TV-Tipps des Tages

27.04.2011 – Migranten, Islam, Multikulti, Kurden, Religion, Judentum

Die TV-Tipps des Tages sind: Neue Heimat Deutschland; Die perfekte Mutter; Kontrovers - Das Politikmagazin; Evet - Ich will!; Horizonte

Von Mittwoch, 27.04.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 24.04.2011, 22:56 Uhr Lesedauer: 6 Minuten  |  

Neue Heimat Deutschland
Im Film werden vier Migranten in ihrem Alltag begleitet: Kapesa Malunda aus dem Kongo, Melaku H-Wold aus Äthopien, Metin Özturk aus der Türkei und Sebira Kara aus Bosnien.

Im Film werden vier Migranten in ihrem Alltag begleitet: Kapesa Malunda, Bäckereibesitzer aus dem Kongo, putzt in einem Münchner Hotel, Melaku H-Wold aus Äthopien studierte in der Ukraine Pharmazie und arbeitet heute bei der Münchner Straßenreinigung, Metin Özturk, kurdischer Journalist aus der Türkei, reinigt OP-Geräte im Klinikum Großhadern und Sebira Kara, Bürgerkriegsflüchtling aus Bosnien mit amerikanischem Pass, studierte Tiermedizin, arbeitet in der Altenpflege und versucht bereits zum zweiten Mal in Deutschland heimisch zu werden. (06:30-07:00 • BR, 08:30-09:00, 13:45-14:15 • BR-alpha)

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Die perfekte Mutter
Dokumentation – Sie könnte hinter jeder Tür wohnen, die perfekte Mutter. Gibt es sie tatsächlich, und wenn ja, wie sieht sie aus? Die Filmautoren Katharina Gugel und Ulf Eberle haben sich zu einer Spurensuche aufgemacht.

Sie klingeln in einer beliebigen Düsseldorfer Straße an genauso beliebigen Haustüren und führen zufällige, überraschende, spannende Gespräche über Mütter mit Müttern. In der Familie Schild etwa leben vier Generationen von starken Frauen unter einem Dach: von der Urgroßmutter, die eine der ersten Aktivistinnen der Friedensbewegung war, bis zur Urenkelin, die erst ein Jahr alt ist und schon viele schwere Operationen überstehen musste. Jahrelang ging jede Generation der Familie Schild ihre eigenen Wege, man wollte sich abnabeln voneinander. Doch nun sind die Generationen wieder zusammen gezogen, helfen einander, streiten miteinander und lieben einander. Neben den Schilds wohnt Günay Davulcu mit ihren vier Kindern. Seit ihrem dritten Lebensjahr wohnt sie in Deutschland, von ihrer eigenen Mutter sehr streng erzogen. Ihre eigenen Kinder möchte Günay Davulcu zu freien, eigenständigen, bestens integrierten Menschen erziehen. Ihre Eltern sind längst in die Türkei zurückgekehrt, ab und zu besucht Günay sie in einem kleinen Dorf am Schwarzen Meer. Kann sie ihrer Mutter heute verzeihen, dass sie keine freie Jugend hatte, wie sie ihre Kinder jetzt erleben? Und wird Natalia Domin den Streit mit ihrer Mutter aus Kroatien beilegen? Seit einem Jahr haben die beiden keinen Kontakt mehr. Tatsächlich: Die Mutter reist nach Düsseldorf, wo die Tochter auf eine Entschuldigung wartet. (11:30-12:00 • HR)

Kontrovers – Das Politikmagazin
Halbmond über München – Wie der politische Islam nach Bayern kam Kontrovers ist das Politikmagazin des Bayerischen Fernsehens. Kontrovers liefert den Hintergrund von politischen Entscheidungen und zeigt zugleich deren Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger(21:15-21:45, 03:20-03:50 • BR)

Evet – Ich will!
Spielfilm – In der Multikulti-Hauptstadt Berlin treffen verschiedene Paare und Singles zusammen, die alle denselben Wunsch haben: Sie wollen heiraten.

„Ciao, das war’s!“ Damit Dirks Eltern sich diesen Satz jederzeit um die Ohren hauen können, haben sie nie geheiratet. Umso verständnisloser sind sie, also ihr eigener Sohn seine türkische Freundin Özlem heiraten will, mit der er seit einem Jahr zusammen ist. Sie fahren trotzdem mit ihm zu Özlems Eltern, um traditionshalber um die Hand ihrer Tochter anzuhalten – die Mutter mit Kopftuch ausgestattet, der Vater mit lauter Fragen im Kopf, wie genau er seine Frage formulieren soll. Das Unterfangen gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn bald wird klar: Dirk muss beschnitten werden und zum Islam konvertieren.

