, sieht ähnliche Gefahren wie Ahmed Gohari. Er wurde, als Mubarak noch im Amt war, vom Geheimdienst verhaftet und gefoltert. Bis heute weiß er nicht warum, und er fragt: Wo sind die Peiniger? Für wen arbeiten sie jetzt? Warum werden sie nicht zur Rechenschaft gezogen? Der Mittelständler Abdel Aziz fordert aber nicht nur eine gerechte Strafe für die Folterschergen Mubaraks. Er möchte, dass sich das Land politisch und vor allem ökonomisch ändert. (23:30-00:00 • Das Erste (ARD[/efn_note] TV-Tipps
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