Wahlen 2009

20 Bundestagsabgeordnete mit Migrationshintergrund

20 Bundestagsabgeordnete mit Migrationshintergrund werden in den kommenden vier Jahren im Bundestag sitzen. Sechs Politiker stellen die Grünen auf, fünf die Linke, jeweils vier die SPD und die FDP. Die stärkste Fraktion im Bundestag, die Union, stellt einen Abgeordneten.

Dienstag, 29.09.2009, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 13:12 Uhr Lesedauer: 15 Minuten  |  

Damit ist die Zahl der im Bundestag sitzenden Abgeordneten nach der Bundestagswahl 2009 auf 20 gestiegen. Mit etwas mehr Glück hätten es mehr werden können. Trotz eines beachtlichen Achtungserfolges – Erststimmenanteil von 29,9 Prozent – hat beispielsweise Grünen-Chef Cem Özdemir den Einzug in den Bundestag über ein Direktmandat verpasst. Er kündigte allerdings an, 2013 noch einmal anzutreten.

Bei Özcan Mutlu (Die Grünen) war es besonders knapp. 68 Grünen-Politiker werden für die nächsten vier Jahre in den Bundestag einziehen. Mutlu wäre der 69. gewesen, wenn die Grünen Bundesweit 0,1 Prozent mehr Stimmen bekommen hätten.

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Für Lale Akgün (SPD), die es ebenfalls nicht schaffte, wird ihr Nichteinzug in den Bundestag Konsequenzen haben. Sie hat angekündigt, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen.

Steckbriefe der 20 Abgeordneten mit Migrationshintergrund:

Sevim Dagdelen, DIE LINKE.

Journalistin

1975 in Duisburg geboren; ledig (türkischstämmig).

1997 Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife in Duisburg; 1998 bis 2001 Studium der Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg; 2001 bis 2002 Akademisches Jahr an der juristischen Fakultät University of Adelaide, Südaustralien; seit April 2002 an der Universität zu Köln.

Juni 1996 bis Juni 1998 Mitglied im Landesvorstand der LandesschülerInnenvertretung Nordrhein Westfalen (LSV NW) und Mitglied im Bundesausschuß der BundesschülerInnenvertretung; Juni 1999 bis Juni 2000 Autonomes AusländerInnenreferat der Uni Marburg; Journalistische Tätigkeiten.

Seit 1991 Mitglied in der Gewerkschaft (ver.di); Ende 1993 bis 2001 aktives Mitglied der Bundesjugendkommission der Jugendorganisation der DIDF (Föderation Demokratischer Arbeitervereine e.V.); seit Februar 2003 Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand der DIDF; März 2005 Gründungsmitglied “Bundesverband der Migrantinnen“.

1995 bis 1996 redaktionelle Mitarbeit bei „Tatsachen“; 1996 ein Jahr freie Mitarbeiterin in der Europaredaktion der türkischsprachigen Tageszeitung „Evrensel“; Anfang 1998 bis 2001 Mitglied im Redaktionskollektiv der Zeitschrift „junge Stimme“; seit April 2002 freie Mitarbeiterin bei „Evrensel“; nebenher Übersetzerin für verschiedene Publikationen.

Politik

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  1. Hallo,
    Sie haben noch Raju Sharma und Niema Movassat(die Linke) und Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) übersehen.
    Unter Beachtung auch der familialen Verknüpfungen haben wir also 14 Abgeordnete. Das entspricht dann 2,25 % der Abgeorrneten. Die türkischstämmige Bevölkerungsminderheit ist nur durch drei abgeordnete vertreten.

  2. Aziz sagt:

    Also wenn Michaela Noll mitzählt, dann gibt es noch einen weiteren Abgeordneten mit Migrationshintergrund. Swen Schulz aus Berlin-Spandau hat eine spanische Mutter… nur so zur Info.

  3. Anne sagt:

    Das bedeutet aber auch, dass es den jeweiligen Parteien keinen sicheren Listenplatz wert war, erfahrene Politiker wie Özdemir, Akgün und Mutlu wieder im Parlament zu sehen. Da kann ich Akgün verstehen – autsch.

  4. Der Fachmann sagt:

    Marc Mulia (Die Linke) sollte auch noch mitgenommen werden. Sein Vater kommt aus Indonesien!

