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TV-Tipps des Tages

29.04.2011 – Muslime, Religion, Rom, Türkei, Schule, Integration, Kreuzfahrten

Die TV-Tipps des Tages sind: selbstbestimmt! - Die Reportage: Liebe und Leid; Sprungbrett Ausland; Rom - Niedergang einer Weltmacht; Das Schulschloss; Türkei: Im Felsenlabyrinth von Kappadokien; Fremd und doch vertraut - Wie Integration gelingt; Die Nase im Wind - Kreuzfahrten auf Flüssen und Meeren

Von Freitag, 29.04.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 24.04.2011, 23:09 Uhr Lesedauer: 11 Minuten  |  

selbstbestimmt! – Die Reportage: Liebe und Leid
Reportage (Gesellschaft – Seelsorge/Lebenshilfe) – Weltreligionen und Behinderung – Film von Christiane Hög.

Schon immer suchen Menschen nach Antworten auf die Frage: Warum gibt es Krankheit, Behinderung, Leid und Tod? Wenn es Gott gibt, wie passt das dann in die Vollkommenheit seiner Schöpfung? Wer ist schuld, und wie ist mit betroffenen Menschen umzugehen? Für Gläubige gibt es Antworten und Verhaltensvorschriften: In den Lehren Buddhas, in der Thora der Juden, im Neuen Testament der Christen und im Koran der Muslime. Prägende Gemeinsamkeit in den Religionen ist die geforderte Achtung vor allen Menschen und die Verpflichtung zur Unterstützung Hilfsbedürftiger. Doch in vergangenen Zeiten erfuhren Behinderte und Kranke immer wieder Ausgrenzung und Verfolgung – auch aus religiös begründeten Ängsten vor Teufelswerk und Sünden. Die Reportage aus der Reihe „selbstbestimmt!“ geht in Glaubensgemeinschaften in Deutschland der Frage nach, wie die Jahrhunderte alten Weltreligionen heute den Alltag von Menschen mit Behinderung prägen. (11:30-12:00 • 3sat)

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Sprungbrett Ausland
Ausbildung in Portugal. (11:45-12:00 • BR-alpha)

Rom – Niedergang einer Weltmacht
Das Ende des Weströmischen Reiches. Im fünften Jahrhundert n. Chr. hat das Römische Reich nach langer Blütezeit eine noch längere Periode des langsamen Niedergangs hinter sich. Seit Jahrzehnten ist es in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich geteilt.

Ein Kaiser residiert in Rom, dem alten Zentrum des Reichs. Ein zweiter Kaiser herrscht in Konstantinopel. Sein Reich wird noch fast ein Jahrtausend bestehen, bis die Türken im 15. Jahrhundert Konstantinopel erobern. (12:00-14:00 • PHOENIX)

Das Schulschloss
Eisige Pisten und heiße Feten – Doku-Soap für Kinder und Jugendliche. Womit man sich auf Klassenfahrt herumschlagen muss, das erfahren die Schüler der siebten Klassen in der Skifreizeit in Österreich.

Nachdem die Kids am Tag auf jede erdenkliche Weise die Pisten runterfetzen, machen sie sich am Abend Gedanken über Rassismus und Zusammenhalt. Felix agiert als Streitschlichter und Hutzel fühlt sich wie im Kindergarten. Zurück im Internat, findet eine Faschingsfeier im Schlosskeller statt. (14:05-14:30 • BR)

Türkei: Im Felsenlabyrinth von Kappadokien
Der Film führt in die zerfurchten, ruinengleichen Täler Kappadokiens, die bereits lange vor unserer Zeitrechnung als magischer Ort galten, als Hort der Götter und Geister.

Nur wenige Jahre nachdem im fernen Palästina der Sohn eines Zimmermannes für seine aufrührerischen Reden von den römischen Besatzern ans Kreuz genagelt wurde, flohen die ersten Christen ins zentralanatolische Hochland und kratzten sich ein Spinnennetz von Gängen, Kreuzungen und Stolperfallen in den weichen Tuffstein, weit mehr als 1000 unterirdische Kirchen und Klöster, ganze unterirdische Städte. Zusammen gehören sie zu den größten je von Menschenhand geschaffenen Höhlenkomplexen der Welt.

