Deutscher Kulturrat

Kultur des Islams ist Teil der Kultur Deutschlands

Der Deutsche Kulturrat möchte eine Versachlichung der Islam-Debatte erreichen und hat dazu sein Dossier „Islam, Kultur, Politik“ vorgestellt. Denn der beste Schutz gegen die Angst vor dem „unbekannten Muslim“ sei Wissen.

Mittwoch, 12.01.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 18.01.2011, 4:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat am Dienstag in der Sehitlik Moschee in Berlin sein neues Dossier „Islam, Kultur, Politik“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dem Dossier beabsichtigt der Deutsche Kulturrat eine Versachlichung der Debatte über das Zusammenleben in Deutschland. Das Dossier soll die kulturelle Vielfalt des Islams aufzeigen und Gespräche über das Miteinander in unserem Land anregen. Zugleich soll das Dossier dazu beitragen, Vorbehalte und Ängste gegenüber dem vermeintlich Fremden abzubauen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Kultur des Islams ist Teil der Kultur Deutschlands. Für den Deutschen Kulturrat war eine Beschäftigung mit der Kultur des Islams längst überfällig. Nachdem es uns in den letzten Jahren gelungen ist, eine fruchtbare Debatte über die kulturelle Rolle der beiden christlichen Kirchen in Deutschland ins Rollen zu bringen, bin ich mir sicher, dass durch das Dossier „Islam, Kultur, Politik“ eine ähnliche Diskussion im Kulturbereich angestoßen wird.“ Der beste Schutz gegen die Angst vor dem „unbekannten Muslim“ sei Wissen über das Fremde in unserer Nähe. Die zukünftige deutsche Gesellschaft könne nur unter Miteinbeziehung der hier lebenden Muslime und ihrer Kultur sinnvoll gestaltet werden.

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Für den Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek, habe das von selbst ernannten Islamexperten jahrelang praktizierte Islam-Bashing vor allem im letzten Jahr die Angst vor der Islamisierung Deutschlands geschürt und den Dialog behindert. Dabei bestünde durch die Miteinbeziehung der Kultur des Islams die Möglichkeiten, die deutsche Gesellschaft positiv zu befruchten. „Gemeinsam sollten wir an der Vision einer besseren und gerechteren Welt arbeiten. Religion ist ein individuelles Angebot, den eigenen Lebenslinien in Freiheit nachzugehen. Freiheit bedeutet im Umkehrschluss auch Verantwortung und das geht nur über Partizipation der Muslime in Deutschland“, so Mazyek.

Download: Das 40seitige Dossiers „Islam, Kultur, Politik“ kann gegen die Einsendung von Briefmarken für das Porto im Wert von 85 Cent kostenlos beim Deutschen Kulturrat, Chausseestrasse 103, 10115 Berlin bezogen werden. Die pdf-Version des Dossiers ist auch kostenlos abrufbar.

Der Leiter des Programmbereichs „Gesellschaft und Kultur“ der Robert Bosch Stiftung, Dr. Olaf Hahn, sagte: „Wenn wir die Zukunft unseres Landes fruchtbar gestalten wollen, müssen die demografischen Veränderungen gezielt in den Blick genommen werden. In Deutschland gehören fast vier Millionen Menschen konfessionell zum Islam. In Großstädten haben über die Hälfte der Kinder unter sechs Jahren einen Migrationshintergrund; viele von ihnen sind Muslime. Es liegt auf der Hand, dass diese Kinder in 20 bis 30 Jahren starken Einfluss auf die Gestaltung unseres Gemeinwesens ausüben werden. Diese Veränderungen gilt es zu thematisieren und den Islam als kulturpolitisch relevante Größe für Deutschland ernst zu nehmen.“

In Kooperation mit dem Zentralrat der Muslime, der DITIB, dem Islamrat und dem Verband der Islamischen Kulturzentren konnte das Dossier, das aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert wurde, auch in Moscheen und muslimischen Kultureinrichtungen zugänglich gemacht werden. (eb) Gesellschaft

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  1. basil sagt:

    @arabeska
    @ghostrider
    Wir leben hier nicht in Sizilien oder Irland, genausowenig wie in Saudi Arabien oder Pakistan, sondern in Deutschland.
    Wir leben auch nicht mehr in der Zeit der Inquisition sondern im Jahr 2011.
    @bogo
    Es geht hier gerade nicht um Pauschalisierung sondern um die Thematisierung eines ganz konkreten Sachverhaltes.