  5. Der Fachmann sagt:

    Doch nicht. Musste gerade nachlesen, dass er nicht ins Parlament kam. Es fehlten ein paar hundert Stimmen zum Glück…

  6. Johanna sagt:

    Der Beste in meinen Augen ist

    Dr. Philipp Rösler MdL (FDP) Niedersachsen
    Landesvorsitzender
    Stv. Ministerpräsident
    Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

    • Sabine v.C. sagt:

      Naja, er ist ein bissel jung… Ausserdem würde ich den nicht als Mihigru bezeichnen, da er in einem rein deutschen Elternhaus sozialisiert wurde. Deshalb macht er ja auch keine „Vietnampolitik“ :-), so wie insbesondere die Türken fast ausschließlich Klientelpolitik machen.

      • Mensch mit Migrationshintergrund mit nicht eigener Migrationserfahrung sagt:

        Türken machen also Klientelpolitik. Ist doch sehr erfrischend, wenn man beachtet das bis dato Bio-Deutsche Politiker auch nur Klientelpolitik betreiben, Bio-Deutsches Klientel versteht sich..

        • Markus Hill sagt:

          Ich glaube, dass nur gemeint war, dass er neutral mit deutschen Pass keine erkennbare Poltik betreibt, bei der seine Herkunft eine Rolle spielt. Wie jeder andere Politiker ohne Migrationshintergrund. Hier sind ja unten noch andere Namen von solchen Politikern, die keinerlei Probleme mit dieser Haltung haben. Die meisten Bürger empfinden das wohl eher als angenehm, neutral, dem Gemeinwohl verpflichtet (keiner bestimmten Migrantengruppe verpflichtet). Wenn deutsche Poltiker für deutsche Bürger in Deutschland Politik betreiben, passt der Begriff „Klientelpolitik“ nicht. Das muss keineswegs heissen, dass die Interessen von Migranten vernächlässigt werden.

  7. nurai sagt:

    @wSabine v.C.:Definition „Migrationshintergrund“ sagt nichts über deine kulturelle sozialisation aus, hier geborene, adoptierte, binationale werden statistisch als „Mensch mit Migrationshintergrund“ geführt …

    ein paar Abgeordnete:

    Agnieszka Malczak (Grüne)
    Polen

    Richard Pitterle Linke
    „Ich wurde am 2.3.1959 in der nordböhmischen Industriestadt Most (Tscheche) geboren. Mein Vater ist Sudetendeutscher. Meine Mutter ist Tschechin. “
    http://www.pitterle.die-linke-bw.de/

    Pascal Kober, FDP
    Mein Vater wurde im Riesengebirge (heute Republik Tschechien) geboren und wuchs im Allgäu auf. Meine Mutter ist französischsprachige Belgierin.
    http://www.pascal-kober.net

    Anrej Hunko, Linke
    ????

    Oliver Luksic FDP
    wahrscheinlich die Eltern Bosnier????

  8. Pingback: 15 MdB mit Migrationshintergrund « BlogIG – Migrationsblog der InitiativGruppe

  9. delice sagt:

    Hab die Quelle vergessen! Bitte austauschen – Danke!

    “Migranten mit Mandat
    Von den etwa 80 Millionen Bundesbürgern haben rund 15 Millionen einen “Migrationshintergrund”. Diese Bevölkerungsgruppe ist – wie die Aussiedler – im Bundestag nicht ausreichend repräsentiert.

    Als der türkischstämmige Bülent Arslan 2002 für die CDU in Hagen kandidieren wollte, löste er heftige Diskussionen an der Parteibasis aus. CDU-Mitglieder agitierten gegen ihn, weil er Moslem ist und auf gar keinen Fall die christlichen Werte der CDU nach außen vertreten könne. Nach langwierigen Parteidebatten gab Arslan schließlich auf und zog seine Kandidatur zurück.

    Die großen Parteien betrachten es zwar als wünschenswert, Einwanderer in den eigenen Reihen zu haben, aber sie machen keinen Versuch, aus dem Wunsch Realität werden zu lassen. Die Forscher des Max-Planck-Instituts sehen “langfristig entstandene Machtstrukturen, lokale Erbhöfe und Ängste vor negativen Reaktionen der Wählerschaft auf solche Kandidatinnen und Kandidaten” als “hemmende Faktoren”. Bei den Grünen ist das nach den Erfahrungen von Memet Kilic anders. Dort sei ein “Migrationshintergrund kein Bonus, aber auch kein Hindernis”.

