TV-Tipps des Tages
21.02.2011 – Russisch, Juden, Algerien, Nazi, Hakenkreuz, Hitler, Kurden
Die TV-Tipps des Tages: Russisch, bitte!; Weltspiegel; Die Juden - Geschichte eines Volkes; Eine Dirigentin zwischen Paris und Algier; WDR-dok; Hitlers Diplomaten in Bonn; Alfons und Gäste; Im Schatten der Blutrache
Von Ümit Küçük Montag, 21.02.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 19.02.2011, 0:43 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
Russisch, bitte!
Ein Sprachkurs für Anfänger – Russisch lernen vom Fernsehsessel aus! Eine nützliche Einführung beispielsweise für Touristen, die nach Russland reisen wollen. Die Russischlehrerin Olga Barbian führt charmant durch die Sendung. (07:45 – 08:15, BR-alpha)
Weltspiegel
Auslandskorrespondenten berichten – Moderation: Bernhard Wabnitz – Das in Deutschland wohl beliebteste Auslandsmagazin bringt packende Reportagen, die dem Zuschauer nicht zuletzt bei der Orientierung über die aktuellen Ereignisse auf dem Globus helfen sollen. (07:45 – 08:15, EinsExtra)
Die Juden – Geschichte eines Volkes
Überleben – Die Integration der Juden in die bürgerliche Gesellschaft scheitert. Bleiben oder Auswandern wird zur Schicksalsfrage des Judentums Ende des 19. Jahrhunderts – nicht nur in Deutschland.
Die letzte Folge erzählt von den Progromen in Russland, die zur Massenauswanderung in die USA führen, und von der Geburt des Zionismus. Zunächst glauben viele Juden in Mitteleuropa noch, dass Assimilation eine Lösung sei. Im Ersten Weltkrieg kämpfen sie Seite an Seite mit ihren christlichen Kameraden. Doch die Hoffnung erweist sich als Trugschluss.
Unter den Nationalsozialisten gibt es für die Juden keine Zukunft mehr. Sechs Millionen Menschen werden auf grausame Weise ermordet. Einigen gelingt die Flucht in Länder wie die USA oder nach Israel. Viele besinnen sich hier wieder auf ihre jüdischen Wurzeln. (08:30 – 09:00, BR-alpha)
Eine Dirigentin zwischen Paris und Algier
Dokumentation – Die Pariser Banlieue ist gemeinhin nicht gerade für klassische Musik und Hochkultur bekannt, sondern macht meist Schlagzeilen mit gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und der Polizei.
Im Departement Seine-Saint-Denis, einem dieser Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen, leitet Zahia Ziouani eine Musikschule. Die junge Dirigentin, selbst algerischer Abstammung, gründete 1997 das Orchestre Symphonique Divertimento. Gemeinsam bringen sie einem Publikum, das nur selten mit klassischen Tönen in Berührung kommt, die großen Werke der Klassik zu Gehör. Inzwischen tritt das Orchester auch in den großen Konzertsälen in Paris auf.
Die Leitung eines Orchesters war für Zahia Ziouani ein langgehegter Traum. Ausschlaggebend war jedoch ihre Begegnung mit dem großen rumänischen Dirigenten Sergiu Celibidache, an den sie sich heute noch mit viel Rührung erinnert. Sie hat aber ihre künstlerische Sicht auf die klassische Musik um die pädagogische Ebene erweitert, denn die Ausbildung talentierter Nachwuchsmusiker liegt ihr besonders am Herzen. (22:00 – 22:55, arte)
WDR-dok
Dokumentation – Turban und Hakenkreuz – Der Großmufti und die Nazis – Dokumentation – Ein Film von Heinrich Billstein – Muhammad Amin al-Husaini, der Mufti von Jerusalem ist eine der schillerndsten Figuren des 20. Jahrhunderts. Vor allem ist er einer der Wichtigsten für die Araber. Und wie kaum eine andere Persönlichkeit aus der arabischen Welt ist er mit der deutschen Geschichte verwoben. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als Legende, verehrt und bewundert von seinen Landsleuten, verachtet und bekämpft von seinen Feinden. Sechzehn Jahre lang war al-Husaini das religiöse Oberhaupt der arabischen Muslime, dreißig Jahre ihr politischer Führer und lange Zeit auch politischer Repräsentant der arabischen Welt.
