TV-Tipps des Tages

09.06.2011 – Deutschtürken, Mogadischu, Bundeswehr, Afgahnistan, Migration, Russland

Die TV-Tipps des Tages sind: Flirt English - New in Cologne; Mogadischu, Hauptstadt in Trümmern: Frankreich 2010 - Thema: Somalia - Chaos am Horn von Afrika; Das Ende der Angst?: Wie Wissenschaftler unsere Erinnerungen manipulieren; Welt in Bewegung; Länder - Menschen – Abenteuer; frauTV: Migrantin wider Willen

Von Donnerstag, 09.06.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 06.10.2015, 13:33 Uhr Lesedauer: 6 Minuten  |  

Flirt English – New in Cologne
Die Folgen ranken sich um die Liebesgeschichte von Can, einem Kölner Deutschtürken, der sich in eine junge Britin, Julie aus London, verliebt. Sie spricht kaum Deutsch. Can muss daher sein spärliches Schulenglisch hervorkramen. Zum Glück hilft ihm sein bester Freund Alex, auch wenn dessen Tipps in Sachen Flirten schon mal nach hinten losgehen.

Langsam lernen die Jugendlichen nicht nur sich, sondern auch die jeweilige Sprache und Kultur besser kennen – jede Menge Missverständnisse inklusive. Damit es für das junge Liebespaar ein Happy End gibt, muss sich Julies resolute Freundin Nina einiges einfallen lassen. Sie plant zum Beispiel eine Bollywood-Party. Die beiden Jungs müssen erleben wie schwierig es ist, in Köln englische Delikatessen einzukaufen. Gesprochen wird sowohl Deutsch als auch Englisch, je nachdem, wer mit wem spricht. So können auch Sprachanfänger der Geschichte gut folgen und ihren Wortschatz und ihr Grammatikwissen mit viel Witz und Romantik erweitern. (08:20-08:30 • WDR)

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Mogadischu, Hauptstadt in Trümmern
Die Gewässer am Horn von Afrika sind für die internationale Schifffahrt eine riskante Region geworden. Vor den Küsten Somalias operieren Piratenverbände, die selbst große Schiffe entführen und deren Eigner um Lösegeld erpressen.

Im Golf von Aden ist die Seefahrt zum Risiko geworden. Piraten destabilisieren die Region am Horn von Afrika, die den Zugang zum Roten Meer bildet und damit auf dem Weg zum Mittelmeer liegt. Das bereitet den am Welthandel beteiligten internationalen Unternehmen und Staaten große Sorgen. Aber warum haben somalische Fischer ihre Netze gegen Waffen eingetauscht?

Die Dokumentation des Filmemachers Thomas Dandois beleuchtet die jüngste Geschichte Somalias vor dem Hintergrund des lokalen, regionalen und internationalen Geschehens, denn nur so werden die in den letzten Jahren entstandenen Phänomene Piraterie und Scharia-Miliz wirklich verständlich. Betrachtet man die Ereignisse der letzten 20 Jahre, angefangen vom Sturz des Diktators Siad Barre über die von der UNO beschlossenen militärischen Interventionen der 90er Jahre, insbesondere die Operation „Restore Hope“ und die kurzzeitige Befriedung durch die Union Islamischer Gerichte zu Anfang dieses Jahrtausends.

Bis hin zum aktuellen Konflikt zwischen der Übergangsregierung und den islamischen Milizen, die von sich behaupten Al-Quaida anzugehören, scheint das Land immer tiefer im Chaos zu versinken. Die bitterarme Bevölkerung Somalias leidet unter dem seit Jahrzehnten anhaltenden Bürgerkrieg, den politischen Instabilitäten und den humanitären Katastrophen. (10:55-11:50 • arte)

Das Ende der Angst?
Durch anhaltende Auslandseinsätze der Bundeswehr ist Zeitungsberichten zufolge die Zahl der traumatisierten Soldaten im letzten Jahr weiter gestiegen.

Die Zunahme der diagnostizierten Fälle stellt nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die Medizin vor neue Herausforderungen. Denn die Langzeitfolgen für die Betroffenen und die Gesellschaft sind nicht zu unterschätzen. Die Dokumentation von Filmemacherin Sonja Hachenberger stellt verschiedene Therapieansätze vor und zeigt, wie weit die Wissenschaft inzwischen in der Lage ist, menschliche Erinnerungen zu manipulieren oder gänzlich zu löschen.

Wie schön wäre es, man könnte quälende Erinnerungen einfach und endgültig löschen. Was nach Science-Fiction klingt, könnte schon bald Realität sein. Ein Hoffnungsschimmer für traumatisierte Menschen – wie Robert Müller, der als Soldat das Grauen des Krieges erlebte, Joel Coutu aus Kanada, der Oper eines bewaffneten Raubüberfalls wurde, und Sonja M., die den Tod ihres Vaters nicht verkraftet. Oder ist das ein gefährlicher Weg für die Gesellschaft?

