Koordinationsrat der Muslime

Ursachen des Norwegen-Terrors nicht in der Religion suchen

Der Koordinationsrat der Muslime appelliert, die Ursachen des Terrors in Norwegen nicht der Religion des Täters zu suchen. Vielmehr müssten gemeinsame Wege gefunden werden, eine Kultur der Toleranz zu fördern.

Montag, 01.08.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.08.2011, 3:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) ist besorgt über die Diskussionen nach den verheerenden und entsetzlichen Anschlägen in Norwegen. „Die Ursachen des Terrors in Norwegen dürfen nicht in der Religion gesucht werden. Denn Terror und Gewalt, egal wo und in welcher Form, hat keine Religion“ sagte der Sprecher des KRM, Aiman Mazyek.

Anstatt sich auf die vermeintlich religiösen Ursachen der Anschläge zu konzentrieren, sei es notwendig, sich als gesamte Gesellschaft gegen jede Art von Rassismus und Feindschaft zu stellen. So werde etwa die wachsende Islamfeindschaft in Deutschland und vielen anderen Staaten Europas unterschätzt. Vorurteile gegenüber Muslimen müssten abgebaut werden, um der Fremdenfeindlichkeit zu begegnen. Es müssten gemeinsame Wege gefunden werden, eine Kultur der Toleranz zu fördern.

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In diesem Sinne muss, so der KRM-Sprecher weiter, sowohl die gegenwärtige Integrationspolitik als auch der Umgang der Politik mit den Muslimen überdacht werden: „Die Alarmglocken sollten bei uns nun schrillen, wenn immer wieder fremdenfeindliche- und islamfeindliche Bücher zu Bestseller werden. Politik und auch die Medien sind gefordert, eine neue Seite der Islam- und Integrationspolitik aufzuschlagen und endlich den Kampf gegen menschenverachtende rassistische Ideologien aufzunehmen“, so Mazyek.

Der KRM ist der Spitzenverband der vier größten islamischen Organisationen in Deutschland. Es wurde am 11. April 2007 gegründet. Ihm gehören die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DİTİB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) an. (eb)
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