Auf vielen hundert Quadratkilometern scheint eine gigantische Mondlandschaft vulkanischen Ursprungs im Augenblick ihrer heftigsten Bewegung erstarrt zu sein. In grauer Vorzeit spuckten die beiden großen Vulkane Vorderasiens, der „Eriyas Dagi“ und der „Hasan Dagi“, das gesamte kappadokische Hochland der heutigen Türkei aus den Eingeweiden der Erde. Einer alten seldschukischen Legende folgend, schufen sich die Götter damit einen Spielplatz aus spitzigen Felskegeln, Domen und Pyramiden. Jedes Jahr, wenn Bartholomaios I., der Patriarch der orthodoxen Weltkirchen, Anfang Juli aus seinem Amtssitz Istanbul für einige Tage in die Schluchten des kappadokischen Hochlandes reist, beginnt für ihn und sein schwarzgewandetes Gefolge auch eine Reise zurück zu den Wurzeln des Christentums. Seine Reisen, sagt das bärtige Kirchenoberhaupt, seien Annäherungen an die einstigen muslimischen Nachbarn, mit denen die Christen dort fast 1.500 Jahre zusammenlebten, bis sie 1923 umgesiedelt wurden, um Platz zu schaffen für türkischstämmige Familien aus Nordgriechenland.

Der Filmemacher Martin Thoma und sein Team sind dem greisen Kirchenmann im Sommer 2005 gefolgt und haben festgestellt, dass der Wechsel und Wirrwarr von Ethnien, Religionen und Aberglaube das einzig Beständige in den Bergtälern Kappadokiens zu sein scheint. Die heutige muslimische Bevölkerung geht eher pragmatisch mit dem in Stein gehauenen Nachlass der ersten Christen um. (15:15-16:00 • RBB Berlin, RBB Brandenburg)

Fremd und doch vertraut – Wie Integration gelingt
Integration durch Sport. (16:00-16:30 • BR-alpha)

Die Nase im Wind – Kreuzfahrten auf Flüssen und Meeren
Kreuzfahrten sind beliebt wie nie, sei es auf dem Meer oder über beschauliche Flüsse. Zu den beliebtesten Regionen, die von zahlreichen Reedereien befahren werden, zählt das Mittelmeer.

Die Route durch seinen östlichen Teil bietet dabei zusätzlich Eindrücke von der eher weniger bekannten Schwarzmeerküste: Sie führt von Nizza über Sizilien, Griechenland und die Türkei bis nach Jalta und Odessa und dann zurück nach Italien.

Ganz andere Bilder gewährt eine romantische Flusskreuzfahrt durch Russland: Sie führt von Moskau nach St. Petersburg. Zwischen den beiden Städten liegt der 1.100 Kilometer lange Wolga-Ostsee-Wasserweg, am Ufer wechseln sich Tannen und Birkenwälder mit malerischen Dörfern ab.

Wer die wilden Landschaften Skandinaviens liebt, wird sich für die angeblich „schönste Seereise der Welt“ entscheiden: Mit den Postschiffen der Hurtigruten-Linie geht es von Süd- nach Nordnorwegen. Zwischen Bergen und Tromsø sehen die Passagiere nicht nur atemberaubende Naturlandschaften, sondern erkunden auch einmalige Kulturstädte.

Weniger rau, aber nicht weniger spektakulär gleitet die Uferwelt der Elbe an den Passagieren vorbei, die zwischen Wittenberg und der Sächsischen Schweiz unterwegs sind: weite Elbauen zunächst, dann Weinberge, Villen und Schlösschen rund um Dresden. Schließlich, im felsigen Elbsandsteingebirge, glaubt der Reisende kaum noch, dass es immer noch die „norddeutsche“ Elbe ist, die ihn trägt. (20:15-21:00 • HR)

auslandsjournal extra
Magazin (Gesellschaft) – ZDF-Korrespondenten berichten aus aller Welt. „auslandsjournal extra“ zeigt politische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen in den Ländern der Welt. Das Magazin blickt hinter die Konflikte, beobachtet Entwicklungen der internationalen Politik und Auslandskorrespondenten liefern Analysen. (21:00-21:30 • 3sat)