  2. Yilmaz sagt:

    deutschland muss sich an die pechschwarzen haare und an die ölbraunen augen mit muslimischem hintergrund gewöhnen und sie akzeptieren und ihnen auch eine faire chance geben sich mit diesem land zu identifizieren.
    die muslime allgemein müssen sich am riemen reissen und vernünftige argumente bringen. nicht jammern und klagen sondern gehirne züchten und ihre mitgebrachte kultur und religion an die hier vorhandenen regeln anpassen.
    das muss ganz klar von den deutschen und von den muslimen (ich sage jetzt extra nur muslime weil ich selber ein stolzer muslime bin) jeden tag mindestens einmal in der öffentlichen meinung gesagt werden.
    die guten vorbilder auf beiden seiten haben hier eine große verantwortung und aufgabe, die sie immer noch nicht anpacken wollen.
    ich frage mich, wie lange wollt ihr noch warten?

  3. Ghostrider sagt:

    @Pragmatikerin

    Anstieg der Konjunktur in Richtung Vollbeschäftigung durch immer mehr 1,-€ und 400,-€ Jobber?

    Der gesetzliche Mindestlohn für ungelernte Arbeitskräfte in Luxemburg beträgt exakt 1 724,87 € im Monat. Dazu kommt noch, dass die Lohnsteuer und die Sozialabgaben in Luxemburg deutlich geringer sind, als in Deutschland.

    Das ist der Stand Juli 2010. Wer das nicht glaubt, sollte „Mindestlöhne in Luxemburg “ im Google eingeben.

    1,-€ und 400,-€ Jobs gibt es dort nicht. Auch das menschenverachtende Hartz IV System oder ähnliches gibt es dort nicht. Auch das ist eine deutsche Erfindung.

    Dabei hat Luxemburg gleichzeitig das beste Sozialsystem in Europa.

    Was macht also die Politik in Deutschland falsch und warum?
    Warum also will man in Deutschland systematisch ein ganzes Volk in die Armut treiben, denn von einem Mittelstand ist schon lange keine Rede mehr. Die Kluft zwischen arm und reich weitet sich täglich immer mehr aus.
    Tragen unsere ausländischen Mitbürger die Schuld an dieses Desaster?

    Ganz klar nein !!

    Denn in dem kleinen Luxemburg leben und arbeiten auch viele ausländische Arbeitskräfte mit ihren Familien. Außerdem arbeiten noch deutsche, französische und belgische Grenzgänger.

    Was wird also in Deutschland für ein Spiel gespielt, wer sind die Akteure wer steckt dahinter und mit welchem Interesse?

    Ghostrider

  4. Realist sagt:

    @arabeska
    Ich finds auch ein bisschen traurig, dass jede Diskussion mit: „Kuck dir doch mal die Christen an, die waren selbst nicht besser..!“ oder „Kuck dir mal irgendeine kleine Insel in Europa an, da siehts auch nicht so toll aus…“
    Alleine mit dem Aufzählen dieser Beispiele, zeigst du dass du das benehmen dieser Menschen als selbstverständlich erachtest und es somit legitim wäre, sich überall so benehmen zu dürfen bzw. du ernennst jeden Deutschen (Kritiker) zu einem Christen, damit du ihm die Verbrechen aus den letzten Jahrhunderten vorhalten kannst. Wow! Deine Argumente sind echt unter jedem Niveau.
    Ich würde mal behaupten, dass die meisten Menschen, wenn du sie fragen würdest nicht an einen christlichen Gott glauben.
    Das zeigt wie wenig du über Deuschland selbst kennst. Wach auf Mädchen!

  5. Ghostrider sagt:

    @basil

    Der irische Konflikt wehrte noch bis Ende 1999. So lange ist das nicht her.

    Ghostrider

  6. arabeska sagt:

    @Realist

    Gehören Sie nicht zu den Forumsteilnehmern, die sich in unserem Land ständig auf ihre christlich-jüdischen Wurzeln berufen, wenn es darum geht, die Muslime als Glaubenskrieger darzustellen ?
    Bei Ihren Kommentaren entsteht bei mir eher der Eindruck, dass nicht die Muslime sondern Sie und Ihre Gesinnungsgenossen einen Glaubenskrieg wollen.

    Und ……wachen Sie endlich auf: Im 21. Jahrhundert ist praktisch jedes Land ein Einwanderungsland! Schon jetzt besteht jede 9. Ehe die hier geschlossen wird aus Bürgern verschiedener Nationalität und jedes vierte geborene Kind hat Eltern mit Migrationshintergrund.