    Autor: Matthias von Hellfeld
    Redaktion: Thomas Grimmer”

    Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4741267,00.html

    Anmerkung auf Bülent Arslan:

    Man lernt einfach nie aus! Lass einfach den Kopf nicht so hängen – lieber Bülent I Denn Sie wissen einfach nicht, was sie da tun! Ich würde das mit dem christlichem Hintergrund eh nicht so unbedingt unterschreiben, wohl eher doch, wegen des fehlenden nordisch-germanischen Hintergrundes, wie z.B. einem Hintergrund von Odin und Wotan und dem Hau-den-Lukas-Trieb, sprich wegen dem Fehlen eines Urahnen als Barbaren, z.B. Conan der Barbar aus der Steiermark.

    Für mich bedeutet das “C”, also das Christliche einfach nicht mehr automatisch abendländisch. Das “C” bedeutet für mich einfach nur orientalisch. Deshalb sind C-Parteien – für mich – einfach nur orientalische Parteien. Und wer dies verneint, verkennt einfach nur die Realitäten und Tatsachen!

    Selbst die Aussage und das Bekenntnis zu einer “christlich-europäischen Gemeinschaft” zeugt einfach nur von einer überaus und sehr großen Unkenntnis von Fakten und Erkenntnissen im logischen Denken! Das unterstreicht doch geradezu die obige Aussage auf das trefflichste und verdoppelt sozusagen das obige Bekenntnis zum Orient, die auch meine eigene Herkunft ist!

    Erinnern wir uns alleine auf die einzige Tatsache, dass z.B. der oberste Hirte der katholischen Kirche zu Rom, in Tarsus eine Kirche zu Ehren des Heiligen Apostel Paulus errichten will, wegen dem Geburtsort des Apotel versteht sich, wobei die kleine Quelle daneben bereits schon heilig gesprochen bzw. heilg geweiht wurde oder so etwas ähnliches. Und dieser Ort liegt nun mal im Tarsus-Gebirge, blöderweise liegt es auch noch in der heutigen Türkei. Paulus ist also auch ein Anatolier, wie wir also. Ergo, wer uns als Anatolier beschimpft und uns nicht achtet, der beschimpft, im Grunde nach, auch den Kirchengründer der Christenheit, eben auch den Heiligen Paulus und verachtet ihn zudem!

    Außerdem wird täglich ein Semit angebetet, einen Propheten namens Jesus, der auch noch beschnitten war. Weil auch er, als Jude in erinem Raum zur Welt kam, wo ein Wand einfach gefehlt hatte. Wobei das mit dem Kreuz ist so eine Sache, erwiesenermaßen ist wohl eine spätere und gewisse Dreingabe der späteren Kirchenlenker – sozusagen.

    • Boli sagt:

      @delice
      Kannst Du mir mal bitte verraten, wieso Du ständig krampfhaft versuchst die vortürkische Geschichte Kleinasiens im Bezug zu den Türken zu stellen. Die Türken haben den größten Bezug zu den asiatischen Mongolen. Beweis dafür ist, das Sie geschichtlich als erstes von den Chinesen erwähnt wurden.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Turkv%C3%B6lker

      Egal wer oder was der Apostel Paulus war ob Jude oder nicht, egal ob Jesus ein Jude war es hat nichts mit den Türken zu tun. Egal ob das Christentum aus dem Nahen Osten kommt. Es hat nichts mit den Türken zu tun, da die Türken erst ab dem 10. Jahrhundert aus dem FERNEN Osten gekommen sind. Also haben weder die ursprünglichen Ethnien noch die geographische Lage Kleinasiens etwas mit den eigentlichen Türken zu tun.
      Und ich glaube nicht das sich irgendein Christ dafür interessiert oder es anstößig findet das das Christentum von Osten nach Westen gekommen ist. Es ist also völlig sinnlos, das Du versuchst dies als etwas für einen Christen beschämendes hinstellen zu wollen.