Die Klasse
Spielfilm – In einer Schule des 20. Pariser Arrondissements, einem sozialen Brennpunkt, wartet auf den Französischlehrer François eine lärmende siebte Klasse von 24 Schülern, die meisten mit Migrationshintergrund. Bereits sein Ansinnen, jeder Schüler solle den eigenen Namen aufschreiben, erntet patzige Widerworte. Bis François zum eigentlichen Thema kommt – dem „Tagebuch der Anne Frank“ -, ist die Stunde wieder einmal fast vorüber. Der Versuch des ambitionierten Pädagogen, Unterricht zu halten, scheitert an einem unablässigen Kampf um Respekt, Disziplin und ein gedeihliches Miteinander. Auch die latente Arroganz des Paukers kommt nicht immer gut an. Die Schüler zeigen ihm deutlich, dass sie wenig Sinn im Erlernen der gepflegten Schriftsprache sehen – die Frage, ob er schwul sei, interessiert zumindest die Jungs mehr als alles andere. Nicht zufällig eskaliert die Situation durch ein Sprachproblem: Esmeralda und Louise, im Unterricht nicht die Hellsten, wohnen als Schülervertreterinnen der Notenkonferenz bei, wo sie aufschnappen, dass François ihren Klassenkameraden Souleymane als „beschränkt“ bezeichnet. Dass François den Problemschüler als Einziger verteidigte, überhören die Mädchen und geben die Wortwahl ihres Lehrers so weiter, dass Souleymane sich grob beleidigt fühlen muss. Im Klassenzimmer kommt es daraufhin zum Handgemenge. Am Ende wird Souleymane der Schule verwiesen und muss in sein Dorf nach Mali zurück: eine bittere Niederlage für die Pädagogen.

Das auf einem Roman des Ex-Lehrers François Bégaudeau basierende Schuldrama gewann in Cannes die Goldene Palme und wurde für den Oscar nominiert. Der Clou: Bégaudeau spielt auch die Hauptrolle, die Schülerdarsteller sind talentierte Laien, die ihre Charaktere – von der Nervensäge über den aggressiven Totalverweigerer, der Unscheinbaren bis hin zum Musterknaben – in Workshops improvisierten; die Filmeltern sind meist auch die eigenen. (23:15-01:15 • WDR)

Spooks – Im Visier des MI5
Serie (Krimi/Thriller – Verbrechen, Kriminalität) – Der MI5 erhält vom britischen Auslands-Geheimdienst MI6 den Tipp, dass in Kürze ein bekannter Terrorist mit Hilfe einer Schmugglerbande nach Groß-britannien einreisen wird. Man weiß bereits, dass Mohammed Yazdi seine Reise in Istanbul antreten wird, wo er einen britischen Agenten getötet hat. Adam Carter wird in das Netzwerk eingeschleust, um Yazdi davon abzubringen, seine Terrorpläne umzusetzen. Zwar trifft Adam rasch auf den Terroristen, doch es gelingt ihm nicht, dessen Vertrauen zu gewinnen. (02:10-03:00 • ZDF)

Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Dokumentation – Im 12. und 13. Jahrhundert, über 150 Jahre hinweg war Visby auf Gotland die modernste und größte Stadt des Ostseeraums. Es bestanden dort Handelsbeziehungen nach Nowgorod und bis in den islamischen Raum hinein.

So stellte die Stadt für die Hanse einen Schlüssel zum Osthandel dar. Deutsche, russische und gotländische Kaufleute bestimmten das Leben und bauten neben steinernen Lagerhäusern auch Kirchen. Von ihnen sind heute nur noch weitgehend Ruinen erhalten. Dafür wird das mittelalterliche Stadtbild nicht zuletzt von der gewaltigen Mauer geprägt, welche sich als Ring um die ganze Stadt zieht. Sie ist eine der wenigen vollständig erhaltenen ihrer Art in Europa.

Der Film führt zurück in vergangene Jahrhunderte. So sehen die Zuschauer Ritter in kompletter Rüstung, wie sie auf ihren geschmückten Pferden vorbei galoppieren, vor der Kulisse der mächtigen Stadtmauer.

Verlässt man das schwedische Festland mit seinen dichten Wäldern auf der Kalmarsundbrücke gen Osten, begibt man sich schlagartig in eine andere, fast fremdartige Welt. Fast endlos zieht sich Stora Alvaret hin. Die baumlose große Felsebene im Süden Ölands ist eine der bizarrsten Landschaften Nordeuropas, ein extremer und nur schwer zu besiedelnder Lebensraum. Trotz der Widrigkeiten wurde die Alvar schon früh von Menschen besiedelt. Waren es zunächst große Trutzburgen, in denen sie wohnten, kamen später Streusiedlungen und in der fruchtbareren Küstenebene Reihendörfer hinzu. Dort wurde neben Gemüse vor allem Getreide angebaut und in hölzernen Bockwindmühlen gemahlen. Ihren bescheidenen Wohlstand erwirtschafteten die Öländer vor allem durch Vieh, das sie auf die unfruchtbare Alvar trieben. Und selbst dem Fels konnten sie, wenn auch mit großen Mühen, noch etwas abgewinnen, denn gebrochen war der Kalkstein als Baumaterial im ganzen Ostseeraum begehrt. In Genügsamkeit und kluger Anpassung verstanden sie es, mit der kargen Alvar zu leben, einer archaischen Landschaft, die sich über Jahrtausende fast unverändert erhalten hat.

Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als „Erbe der Menschheit“. Die Fernsehreihe „Schätze der Welt“ erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern. (06:00-06:30 • SWR BW, SWR RP, SWR SR)

Türkei – Land, Leute und Sprache
Ölringkämpfe in Edirne – Moderation: Murat Gencosman. Spielerische Einführung in die türkische Sprache durch Begleitung der vier aufgeschlossenen jungen Touristen Renate, Sylvia, Peter und Vedat bei ihren Erlebnissen während einer Rundreise durch die Türkei. (06:30-07:00 • NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

Uwe Timm – Die Freiheit zu schreiben
Dokumentation – Die Freiheit zu schreiben und die Freiheit, die einem der Wind beim Segeln entgegenbläst. Schriftsteller Uwe Timm liebt sie beide. Timm zählt zu den meist gelesenen Autoren Deutschlands. Seine Bücher begeistern ein Millionenpublikum.

Der 1940 in Hamburg geborene Uwe Timm ist vielseitig wie kaum ein anderer deutscher Autor. Vom politischen Roman „Heißer Sommer“ (1974) über die Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ (1995) bis zum Liebesroman „Rot“ (2001). Jedem seiner vier Kinder schrieb er ein Buch. Einer seiner größten Erfolge entstand für seine Tochter Johanna – das Kinderbuch „Rennschwein Rudi Rüssel“ (1989). Beachtenswert sind außerdem die zwei autobiografischen Erzählungen „Am Beispiel meines Bruders“ (2003) – Timms Bruder hatte sich freiwillig zur SS gemeldet und war in Russland gefallen – und „Der Freund und der Fremde“ (2005), über den Freund Benno Ohnesorg, der am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration erschossen wurde. Uwe Timm ist der literarische Chronist der Zeitgeschichte. Er schreibt über individuelle Wünsche, über Lust und subversive Wege zum Glück.

Die Dokumentation begleitet Uwe Timm zu seinen wichtigsten Lebensstationen. Er besucht noch einmal das Braunschweig-Kolleg, an dem er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachholte. Dort freundete er sich auch mit Benno Ohnesorg an. In München, der Stadt, in der Timm bis heute lebt, studierte er Germanistik und Philosophie. Hier lernte er auch seine Ehefrau kennen, die Deutsch-Argentinierin und spätere García-Márquez-Übersetzerin Dagmar Ploetz. Uwe Timm war mittendrin in der Studentenbewegung. Der Tod von Benno Ohnesorg hatte ihn endgültig politisiert. Er trat dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund bei, später auch der Deutschen Kommunistischen Partei. Als die APO auseinanderfiel, als sich individuelle Hoffnungen nicht mehr mit der gesellschaftlichen Realität deckten, ließ Timm Deutschland enttäuscht hinter sich und ging für zwei Jahre nach Rom. Diese Stadt wurde ihm so etwas wie eine zweite Heimat.

Dieser Film entstand, als Uwe Timm seinen Roman „Halbschatten“ (2008) schrieb. Schauplatz ist der Berliner Invalidenfriedhof, ein zentraler Ort deutscher Militärgeschichte. Hier liegt eine außergewöhnliche Frau begraben, die Fliegerin Marga von Etzdorf, die 1931 allein in ihrem Sportflugzeug in nur elf Flugtagen die Strecke Berlin – Tokio bewältigte; zu damaliger Zeit ein Rekordflug.

Die Wünsche, Kämpfe und Sehnsüchte der Menschen nach Glück bewegen den Schriftsteller Uwe Timm ebenso wie die utopischen Möglichkeiten der Geschichte. Das Porträt zeigt, wie eng das Leben und das Werk von Uwe Timm miteinander verknüpft sind und wie der Treibsatz jugendlicher Träume sich im Laufe eines Lebens verwirklicht. 2009 wurde Uwe Timm mit dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet und hat zwei weitere Bücher veröffentlicht: „Von Anfang und Ende“ (2009) und die Novelle „Freitisch“ (2011) (06:45-07:30 • arte) TV-Tipps

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