Bayern
Keine Statistiken über Ehrenmorde
Über das Phänomenbereich sogenannter „Ehrenmorde“ erfolgt keine gesonderte Erfassung – Statistiken liegen nicht vor. Dies teilte das bayerische Innenministerium auf eine Anfrage der Grünen im Landtag mit.
Donnerstag, 12.11.2009, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 16:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Grünen-Abgeordnete im bayerischen Landtag, Renate Ackermann erkundigte sich in bei der Landesregierung nach statistischen Angaben von sogenannten „Ehrenmorden“. Wie viele Fälle, wollte sie wissen, „sind 2008 in Bayern bekannt geworden?“
Außerdem erkundigte sich Ackermann nach der Anzahl der Tötungsdelikte im vergangenen Jahr „in Beziehungen ohne Migrationshintergrund“ und aus welchem Herkunftsland Täter und Opfer kamen.
Die Antwort des bayerischen Staatsministeriums des Innern fiel knapp aus. Die bundeseinheitliche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) führe aktuell im Bereich von Straftaten gegen das Leben u.a. die bekannt gewordenen Delikte Mord und Totschlag – einschließlich der versuchten Straftaten – auf. „Eine gesonderte Erfassung des Phänomenbereichs ‚Ehrenmord‘ erfolgt bislang nicht“, so das Innenministerium. Daher könnten zu diesem Bereich keine statistischen Aussagen getroffen werden.
Allerdings, so das Staatsministerium, weise die PKS für das Jahr 2008 insgesamt 351 Delikte Mord und Totschlag (inkl. Versuche) aus. Im Langzeitvergleich seit dem Jahr 1999 (381 Delikte) sei damit ein Rückgang um 7,9 Prozent zu verzeichnen. Jedoch werde dabei „der Migrationshintergrund von Täter und Opfer … nicht erfasst.“
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