Tabubruch
DGB-Chef warnt vor rechtspopulistischen Tendenzen in der FDP
DGB-Chef Michael Sommer hat vor rechtspopulistischen Tendenzen in der FDP gewarnt. „Ich sehe mit großer Sorge, dass sich in der FDP von Guido Westerwelle sozialspalterische und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährliche Tendenzen herausbilden“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“. „Die Gefahr, dass die FDP in eine populistische Richtung abdriftet, halte ich für sehr groß.“
Mittwoch, 07.04.2010, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 28.08.2010, 0:16 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Ausdrücklich verwies Sommer auf die Entwicklung in Österreich, wo sich „eine liberale Partei in eine ganz andere Richtung“ entwickelt habe, „nämlich die FPÖ“. Wenn Westerwelle anfange, den sozialen Ausgleich in Frage zu stellen, sei „das Alarmsignal da“. Der FDP-Vorsitzende habe eine Minderheit gegen die andere ausgespielt. „Langzeitarbeitslose gegen Geringverdiener, Ärmste gegen Arme“, kritisierte der DGB-Chef. Der Vizekanzler habe mit der Art und Weise, wie er die Sozialstaatsdebatte geführt habe, ein politisches Tabu gebrochen.
Tören: „Aussagen schaden der Demokratie“
Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, bezeichnete die Aussagen des DGB-Chefs als erbärmlichen Populismus. „Ich weise den unsachlichen und unverschämten Vergleich des DGB-Chefs Michael Sommer empört zurück. Parallelen zu ziehen zwischen deutschen Liberalen und der rechtspopulistischen FPÖ in Österreich sind abwegig“, sagte Tören. Sommer überschreite mit seiner Kritik die Grenzen der Politischen Kultur in Deutschland und schade dadurch der Demokratie.
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Schammann im Gespräch Migrationsforscher: Rückgang der Asylzahlen kein…
- Strapazen und Angst Ausreise mit Hindernissen: Eine Afghanin berichtet
- Wahlen in NRW Ausländerbeirat wird zum EU-Bürger-Club
- Expertin warnt vor Ausgrenzung Debatte nach Friedland: Paradebeispiel für „Othering“
- Lei(s)tungsmissbrauch Wahlkampf mit Sündenböcken
- Ohne Hoffnung in Kabul Abgeschoben statt aufgenommen