Rheinland-Pfalz

Verpflichtende Sprachtests statt Muttersprachlicher Unterricht

Die rheinland-pfälzische CDU legte gestern einen "Acht-Punkte-Plan für gerechte Bildungschancen" vor. Es sieht unter anderem einen verpflichtenden Sprachtest sowie die Streichung des Muttersprachlichen Unterrichts vor.

Dienstag, 14.09.2010, 8:31 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 19.09.2010, 23:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Mit verpflichtenden Sprachtests für alle Vierjährigen und einer verstärkten Förderung will die CDU sicherstellen, dass alle Schulanfänger in Rheinland-Pfalz die deutsche Sprache beherrschen. Die Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2011, Julia Klöckner, und die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Bettina Dickes, präsentierten dazu gestern in Mainz einen „Acht-Punkte-Plan für gerechte Bildungschancen“.

Er sieht unter anderem eine frühere und intensivere Sprachförderung im Kindergarten sowie die Einrichtung von Pflicht-Vorlaufkursen für diejenigen Kinder vor, die überhaupt kein Deutsch können. Nach einem verpflichtenden Test über das Sprachvermögen müsse die Förderung umgehend beginnen. „Unser Versprechen lautet, dass jeder Schulanfänger Deutsch sprechen kann. Das ist entscheidend für den Bildungserfolg“, sagte Klöckner.

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Abschaffung des Muttersprachliches Unterrichts
Der bislang bestehende Muttersprachliche Unterricht soll dagegen abgeschafft werden. Die bislang dafür eingesetzten Landesmittel sollen gezielt für die deutsche Sprachförderung eingesetzt werden. „Der Muttersprachliche Unterricht ist kein Instrument für den Bildungserfolg und hilft auch nicht dabei, dass die Kinder in unserer Gesellschaft erfolgreich ihren Platz finden“, ergänzte Dickes. Der Erfolg sei schon deshalb nicht gewährleistet, weil bei dem vom Land bezahlten Muttersprachlichen Unterricht weder Lehrpläne existierten noch eine Notengebung.

Die PISA-Nachfolgestudie habe gezeigt, dass in Rheinland-Pfalz Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozialschwachen Familien durchgängig Ergebnisse unter dem Durchschnitt erzielen. Die CDU-Politikerinnen warfen der Landesregierung Versäumnisse vor. Die Kindergärten hätten keinen einheitlichen Maßstab für die Sprachförderung. Nur gut die Hälfte der Einrichtungen böten derzeit überhaupt Sprachkurse an. Zudem herrsche große Unsicherheit, welcher Sprachförderbedarf im Einzelfall bestehe, da es keine gültigen Standards gebe. Die Förderung der Kinder setze außerdem viel zu spät ein, sagte Dickes. Politik

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  1. Hasan Cakmak sagt:

    Ein toller Beitrag zur Integration! Aber sie hat keine Chance in RLP zu regieren. Übrigens; ein Rahmenplan für den Muttersprachlichen Unterricht wird z. Z. in RLP erarbeitet und er ist so gut wie fertig!

  2. Harun Demircan sagt:

    Eine CDU Forderung aus der Vergangenheit die Frau Klöckner da aufgreift damit ist sie selbst in Ihrer Partei altmodisch. Wenn man den Muttersprachlichen Unterricht verbietet, werden die Schüler nicht aufhören türkisch oder andere Sprachen zu sprechen, sondern sie werden dieses in schlechterer Form tun.

    Das Frau Klöckner die Multi-etnizität der Migranten immer noch als Mangel oder Hindernis auffässt ein Artefakt aus dem letzten Jahrtausend und im Deutschland des 21.Jahrhunderts völlig fehl am Platz.

  3. Das ist der Schlüssel zur Integration?
    Oder zur Assimilation ?
    So werde ich dann integriert !
    Oh, nein Frau Klöckner.
    Ich will dann nicht integriert werden.