Die Dokumentation berichtet von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Hirnforschung. So hat André Fischer am European Neuroscience Institut in Göttingen ein Enzym entdeckt, das für die Speicherung der Angst im Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Und in Kanada soll ein einfaches Medikament Menschen von traumatischen Erinnerungen befreien. Der Psychologe Alain Brunet führt dazu eine klinische Studie durch. In München dagegen verfolgt man eine Traumatherapie durch einfache Augenbewegungen, Eye Movement Desensitization and Reprocessing, kurz EMDR. Gemeinsam ist diesen Therapien, dass die ursprünglich negative Erinnerung manipuliert und die Menschen von ihren qualvollen Erinnerungen befreit werden sollen.

Ganz anders geht es Sabine Lindner. Seit über zehn Jahren leidet sie unter Amnesie, einem totalen Gedächtnisverlust. Dadurch fühlt sie sich nicht als ganze Persönlichkeit. Spezifische neurologische Untersuchungen im Gehirn sollen zeigen, wie der Organismus es selbst schafft, unangenehme Erinnerungen zu blockieren und somit sein eigenes Schutzschild aufzubauen. Werden Neurowissenschaftler jetzt die Löschtaste im Gehirn finden? Und welche Konsequenzen hat es, wenn Erinnerungen einfach gelöscht werden können wie Daten auf einer Festplatte?

Die Dokumentation bewegt sich in der Spannbreite zwischen Trauma und Amnesie, dem Wunsch nach Vergessen und der Bedeutung von Erinnerungen. Und sie stellt die Frage: Wohin führen die aktuellen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Hirnforschung? (16:00-16:55 • arte)

Welt in Bewegung
Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Migration – Grenzen überschreiten gehört zum menschlichen Grundcharakter. Die Reihe „Welt in Bewegung“ betrachtet die unterschiedlichen Facetten von Migration.

Die Serie schildert die Probleme und Risiken, aber vor allem auch die Chancen, die eine „Welt in Bewegung“ mit sich bringt – und das sowohl global als auch in unserer ganz unmittelbaren Umgebung. (19:00-19:30 • BR-alpha)

Länder – Menschen – Abenteuer
Reisereportage – Mit dem Zug von China nach Russland: Die Bahnreise führt aus der chinesischen Millionenmetropole Peking in die Weiten der Mongolei. Nachtexpresszüge mit über 20 Wagen sind auf Asiens Magistrale in den Westen unterwegs.

Dabei werden in Asien die Entfernungen in ganz anderen Dimensionen gemessen als in Europa. In einem Sonderzug geht es von Peking nach Ulan Bator in der Mongolei und weiter an den Baikalsee in Sibirien. Der Baikalsee ist der größte Trinkwasser-Speicher der Welt. „Mit dem Zug von … China nach Russland“ ist eine Reise durch drei Länder und drei Kulturen auf einer der berühmtesten Eisenbahnstrecken der Welt. (21:00-21:45 • NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

frauTV
Migrantin wider Willen… so nennt sie sich selbst. Als ihre Eltern aus Marokko nach Deutschland kommen, wollen sie, dass ihre Kinder deutsch aufwachsen. Die Familie könnte perfekt integriert sein – wären da nicht die anderen. Denn die konfrontieren Sineb andauern mit den Klischees über muslimische Frauen: Ehrenmord, Zwangsheirat. Oder fragen „Wann gehst Du zurück nach Marokko?“ – Fragen, die mit ihrem Leben hier in Deutschland überhaupt nichts zu tun haben. frauTV erzählt sie ihre Geschichte. (Autorin: Kirsten Rulf)

Ehegattensplitting – ein Modell von gestern???
Die Ehe steht unter dem besonderen Schutz des Staates. So ist das in Artikel sechs in unserem Grundgesetz festgelegt. Deshalb wird die Ehe auch steuerlich besonders gefördert. Durch das Ehegattensplitting. Wenn er verdient und sie zu Hause bleibt, ist das steuerlich besonders lukrativ – aber noch lange nicht gerecht, sagen einige Experten. Denn, so sagen sie, das Ehegattensplitting fördert eigentlich nur gut verdienende, kinderlose Paare. Eltern ohne Trauschein werden ignoriert, ebenso Alleinerziehende. Frauen von gut verdienenden Männern werden aber dazu verführt, zu Hause zu bleiben! Da stimmt doch was nicht – sagt frauTV. (Autorin: Birgit Grigo)

Die Krisenpolizistin
Dass die Hauptkommissarin einmal Todesnachrichten den Angehörigen von Unfallopfern überbringt, hätte sie nie gedacht. Sie überbringt nicht nur die Todesnachrichten, sie steht auch die ersten Stunden nach der Benachrichtigung mit den Angehörigen durch. Oft hält sie über Tage engsten Kontakt zu den Hinterbliebenen. Zeitgleich ist sie auch für die Unfallverursacher da. frauTV hat sich gefragt: Wie schafft sie das? Wie hält ein einzelner Mensch so viel Leid aus? (Autorin: Heinke Schröder)

Der beste Freund…
Reden Männer eigentlich untereinander über ihr Geschlechtsteil? Wie ist die Beziehung zu ihrem „besten Freund“? Und welche Gedanken machen sich Männer über Form, Größe und Leistungsfähigkeit. Das wollte „frauTV“ wissen und hat einen männlichen Autor beauftragt, Antworten auf diese Fragen zu finden. Das Ergebnis: interessant, humorvoll, überraschend! (Autor: Carsten Linder) (02:00-22:30 • WDR) TV-Tipps

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