    Sie würden behaupten, dass die „angeblich meisten Menschen“ nicht an einen christlichen Gott glauben ? Was ist ein christlicher Gott und welche Alternativen gibt es ?
    Was für ein schwachsinniger Kommentar, von der Formulierung ganz zu schweigen.

  7. BiKer sagt:

    @ typisch pragmatikerin

    sie schreiben: „Was aber unbestreitbar ist, dass fast ein viertel der muslimischen Bevölkerung von deutschen Transferleistungen leben“

    fakt ist, meine liebe, dass diese transferleistungen eben auch von den übrigen 80 prozent der muslime, die arbeiten und steuern bezahlen, finanziert werden.

    im übrigen sollte man sich an die eigene nase fassen, wenn selbst gut gebildete muslime, keinen job bekommen. http://www.migazin.de/2011/01/18/islam-studie-gebildete-muslime-mussen-haufiger-sozialhilfe-beziehen/ und ihr kopftuchargument ist so was von daneben. schließlich tragen muslimische männer ja wohl kaum ein kopftuch und werden ebenfalls diskriminiert.

    deutschland grenzt muslime aus und beschuldigt sie, dass sie sich nicht integrieren. pah!

  8. Realist sagt:

    @Ghostrider
    Sie können Luxemburg nicht mit Deutschland vergleichen. Luxemburg hat den höchsten BIP der Welt und ist unter den ersten Länder wenn es um Wohlstand geht. 1724€ pro Monat Mindestlohn wird es in Deutschland nie geben, da Deutschland zu exportorientiert ist. Ausserdem gilt Luxemburg als ehemalige Steueroase.
    Kannst du nicht ein noch bescheuerteres Beispiel finden? Du kannst Deutschland in Europa nur mit Frankreich Vergleichen, aber das hast du wahrscheinlich absichtlich vermieden?! Oder?

    @arabeska
    Ich gehöre übrigens nicht zu denjenigen die sich auf ihre christlich-jüdische Kultur berufen, leider werden bei diesem Begriff die Leute weggelassen, die das Land voran gebracht haben: die Atheisten.

    Es gibt nur eine Alternative zu jedem Gott: Vernunft!
    Wenn Menschen glauben, dass ein Buch mehr über die Gesellschaft zu bestimmen hat, als die Vernunft, dann sind diese Menschen nicht reif für Deutschland, nicht reif für Fortschritt und nicht reif für Demokratie!
    Demokratie ist kein Produkt irgendeiner religiösen Gurkentruppe sei es nun der Islam oder das Christentum, sondern es ist das übernehmen von Verantwortung gegenüber anderen Menschen und nicht gegenüber einem Gott.

    „Bei Ihren Kommentaren entsteht bei mir eher der Eindruck, dass nicht die Muslime sondern Sie und Ihre Gesinnungsgenossen einen Glaubenskrieg wollen.“

    Die einzigen die hier einen Glaubenskrieg führen sind die muslimischen und türkischen Verbände wie DITIB, etc
    Genau diese Verbände versuchen, jede noch übriggebliebene christliche Tradition aufzuweichen und sie mit islamischen zu mischen.

    Du gehörst zu den unbelehrbaren Leuten, die nicht wissen von was sie reden.
    Wenn ein Deutscher sagt: „Sch**** Christen, sind doch alles Pädophile“, dann kriegt man von der muslimischen Seite Beifall und Zugabe.
    Sagt ein Deutscher: „Sch**** Muslime mit ihrer rückständigen Machokultur“, dann ist man ein Rassist (wahlweise Islamophob, Xenophob oder Nazi). Obwohl doch angeblich die hälfte der Muslime Deutsche sind. Warum?

  9. Realist sagt:

    @Ghostrider
    sorry meinte BIP pro Kopf

  10. Realist sagt:

    @BiKer
    Wahrscheinlich wollte Pragmatiker mit diesem „Viertel“ nur ausdrücken, dass mehr Muslime keine Arbeit haben, als nicht Muslime.
    Und die Kopftücher sind nicht alleine daran Schuld, es sind auch die Forderungen nach Gebetsräumen, Kein Schwein beim Essen, etc.
    Also anders gesagt: Ihr habt Probleme euch zu integrieren! Anstelle müssen die Einheimischen überall alles zurecht rücken, damit es den Muslimen so gut geht, wie sie es aus ihrer Heimat kennen und daran soll sich nie wieder etwas ändern und wenn doch, dann ist das kein Problem, dann bleibt man zuhause und kriegt Hartz IV. Die Sch**** Nazis haben einem halt keine Chance gegeben!