  4. Oguzhan Oguz sagt:

    Meine Muttersprache ist meine Persönlichkeit, meine Identität, meine Herkunft, mein Selbstbewusstsein, meine seelische Nahrung und der unsichtbare Schlüssel zur Integration in unsere bzw. diese Gesellschaft Frau Klöckner. Und Sie wollen mir meine Muttersprache wegnehmen?! Wofür lebe ich dann? Wer bin ich dann und Hand auf’s Herz, glauben Sie wirklich, dass ich so integriert werde? Schauen Sie doch bitte mal nach, was der Unterschied zwischen Integration und Assimilation ist…

  5. Hans-Uwe Daumann sagt:

    Frau Klöckner hat keine Ahnung, aber das muss sie ja auch nicht: Ihre X-Punkte-Pläne sind Bauernfängerei. Sie will ja schließlich keine migrantischen Wähler gewinnen.

  6. Pojarkow sagt:

    In Hannover hat man Russisch am letzten Gymnasium abgeschafft, Begründung: Zu hohe (!) Nachfrage und die deutschen Schüler hätten keine Lust, mit den Herkunftssprachlern um gute Noten zu konkurrieren. Also wo Zuwanderer erfolgreich sind, gönnt man es ihnen nicht. Gleichzeitig wirbt man im Ausland um Ingenieure, die Arabisch, Chinesisch oder Russisch sprechen. Warum züchten wir die eigentlich nicht genetisch a la Sarrazin? Ausgewählte, arische Akademikerinnen werden von der Bundessamenbank mit dem Sarrazin-Gen befruchtet und tragen Kinder aus, die natürlich hochintelligent sind und von Geburt an mehrere Sprachen fließend sprechen. Wieviele Sprachen spricht eigentlich die Intelligenzbestie, die das vorgeschlagen hat?

  7. Bierbaron sagt:

    Da versucht also eine engagierte Politikerin, Kindern mit Migrationshintergrund mit gezielter Sprachförderung den Schuleinstieg zu erleichtern und was passiert: Kritik über Kritik!?

    Was vielen hier schreibenden Kommentatoren anscheinend nicht bewusst ist: Frau Klöckner will niemandem seine „Muttersprache stehlen“, sie will die Integrationspolitik auf ein vernünftiges Fundament stellen. Integraler Bestandteil dieses Fundaments muss die Beherrschung der deutschen Sprache sein!

    Mal Hand aufs Herz Herr Oguz: Haben sie ein solch schwaches Selbstwertgefühl, dass sie ihre Identität von einem von „Vater Staat“ angebotenen Sprachkurs abhängig machen? Was hindert die hier versammelten Nörgler mit und ohne Migrationshintergrund an einer bilingualen Erziehung?

    Grüße
    Bierbaron

  8. Hasan Cakmak sagt:

    Muss man den muttersprachlichen Unterricht abschaffen um bilinguale Erziehung anzubieten? Natürlich muss deutsche Sprache gelernt werden, da sagt keiner was, aber wieso den muttersprachlichen Unterricht abschaffen? Indem man muttersprachlichen Unterricht abschafft, betreibt man doch keine Integrationspolitik. […]

  9. Boli sagt:

    Ich kann mich Bierbaron voll anschließen.
    Die betreffenden sollten einmal generell ihr Selbstwertgefühl betrachten. Ich weiss schon der Vorschlag von Frau Klöckner läuft wieder unter Beleidigung des Türkentums.
    Und andererseits wie oft hört man dann immer wieder von Türken denen die Ausweisung droht urplötzlich „ich kenne die Türkei doch nur noch vom Urlaub. Meine Heimat ist Deutschand“.
    Bilingualität wird hier doch überhaupt nicht unterbunden. Wer der Meinung ist die Sprache der alten Heimat noch beizubehalten kann das tun. Er darf nur keine Fördermittel erwarten. Schon gar nicht in solchen Zeiten. Es spricht auch niemand davon das das Lehren der türkischen Sprache im Gegensatz zur Türkei wo das Lehren der aramäischen Sprache verboten ist.

  10. Haci Bekir Topalak sagt:

    Klatsch klatsch klatsch.So integrieren wir.Tolle anfang für Frau Klöckner…