Und so unwahrscheinlich es sich heute anhört, er war offenbar auch in Deutschland populär. Man kannte ihn. Vier Jahre lang von 1941-45 lebte der Araberführer in der Reichshauptstadt, war eng mit der Staatsmacht verbunden, hatte Freunde bis in die höchsten Kreise des Regimes. Der Araber in Berlin hat das verbrecherische System ideologisch und politisch gestützt und verteidigt, skrupellos und verbohrt wie ein Nazi. Seine enge Verbundenheit und vielseitige Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten hatte vor allem eine Grundlage: den Judenhass. Die Beziehung zwischen dem Mufti und den Nazis ist kurios und sie erzählen eine bis heuteunbekannte Geschichten des Dritten… (23:15 – 00:00, WDR)
Hitlers Diplomaten in Bonn
Dokumentation – Das Auswärtige Amt und seine Vergangenheit Film von Heinrich Billstein und Mathias Haentjes – Anfang 2005 schreckte Außenminister Joschka Fischer die gediegene Ruhe im Außenministerium auf, als er mitteilte, Nsbelasteten ehemaligen Diplomaten künftig den bislang üblichen „ehrenden Nachruf“ des Amtes zu verweigern. Damit gelangte nach langer Zeit des Schweigens die Frage nach der Rolle des Auswärtigen Dienstes im Dritten Reich wieder in die Schlagzeilen. Mit eigenen Beiträgen zur Erhellung dieser besonderen Vergangenheit hatte das Auswärtige Amt sich vornehm zurückgehalten. Gepflegt wurde die (Selbst-)Darstellung, der Diplomatische Dienst in seiner traditionelles Noblesse habe dem Nazi-Milieu ferngestanden und an der NS-Politik, an Angriffs-und Vernichtungskrieg allenfalls marginalen Anteil gehabt.
Die WDR-Autoren Heinrich Billstein und Mathias Haentjes sind den Fragen nachgegangen, die diese ungewohnt heftige Kontroverse im Außenministerium aufgeworfen hat. Sie beschreiben die systematische Beteiligung des Ministeriums und der Botschaften an der Verfolgung und Deportation der Juden in Europa. Anhand von exemplarischen Fällen belegen sie die Verstrickung von Diplomaten, die später in Bonn… (00:00 – 00:45, WDR)
Alfons und Gäste
Mit Christoph Sieber – Alfons ist heute wieder Gastgeber und Kabarettist in Personalunion. Mit französischem Blick und Akzent stellt der liebenswürdigste Kulturexport der „Grande Nation“ Passanten alltagspolitische Fragen wie: „Leben Sie lieber in einer Demokratie oder einer Diktatur? Wer ist fauler – ein Arbeitsloser oder ein Ausländer?“ Als Reporter, der mit seinem „Puschelmikrofon“, zahlreichen Notizblättern und der deutschen Sprache kämpft, gibt er seinen „Opfern“ das Gefühl, ihm überlegen zu sein und bringt sie so in atemberaubender Offenheit zum Reden – mit meist aberwitzigen Ergebnissen.
Christoph Sieber – seine Kunst müsste eigentlich Kabaretttainment heißen: Kein anderer verbindet auf der Bühne Kabarett und Comedy, Wortakrobatik und Pantomime so erfrischend wie er. Christoph Sieber ist stolzer Besitzer gleich zweier „St. Ingberter Pfannen“, einem renomierten Kleinkunstpreises. Er wurde sowohl vom Publikum als auch von der Jury ausgezeichnet.
Studiert hat er Solopantomime und Schauspiel an der Folkwang-Schule in Essen. Mit 33 stellte er sein erstes Solokabarettprogramm auf die Beine. Seitdem hat er sein Publikum bei rund 1000 Auftritten begeistert. (00:35 – 01:05, Das Erste)
Im Schatten der Blutrache
Dokumentarfilm – Der Dokumentarfilm begleitet vier Mitglieder einer kurdischen Familie in Deutschland. Anlass ist eine in der Familie vollzogene Blutrache. Mit der Trennung von ihrem gewalttätigen Mann löst eine Frau eine Familienfehde aus. am 26. August 2002 stirbt in Bielefeld auf offener Straße ein junger Kurde durch 22 Schüsse. Der Täter, Zalim M., wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Schlagzeilen ähneln denen anderer Ehrenmorde. Da sind zwei Familien, deren unversöhnlicher Hass aufeinander mit einer Bluttat endet. Der Mörder wird gefasst und landet im Gefängnis. Für die Öffentlichkeit ist der Fall damit abgeschlossen. Für die Mitglieder der verfeindeten Sippen fängt er gerade erst an.
Alles begann mit Gülnaz, der Schwester des Täters Zalim M. Als Einzige von neun Geschwistern hat sie Erfolg als Unternehmerin und ernährt mit den Einnahmen ihrer Fahrschule die Familie. Weil ihr Mann sie immer wieder schlägt und demütigt, reicht Gülnaz nach 22 Jahren Ehe die Scheidung ein. Damit verletzt sie den Stolz ihres Mannes und seiner Familie, die nun auf Wiederherstellung der Ehre besteht und Rache schwört. Ihr Bruder Adil steht Gülnaz bei, und zieht damit den Zorn der Familie ihres (03:10 – 04:36, arte) TV-Tipps
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