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TV-Tipps des Tages

09.07.2011 – Salafisten, Islam, Giresun, Christen, USA, Russisch, Ägypten

TV-Tipps des Tages sind: Cosmo TV: Neue Aufregung um Salafisten in Mönchengladbach; Die Haselnuss; Die letzte Schlacht: Christliche Fundamentalisten in den USA; Russisch, bitte! Morgenrot am Mittelmeer: Der Nahe Osten befindet sich in einem radikalen Veränderungsprozess; Gesichter des Islam; Cosmo-TV: Integrationsmagazin

Von Samstag, 09.07.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 03.07.2011, 17:44 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

Cosmo TV
Blutrache als Akt der Selbstjustiz in italienischer Nachbarschaft? GREVELSBERG. Er soll sich vom Lärm gestört gefühlt haben, als der 60-jährige Giovanni C. zu seiner Waffe greift und den 25 Jahre alten Nachbarn Giancarlo C. erschießt. Anfang Juni spielt sich diese Bluttat auf einem Hinterhof in Grevelsberg bei Dortmund ab. Der Schütze habe sich bei seinen Nachbarn beschwert, ohne die Polizei zu rufen, dann habe er losgeschossen, so die Zeugen. In der italienischen Nachbarschaft machen nun Gerüchte die Runde: Sollte nur ein Streit unter Nachbarn der Hintergrund für die Bluttat gewesen sein oder gab es im Vorfeld einen Plan, ein Auftragsmord etwa? Die Opferfamilie soll Blutrache geschworen haben. Die Staatsanwalt ermittelt. Cosmo TV hat mit Angehörigen und Zeugen gesprochen.

Neue Aufregung um Salafisten in Mönchengladbach
MÖNCHENGLADBACH. Die Ereignisse in Mönchengladbach überschlagen sich. Die Stimmung zwischen den streng religiösen Salafisten und den Bürgern spitzt sich weiter zu. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative wurde letzte Woche nach dem Freitagsgebet angegriffen. Die Blicke richten sich auf die Salafisten. Die wiederum verkündeten, der Verein würde sich auflösen – zogen diese Nachricht aber gleich wieder zurück. Der streng islamische Verein gerät immer weiter in Kritik seit herausgekommen ist, dass er als gemeinnütziger Verein Steuervorteile genießen. Cosmo TV berichtet vom Freitagsgebet in Mönchengladbach und spricht mit allen Beteiligten.

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Erzogen worden, um gut zu sein: Die Pianistin Hanni Liang
DÜSSELDORF. Für die chinesischen Eltern von Hanni Liang war immer klar, dass ihre Tochter zu den Guten, wenn nicht zu den Besten gehören würde. Schon auf dem Spielplatz wurden die Namen der Bäume und Vögel spielerisch beigebracht. Mit 8 lernte Hanni Klavier spielen, wenige Jahre später räumte sie an der Musikschule die Preise ab. Heute gehört die 17-jährige Pianistin zu den Hoffnungsträgern Deutschlands, ihr Abitur wird sie dieses Jahr mit einer 1 vor dem Komma abschließen. Doch der Erfolg funktioniert nicht ohne Opfer. Während andere Teenager bis in die Nacht Partys feierten, hat Hanni Klavier geübt oder Hausaufgaben gemacht. Für einen Freund habe es weder Zeit gegeben, noch hätten die Eltern es erlaubt. Cosmo TV hat die erfolgreiche Pianistin einen Tag lang begleitet und gefragt, was es bedeutet, schon so jung erfolgreich zu sein. (09:00-09:30 • WDR)

Die Haselnuss
Schon vor Urzeiten gehörten sie zu den wichtigsten Nahrungsmitteln und sind heutzutage begehrte Zutaten für Süßwaren aller Art. Der Film dokumentiert den Weg der Haselnuss von der Plantage bis in die Fabrik.

Der größte Teil von Haselnüssen landet in den Fabriken der großen europäischen Schokoladenhersteller als Bestandteil von Pralinen, Nougat und anderen Köstlichkeiten.

Etwa 80 Prozent des weltweiten Bedarfs an Haselnusskernen wird an der türkischen Schwarzmeerküste produziert: eine grüne Gebirgslandschaft fernab der touristischen Metropolen. Die Region mit ihrem milden und feuchten Klima ist die Heimat einer der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Von hier aus hat sich die Haselnuss nach der letzten Eiszeit über die gesamte nördliche Halbkugel ausgebreitet: ein unscheinbarer Strauch, der das Leben der Schwarzmeerbewohner seit Jahrhunderten prägt. Für sie ist der wertvolle Rohstoff praktisch die einzige Einnahmequelle.

