Publikation

Das ABC der Berliner Integrationspolitik

Wo steht die Integrationspolitik heute? Über Herausforderungen, Gestaltungsansätze und Ergebnisse der Berliner Integrationspolitik berichtet eine neue Publikation, die der Berliner Integrationsbeauftragte Günter Piening herausgegeben hat.

Dienstag, 05.01.2010, 8:41 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 2:01 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Rund ein Viertel der Berlinerinnen und Berliner kann auf einen Migrationshintergrund verweisen. Ihre Wurzeln liegen in Polen, Russland, der Türkei, dem Nahen Osten, dem Balkan, am Mittelmeer oder auch Ostasien. Die Einwanderungsgesellschaft ist längst Realität. Integrationspolitik ist daher kein Randthema sondern gesamtgesellschaftspolitische Notwendigkeit.

Download „Arbeit, Bildung, Chancengleichheit – das ABC der Berliner Integrationspolitik“ gibt es kostenlos beim Integrationsbeauftragten des Senats, Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin, Tel.: 030/90172357 oder 030/90172322, E-Mail: Integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de oder als Download.

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Die neue gesellschaftliche Vielfalt ist beides: Bereicherung und Herausforderung zugleich, so Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit in seinem Vorwort: „Aufgabe der Politik ist es daher, Chancengleichheit und Rechtssicherheit zu schaffen und allen Berlinerinnen und Berlinern – gleich welcher Herkunft – die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Fähigkeiten, ihre Kreativität und ihre Kompetenzen einzubringen. Das ist der Kern der Berliner Integrationspolitik. Sie basiert auf gleichen Rechten und Chancen für alle und dem Respekt gegenüber unterschiedlichen Lebensentwürfen.“

In Berlin prallen die Gegensätze oft hart auf einander: schicke Straßenzüge und Nobelkieze sind nicht weit entfernt von „Problembezirken“, die von Arbeitslosigkeit und Armut geprägt werden. Die Armut trifft übermäßig oft Einwanderer, nicht zuletzt auch Folge des Strukturwandels und der Deindustrialisierung Berlins seit dem Mauerfall. Hier liegt das Haupthandlungsfeld der Berliner Integrationspolitik: Sie muss sich der sozialen Realität gerade der Innenstadtbezirke stellen, wo soziale Gegensätze Gefahr laufen, sich zunehmend zu ethnisieren.

Die Antworten, die der Berliner Senat auf diese Herausforderungen gibt, sehen drei Schwerpunkte: Arbeit, Bildung, Chancengleichheit. Wo die Umsetzung gelingt und wo die Defizite liegen, benennt die gerade erschienene Broschüre. Sie gibt einen Überblick über die Berliner Integrationspolitik und wie das Integrationskonzept auf seine Alltagstauglichkeit überprüft wird. In Gastbeiträgen nehmen Fachleute aus Praxis und Wissenschaft, wie Professor Dr. Klaus Bade, der Vorsitzende des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch oder der Sprecher des Migrationsrates Berlin-Brandenburg, Hilmi Kaya Turan, Stellung zu den Berliner Ansätzen.

Auch wenn die Berliner Integrationspolitik besser ist als ihr Ruf, wie der Migrationsforscher Dr. Klaus Bade in seinem Beitrag unterstreicht, liegt bei der Beseitigung von Ausgrenzung und der Schaffung gleicher Chancen noch ein große Wegstrecke vor uns. Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Carola Bluhm, schreibt in ihrem Vorwort: „Tatsächlich gibt es auch in Berlin wie in der ganzen Bundesrepublik Deutschland noch immer tief sitzende Mechanismen von gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung. Viele Kinder mit Migrationshintergrund erleben erhebliche Nachteile im Bildungsbereich – wir arbeiten mit der Einführung der Gemeinschaftsschule und der Schulstrukturreform an der weiteren Öffnung und dem Abbau struktureller Diskriminierung.

Auch auf dem Arbeitsmarkt verzeichnen wir weiter erhebliche Benachteiligungen – auch von Hochqualifizierten, die nur aufgrund ihres Namens keine Chance haben. Das Land Berlin versucht deshalb mit gutem Beispiel voran zu gehen. Mit der Kampagne „Berlin braucht dich!“ wollen wir junge Menschen für eine Ausbildung und danach Beschäftigung im öffentlichen Dienst und den landeseigenen Betrieben gewinnen – die Realität als Einwanderungsstadt muss sich auch in den Behörden und Institutionen, Unternehmen der Stadt widerspiegeln – sie müssen genauso vielfältig sein wie die EINE Stadt Berlin.“ Gesellschaft

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