Der kurdische Radiomoderator Coskun hat das nicht mehr nötig. Im Gegenteil: Ihm wird zum Problem, dass er in einer gläubigen Familie aufgewachsen ist. Seit vier Jahren ist er nun mit seiner Kollegin Günay zusammen und hat ihr endlich den Antrag gemacht. Ihr Vater, der seine Tochter eigentlich sehr liberal erzogen hat, hält allerdings nichts von ihm und seiner Familie und sperrt Günay kurzerhand in der Wohnung ein. Coskun bleibt nichts anderes übrig, als die Braut zu entführen.

Der KFZ-Mechaniker Emrah plant eine deutsch-türkische Hochzeit. Aber als ob das nicht genug wäre, handelt es sich bei der Braut ausgerechnet um seinen Freund Tim. Dieser kann ihm so viel helfen, wie er will – Emrah wehrt sich mit Händen und Füßen vor dem bevorstehenden Coming-out, von dem seine Familie alles andere als begeistert wäre. Schließlich hat sie schon selbst eine türkische Ehefrau für ihn auserwählt.

Salih will eigentlich gar nicht heiraten. In seiner Freizeit betet er für den EU-Eintritt der Türkei und sucht sicherheitshalber nach einer wunderschönen Frau, deren Heirat ihn vor der bevorstehenden Abschiebung bewahrt, denn seine Aufenthaltsgenehmigung ist befristet. Doch so einfach ist das nicht, wenn einem die Verwandschaft im Nacken sitzt …

Hintergrundinformationen: Mit lustigen Dialogen und einem amüsanten Spiel mit den typischen Klischees hat Sinan Akkus‘ Spielfilmdebüt 2009 die deutschen Kinobesucher begeistert. Der Drehbuchautor und Regisseur stellte sich zu Beginn seiner Arbeit am Film die Frage, was sich in einem großen Berliner Hochhaus alles abspielen mag. So werden alle Geschichten in einem Hochhaus zusammengeführt, in dem jede der betroffenen türkischen Frauen wohnt. Akkus spricht in seinem Film auf ironische Weise den Generationskonflikt zwischen den in Deutschland aufgewachsenen türkischstämmigen Kindern und ihren Eltern an. Da er selbst deutsch-türkisch aufgewachsen ist, kennt er viele der Probleme aus eigener Erfahrung.

Bei seiner Auswahl der Schauspieler konnte Akkus nicht aus dem Vollen schöpfen. Deutsch-türkische Schauspieler im Alter der Eltern und Großeltern sind so selten, dass fast alle möglichen Kandidaten in dem Film mitspielen.

Nach einigen Kurzfilmen ist „Evet – Ich will!“ Sinan Akkus erster Spielfilm, der unter anderem mit dem Publikumspreis auf dem Festival „Berlin and Beyond“ in San Francisco sowie dem „Prädikat besonders wertvoll“ ausgezeichnet wurde. (22:10-23:45 • arte)

Horizonte
Höllenfahrt oder Himmelstrip: Was die Religionen zu bieten haben. Gäste bei Meinhard Schmidt-Degenhard: Johannes zu Eltz, katholischer Stadtdekan von Frankfurt; Jürgen Schmieder, Autor des Buches „Ich will in den Himmel oder als glückliche Kuh wiedergeboren werden“.

Glaubt man den monotheistischen Religionen gibt es nur einen Gott – aber viele Wege, die ins Paradies führen.

Erlösung verspricht das Christentum den Menschen nicht durch ihr eigenes Tun, sondern allein durch die Gnade Gottes. Es gibt einige Regeln, die im Zusammenleben eingehalten werden sollten, wie nicht töten, nicht stehlen etc., aber erarbeiten muss sich ein Christ das Leben zum Paradies weniger. Die Gnade Gottes ist entscheidend.

Der Islam hingegen verlangt vom Gläubigen schon zu Lebzeiten, Punkte fürs Jenseits zu sammeln: Fünf Mal täglich beten, Fasten, Almosen geben, auf Pilgerfahrt gehen. Dann stehen die Chancen gut, am Ende des Lebens ins Paradies zu kommen.

Das Judentum hält sich mit Paradiesverheißungen eher zurück. Kurzum: Der Supermarkt der Religionen hat einiges zu bieten und gerade Buddhismus, Konfuzianismus und Hinduismus finden hierzulande immer mehr Anhänger. Welcher ist nun der richtige Weg, um die Erlösung zu finden?

„horizonte“ macht den Religions-Check: Was haben welche Religionen zu bieten und was verlangen sie dafür von ihren Gläubigen? (05:20-05:50 • HR) TV-Tipps

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