Entlang der Küste zwischen Giresun, Ordu und Fatsa erstrecken sich endlose Haselnusswälder bis hinauf zu den Hängen des Pontischen Gebirges. Wenn im August die Erntezeit beginnt, sind die Menschen in der ganzen Region im Einsatz. Sogar aus dem Ausland reisen die Verwandten an, um auf den Plantagen mit anzupacken. Die Nüsse werden per Hand gepflückt, anschließend zum Trocknen ausgelegt und rund um die Uhr bewacht. Vor den Häusern, am Strand, auf Bürgersteigen oder Dächern – Haselnüsse, wohin man blickt. Dies ist die entscheidende Phase im Produktionsprozess. Denn nur wenn die Früchte richtig getrocknet werden, bleiben sie haltbar, ohne ihr mildes Aroma zu verlieren.

Der Film dokumentiert den Weg der Haselnuss von der Plantage bis in die Fabrik. Er zeigt das traditionelle Handwerk der Haselnussbrecher, das Feilschen um die Preise in den altertümlichen Kontors der Zwischenhändler und die Verarbeitung der Ware in einer hochmodernen Fabrik. Und er wirft einen Blick in die Backstuben und Küchen an der Schwarzmeerküste, in der die Haselnuss traditionell eine große Rolle spielt: als unverzichtbare Zutat für die süßen Spezialitäten der Region.(12:45-13:30 • NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

Die letzte Schlacht
Christliche Fundamentalisten in den USA – Wenn in den Medien die Rede von Fundamentalisten ist, ist meist der Islamismus gemeint. „Die letzte Schlacht“ hingegen handelt vom christlichen Fundamentalismus und seinen Anhängern in den USA.

Für christliche Fundamentalisten ist derzeit eine Schlacht im Gange – ein geistiger Krieg zwischen den wahren Gläubigen, den wiedergeborenen Christen, und Jenen, die ihrem Todfeind, dem Antichristen, folgen. Was für manche an Fanatismus grenzt, ist für viele Menschen in den USA der Weg, den sie gehen möchten. Doch was macht diese Bewegung für sie so attraktiv?

Regisseurin Claudia Willke analysiert in vier Etappen, mit welchen Mitteln die christlichen Fundamentalisten es geschafft haben, sich zu einer der einflussreichsten gesellschaftlichen und politischen Mächte zu entwickeln: Rekrutierung der Basis, Training der neuen Führungselite, Zusammenarbeit mit den Mächtigen und Aufbau eines Kreises von Auserwählten.

Für die erste Etappe ist unter anderem Ron Luce zuständig. Er gehört zu der neuen Generation von evangelikalen Predigern des 21. Jahrhunderts. Er ist smart, selbstsicher, erfolgreich und mit großem politischem Einfluss – einer der Topführer der stetig wachsenden Anzahl von Großkirchen. Luce benutzt die Medien, um neue Anhänger zu rekrutieren. Neben der spirituellen Botschaft bietet er Hilfestellungen und Freizeitdienste in kleinen Gruppen an: Jobtraining, Eheseminare und Bibelkreise, Mountainbiketouren, Jugendversammlungen, Single-Treffs und so weiter. Sobald sie für die Botschaft Jesu gewonnen sind, werden die Kirchenmitglieder ermutigt, sich für soziale oder politische Basisarbeit zu engagieren. Dabei stehen der Kampf gegen die Abtreibung und die Schwulenbewegung, Lobbyarbeit für die Einhaltung der Parole „Abstinence Only“ sowie die Unterstützung der sogenannten Homeschooling-Bewegung ganz oben auf der Liste der Aktivitäten.

Im Gegensatz zu früher ist die religiöse Rechte heute solide in der Mittelschicht verankert. Sie ermuntert zum Unterrichten der Kinder zu Hause und hat ein christliches Elite-College gegründet, um den religiösen Kindern eine gute Weiterbildung zu ermöglichen. Schließlich wollen die christlichen Fundamentalisten vor allem, dass „ihre“ Jugend aktiv ins politische Geschehen eingreift und dazu ist eine gute Ausbildung nötig. Das Patrick Henry College ist eines dieser aufstrebenden christlichen Elite-Colleges. Schon während ihres Studiums können interessierte Studenten durch Praktika im Weißen Haus oder die Mitarbeit in Wahlkampfteams konservativer Abgeordneter erste politische Erfahrungen sammeln. So bekommen sie Einblick in die hohe Kunst des „Networking“, für sie eine wichtige Voraussetzung, um „das Königreich Gottes“ voranzutreiben.

Einer der einflussreichsten christlichen Fundamentalisten in den USA ist James Dobson, Gründer des ultrakonservativen Medienimperiums „Focus on the Family“ und der Organisation „Family Research Council“. Er arbeitet mit den Mächtigen zusammen und hat sogar Einfluss auf die Wahl des Präsidentschaftskandidaten der republikanischen Partei. Sein Ziel ist es vor allem, die fundamentalistischen Werte innerparteilich stärker voranzutreiben. (13:00-13:55 • arte)

Russisch, bitte!
25/30, Ein Sprachkurs für Anfänger – Russisch lernen vom Fernsehsessel aus! Eine nützliche Einführung beispielsweise für Touristen, die nach Russland reisen wollen. (13:45-14:15 • BR-alpha)