      • delice sagt:

        Fest steht doch, dass wir Menschen aus der heutigen Türkei, nicht von sonst woher stammen!

        In der ganzen Diskusion um uns – als Menschen von dort – und unsere Herkunft, also eines Landes, dass sich neuerdings, und das schon seit 1923, „Republik Türklei“ nennt, es sich hier und auch woanders immer wieder ungerecht kritisiert wird, und damit an den Pranger gestellt wird!

        Es ist wohl die mangelnde Wahrnehmung, die mich so umtreibt! Wir wollen das mal anhand des alten Griechenlands und des römischen Reiches festhalten, auch hier ist vieles sehr lange zurück liegend, und dennoch fühlen sich die Menschen dieses Kontinents dieser Geschicht sehr verbunden, die nicht einmal die von Ihnen ist, und das nicht einmal im Ansatz! Es ist eine freiwillige sich selbstherrlich aufoktruierte Vergangenheit!

        Und wir, die wir gerade von dort stammen, will man uns etwas ganz anderes einreden, vor allem, wenn diese auch noch jünger ist und wir aus diesen genannten Regionen stammen!!!!

        Was euch hier natürlich so sehr stört ist, dass man euch mit eurer Jahrhundertlangen getäuschten und euch selbst angedichten herorischen Vergangenheit nun mal erwischt hat, dass ihr euch einer Vergangenheit euch bemächtigt habt, die weder euch gehört hat, noch gehören wird! Das ist es, was ich hier zur Sprache bringen will.

        Ihr wollt von etwas zehren, was euch nie gehört hat, und das auch noch in jeder Beziehung! Sich dieser Wahrheit zu stellen fällt natürlich schwer, wie, wenn ein Hühnerdieb ebben auch erwischt wird!

        Die Menschen dieser Region waren weder inzestuös veranlagt, noch rassisch orientiert. Der Christ heiratete auch mal eine Muslima oder Jüdin, oder auch mal ganz anders herhum. Auch religiöse Übertritte gab es hin und wieder – ohne das jemand deswegen gesteinigt wurde. Eher massakrierten sich wohl Muslime untereinander, als man Christen oder Juden umbrachte, was zu diesen Zeiten ganz anders zuging und wir es noch im 20. Jahrhundert auf dem Balkan noch erleben mussten. Einem Balkan, dass nicht in Afrika oder in Asien liegt!

        Was euch blendet, ist eure kindische und störrische Verneinung dieser Wahrheiten und Tatsachen. Man muss einfach dies von nun an zurechtrücken. Auch, wenn ihr das nicht gerne lesen und hören wollt, wird dies wohl anderen mehr interessieren, damit sie sich von euerer Desinformation befreien können.

        Die Übergänge zur heutigen Zeit, auch im Abendland waren nicht so, wie ihr euch das gerne selbst und vor allem anderen das alles einreden wollt! Es geht hier auch nicht darum die Türkei insgesamt damit in die EU zu bringen, mitnichten ist dies von mir beabsichtigt. Ich bunehe bekannt für eine Gegeberschaft zur EU. Aber ihr könnt nicht mehr weiter so argumentieren, wie gehabt, mit Lug und Trug und Täuschungen wie auch der Verbreitung von Halb- und Unnwahrheiten! Das ist die ganze Traurigkeit. Euer Problem ist natürlich auch,dass ihr keine Jahrhundertelange Tradition als einheitlicher Staat euch erinnern könnt, denn den gab es leider erst nach 1934! Eingeengt mittendrin, war an Ausdehnung und Expansion so auch nicht zu denken, vor allem wer sollte sich mehr ausdehen?! Die Habsburger, die Preußen oder die Bayern u.v.a.? Natürlich wird man fuchsteufel Wild, wenn da einer mit 600 oder 700 Jahre durchgehender Stärke selbstbewußt daher kommt!

