Türkische Presse Türkei
13.10.2009 – Erdogan, Armenien, Sarkissjan, Puig
Die heutigen Tageszeitungen berichten schwerwiegend über die Auswirkungen der zwischen der Türkei und Armenien unterzeichneten Protokolle sowie über das morgige WM-Qualifikationsspiel zwischen den Fußballmannschaften beider Länder. Des Weiteren erklärt Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, dass die Sozialrolle der Religion während dem Demokratischen Fortschrittsprozess nicht übersehen werden solle.
Von GastautorIn Dienstag, 13.10.2009, 13:36 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 18.08.2010, 23:00 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Sarkisjan reist zu Fussballspiel in die Türkei
Habertürk berichtet, der armenische Staatspräsident Serj Sarkisjan habe sich entschieden, anlässlich des WM-Qualifikationsspiels zwischen beiden Ländern in die Türkei zu kommen.
Nach der gemäßigten Atmosphäre im Anschluss an die Unterzeichnung der türkisch-armenischen Protokolle seien die armenischen Nationalspieler gestern in der Türkei eingetroffen und mit Blumen empfangen worden. Staatspräsident Abdullah Gül war im vergangenen Jahr anlässlich des Hinspiels nach Eriwan gereist. Der armenische Staatspräsident Sarkisjan werde trotz Reaktionen der armenischen Diaspora und radikaler Armenier in die Türkei kommen. Da beide Mannschaften ihre WM-Qualifikationschancen verpasst haben, werde das Ergebnis der Begegnung von sportlicher Hinsicht keine große Bedeutung haben. Wichtig sei aber die diplomatische Bedeutung des Länderspiels und werde daher von der internationalen Presse aus der Nähe verfolgt.
Etwa 68 Journalisten, darunter auch Journalisten von CNN und Associated Press, seien für die Fußballbegegnung akkreditiert worden.
Sieg der Fußballdiplomatie
Zaman meldet unter der Schlagzeile, „Sieg der Fußballdiplomatie“, der von seinen türkischen Amtskollegen eingeladene armenische Staatspräsident Serj Sarkisjan habe gesagt, „Ich habe keinen Grund gesehen, die Einladung von Gül abzulehnen“. Der armenische Staatspräsident werde direkt im Stadion in Bursa, wo die Begegnung stattfinden wird, eintreffen. Dabei werde ein ähnlicher Empfang geplant, wie für Gül in Eriwan.
Aserbaidschaner in Ankara
Yeni Şafak schreibt unter dem Titel, „Aserbaidschaner in Ankara“, eine 14-köpfige Delegation, bestehend aus Mitgliedern des aserbaidschanischen Parlaments, sei zu Beratungen über die zwischen der Türkei und Armenien unterzeichneten Protokolle nach Ankara gekommen. Ministerpräsident Erdogan werde morgen die aserbaidschanische Delegation empfangen. Der Leiter der armenischen Delegation, Nizami Cafarov habe gesagt, sie wollten wissen, was die Türkei nach der Unterzeichnung der Protokolle denkt und wann die besetzten aserbaidschanischen Territorien geräumt werden. Die Türkei sei für sie ein befreundetes Land und Armenien ein Nachbarland. Zwischen Freund und Nachbar gebe es einen großen Unterschied, habe Cafarov gesagt.
Frankreich gewährt Cem Uzan politisches Asyl
In einer weiteren Meldung von Yeni Şafak lesen wir, Frankreich habe dem Unternehmer und ehemaligen Vorsitzenden der Jungen Partei, Cem Uzan politisches Asyl gewährt. Gegen Cem Uzan liege eine 20-monatige bestätigte Gefängnisstrafe vor. Der Vater und der Bruder von Cem Uzan würden sich immer noch auf der Flucht befinden.
Hürriyet berichtet zum selben Thema, nach veröffentlichten Erklärungen über Uzan, seien die Augen nun auf Frankreich gerichtet. Nach Angaben von französischen Quellen sei Cem Uzan noch kein politisches Asyl gewährt worden. Uzan habe seinen Antrag vor vier Tagen eingereicht. Dieser werde bearbeitet. Uzan sei eine dreimonatige Aufenthaltsgenehmigung erteilt worden.
Anatolisches Adler
Milliyet meldet, die Türkei habe das Militärmanöver „Anatolisches Adler“ deshalb annulliert, weil sie die Teilnahme von Israel nicht gewollt habe. Dies sei nach der Davos Krise die zweite Krise zwischen beiden Ländern. Laut Meldungen der israelischen Presse unter Berufung auf israelische Quellen, wolle Tel Aviv den Waffenverkauf an die Türkei überprüfen. Nach Angaben des Außenministeriums sei dieser Beschluss nicht in Betracht auf Israel gefasst worden und rief die israelischen Funktionäre zur Vernunft auf.
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