Morgenrot am Mittelmeer
Dokumentation (Gesellschaft – Politik Ausland) – Der Nahe Osten befindet sich in einem radikalen Veränderungsprozess. Am Anfang stand die Turborevolution in Tunesien: Spontane Aufstände weiteten sich dank moderner Kommunikationstechnik und -medien zu einer Massenbewegung aus. Was ist der derzeitige Stand dort in der Zivilgesellschaft und der Demokratie? Die Menschen in Ägypten folgten dem Beispiel und protestierten bis der ägyptische Präsident Hasni Mubarak nach zähem Ringen aufgab. Hat sich das Leben am Nil für die Bevölkerung seitdem verbessert? Wie finden sich die Menschen nach Jahrzehnten der Diktatur in einem unkontrollierten Alltag zurecht? Und was hat sich für die Touristen im nachrevolutionären Land Ägypten verändert? Den Nordafrikern dient die Türkei als Vorbild: Dort scheint die Gesellschaft Islam und Demokratie verbinden zu wollen. „In Morgenrot am Mittelmeer“ suchen vier Reporter nach Spuren und Möglichkeiten der Veränderung nach der Revolution – vor allem bei jungen Menschen. (15:15-15:45 • 3sat)

Gesichter des Islam
„Männer und Frauen“ zeigt Musliminnen und Muslime und das Selbstverständnis der Geschlechter in Marokko, Deutschland und Saudi-Arabien.

In der Königsstadt Fes erleben wir eine traditionelle Hochzeit und die Ehe als nach wie vor verpflichtende islamische Lebensweise. Beim Jahrestreffen der Muslimischen Jugend Deutschland diskutieren junge Leute im hessischen Bad Orb Fragen von Beziehung und Religion. In Fes erleben wir die junge Designerin Faouzia Anafi als Chefin von sechs Männern und als gehorsame Tochter, während unweit der 1000 Jahre alten Moschee die HipHopper der Gruppe F’assi – gläubige und in ihre Familien integrierte junge Leute – ihre Beats durch die Gassen schallen lassen. In einem Haus für ledige Mütter in Casablanca zeigt sich die harte Seite der Lebensrealität muslimischer Frauen. Zerah Yilmaz, Leiterin der Begegnungsstätte der neuen Moschee in Duisburg-Marxloh, verblüfft mit offenen Worten, während junge Männer und Frauen in Saudi-Arabien mit dem Segen des Königs in einen ersten Dialog treten. (Der 3. Teil folgt am 16. Juli.) (16:30-17:00 • HR)

Gesichter des Islam
Die erste Folge spürt den religiösen Grundlagen und der Vielfalt der muslimischen Welt nach – von der laizistischen Türkei über das fundamentalistische Saudi-Arabien bis nach Indonesien mit seinem bunten Mix an Religionen.

Die „Fünf Säulen des Islams“ haben alle gemeinsam: Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, das Almosengeben und die Pilgerfahrt nach Mekka. Daneben herrscht Vielfalt: In Istanbul beginnt eine junge Familie den Tag mit dem Einkauf des festlichen Prinzengewandes für die Beschneidung des dreijährigen Sohnes Efe. Wir erleben junge Rockmusiker zwischen Glauben und Selbstverwirklichung. In der Wüste Saudi-Arabiens pflegen Beduinen, wie zu Zeiten des Propheten, das einfache Leben der Kamelzüchter. In Mekka umrunden Pilger die Kaaba, den zentralen Ort der Muslime, und in Indonesien führt die Schwester des Sultans von Cirebon durch die Feierlichkeiten zum Geburtstag des Propheten. In Istanbul leitet die Architektin Nilgün Olgun die Restaurierungsarbeiten in der prächtigen Süleymaniye-Moschee, und in einer religiösen Eliteschule üben sich Halbwüchsige in Anzug und Krawatte in Koranrezitation, büffeln Englisch und pauken moderne Naturwissenschaften. (18:02-18:30 • RBB Berlin, RBB Brandenburg)

Cosmo-TV
Integrationsmagazin – Integration geht jeden etwas an, ob im Beruf, in der Schule oder unter Nachbarn. Deshalb ist Cosmo TV ein Magazin für alle, Zugewanderte und Deutsche. Jede Woche nimmt das Magazin dieses Zusammenleben unter die Lupe – im Guten und im Schlechten, ohne politisch korrekten Zuckerguss, kritisch und aktuell. „Cosmo TV“ ist nah dran am Leben und Lebensgefühl. Natürlich macht die Sendung auch keinen Bogen um Streitthemen wie „Rütli-Schule“, „Mohammed-Karikaturen“ oder „Ehrenmorde“. Das Besondere an „Cosmo TV“: Hier gibt es keine fertigen Meinungen, alle Seiten kommen zu Wort. „Cosmo TV“ ist vor allen Dingen neugierig und geht den Dingen auf den Grund. In der Moderation der Sendung wechseln sich die Journalisten Pinar Atalay – türkischer Herkunft – und Till Nassif – mit syrischen Wurzeln – im wöchentlichen Rhythmus ab. (06:45-07:15 • HR) TV-Tipps

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