        • Boli sagt:

          @delice

          Ist doch Quark. Ich habe die Kleinasiatische Geschichte vor den Türken angesprochen und die hat erst ca. im 10. Jahrhundert in Kleinasien begonnen. Und was das Osmanische Reich angeht, das war ein Vielvölkerstaat zwangsweise bedingt durch die Eroberungen. Aber letztlich ist dieser genauso wie das römische Reich an seiner Größe zugrunde gegangen.
          Und was die Geschichte angeht zu der wir Deiner Meinung nach nicht dazu gehören. Dir ist aber schon klar das die Römer, Kelten und Germanen einen regen kulturellen und Materiellen Austausch hatten. Bernstein von der Ostsee, Zinn aus Britannien, die Römer haben das Kettenhemd, das Weinfass, den extrem guten Stahl aus Norikum von den Kelten übernommen, man hat in germanischen und keltischen Gräbern griechische Gefäße etc. gefunden. Also der kulturelle Austausch innerhalb der europäischen Völker war schon immer von Irland bis zu Schwarzen Meer recht rege.
          Die Türken spielen hier also erst im Frühmittelalter eine Rolle weil sie sich vorher an der Chinesischen Mauer mit den Chinesen gekloppt hatten bis sie es wohl eingesehen hatten das es bei den Chinesen einfach kein Durchkommen gibt. Erst dann sind sie im Spiel und tauchen erstmals in Kleinasien auf. Und deswegen kann ich es absolut nicht nachvollziehen das Du z.B. den Apostel Paulus versuchst zu türkisieren. Also Mädsche, das war so 60 nach Christus wo er gestorben ist. Er wird also sogar schon zu Lebzeiten von Jesus selbst auf der Welt gewesen sein. Wie kannst Du hier die Türken mit ins Spiel bringen? Erklär mir das mal bitte nur anhand dieses Beispieles. Schau Dir die Biographie von Paulus an und Du wirst Römer, jüdische und andere semitische (arabische) Völker erwähnt finden aber keine Türken. http://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
          Aber keine Angst diese Geschichte ist kein antitürkisches Komplott. Es ist einfach die Geschichte.
          Und wenn Du Römer definieren willst das können auch viele verschiedene Europäer gewesen sein aber eben auch wieder keine Türken. Ich will ja nicht abstreiten das sich die Turkvölker nach ihrer Ankunft in Kleinasien nach und nach mit den alteingesessenen Bevölkerung zum Teil vermischt haben, nur das gibt den Türken trotzdem keinen Platz frei in der Vorchristlichen und spätantiken Zeit Europas. Nicht einmal der Islam war zu der Zeit bei den Türken angekommen, logischerweise erst eine ganze Zeit nach dem 6. Jahrhundert. Also alles was davor war, no chance. Du scheinst auch zu vergessen das es in ganz Europa (so weit die Römer eben kamen und auch in Kleinasien, auch Übernahme von griechischen Gründungen) es römische Stadtgründungen gibt. Und selbst nach der Völkerwanderung und dem Untergang Roms hat sich jeder König ob in Italien, Frankreich oder Mitteleuropa an das Kaisertum Roms erinnert und hat daran angeknüpft. Und diese kulturelle Verbindung mit Römern und Griechen hat sich wohl auch für Dich unübersehbar in Europa in der Architektur von der Romanik bis zu den Neostilen manifestiert.
          Ich meine was willst Du mir eigentlich erzählen. Gerade die Türken fangen jetzt erst einmal damit an die vortürkischen Fundamente auf denen sie stehen zu akzeptieren ohne völlig in Paranoia gefangen zu versuchen das alles was sie vorfinden für die Türken und ihre Geschichte umzudeuten. Bevor ihr wirklich mit diesem Stück Land Kleinasien eine echte Verbindung eingehen könnt müsst ihr erstmal akzeptieren das Eure Geschichte hier mit der Verdrängung, Bekämpfung und auch Vernichtung alteingesessener Völker und Kulturen begonnen hat bevor Eure eigene Geschichtsschreibung in Anatolien angefangen hat.
          Mein Fazit: Mit den Türken kann man letztlich erst verhandeln wenn Sie als geeintes Volk innere Ruhe ihr eigen nennen können und nicht ihre hausgemachten Probleme international exportieren.

      • delice sagt:

        Weiterhin darf ich folgenden Artikel von greenpeace zur Lektüre Empfehlen, einer Internet-Seite, dass nicht mit einem vermeintlichen oder angeblichen „Übertürkismus“ in Zusammenhang gebracht werden sollte:

        „30. September 2009, 14:39
        Die Araber heißen die Türkei im Orient willkommen

        «Ich glaube, die Türkei ist im Moment ein wenig enttäuscht von der EU – genauso wie wir. Deshalb schauen die Türken jetzt wieder stärker in Richtung Osten», erklärt der syrische Vize-Außenminister Faisal Mekdad. So groß ist seine Begeisterung für die «neue Partnerschaft» mit Ankara, dass er nicht einmal die Manöver der Luftwaffe des syrischen Erzfeindes Israel in der Türkei kritisieren will: «Das sind innere Angelegenheiten, in die wir uns nicht einmischen wollen.»
        …“

        Quelle: http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews%5Btt_news%5D=62862&tx_ttnews%5BbackPid%5D=23&cHash=b0d1cc4a50

        Derartiges hören Deutschen eigentlich gar nicht so gern, wir umso mehr!

        Das ist auch das was ich meine: Wer braucht schon noch die EU!!!!

  10. Werner sagt:

    > “Migrationshintergrund” sagt nichts über deine kulturelle sozialisation aus, hier geborene,
    > adoptierte, binationale werden statistisch als “Mensch mit Migrationshintergrund” geführt …

    Wer hat sich denn mal die Mühe gemacht, den „Migrationshintergrund“ zu definieren? Ist es nicht vielmehr so, dass man Ausländer nicht mehr sagen will/soll/kann und jetzt muß dieser konstruierte „Migrationshintergrund“ her. Der Gipfel war ein Artikel hier, der von „Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund“ sprach.

    Okay, es gibt bei uns (sogar im Bundestag) Menschen, die keine deutsche Abstammung haben. Aber muß man das so betonen? Wendungen wie „Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund“ sind schon fast wieder zum Lachen.

    Und kann mir jemand mal erklären, was solche Statistiken sollen?

    Da ist die türkische Presse ehrlicher: sie spricht von drei Türken im neu gewählten Bundestag.

    • Markus Hill sagt:

      Zitat:
      „Da ist die türkische Presse ehrlicher: sie spricht von drei Türken im neu gewählten Bundestag.“
      Das hört sich nicht gut an. Damit tut die Presse diesen Abgeordneten keinen Gefallen. Sie sind deutsche Staatsbürger uns sollten weniger mit dem Migrationshintergrund „glänzen“ sondern durch gute Sachpolitik auffallen. Dieser permanente Bevölkerungs-Spaltungs-Ansatz erscheint mir wenig produktiv für ein Aufeinander-zugehen. Vielleicht wird das bei der nächsten Einwanderergeneration etwas normaler, entspannter. Ist wohl ein Prozess.

      • Zur guten Sachpolitik gehört es gerade aktuell eine pointierte Vertretung inländischer Minderheiten zu leisten.
        Die hier geführte Diskussion über Migranten im Bundestag zeigt vor allem eins überdeutlich:
        Es ist leichter wirklicher Exot in Deutschland zu sein, als Angehöriger einer als solches erkennbaren Minderheit.
        Wer den darin liegenden Sprengstoff nicht erkennt, ist bestenfalls arglos.

        • Markus Hill sagt:

          Ich bin „arglos“, vielleicht übersehe oder missverstehe ich etwas. Worin genau sehen Sie den „Sprengstoff“? (Eine so schwerwiegende Gefahr ist mir in dieser Thematik wirklich noch nicht bewusst – es gibt natürlich andere Themenfelder im Migrationsbereich, wo ich diese Gefahren sehe – Bildung etc.).

        • Markus Hill sagt:

          PS: Gegen eine Minderheitenvertretung ist auch nichts zu sagen. Auch in institutionalisierter Form. Auch ein Kenntlichmachen der Herkunft. Aber es sollte kein inhaltliches Programm ersetzen oder sich im Zweifelnsfalle in Klientelpoltik für das ursprüngliche „Herkunftsland“ (unglücklicher Begriff, da ja in der Regel hier geboren und dann später für deutsche Staatsangehörigkeit entschieden, als Beispiel) erschöpfen. Als „Programm“ empfinde ich das in der Regel einfach als zu „dünn“. Zumal man sich da als Poltiker schnell selber als reiner „Klientel-Politiker“ in eine Schublade begibt – freiwillig oder unfreiwillig.
          (Beispiel: C.Ö. bei den Grünen – unfreiwillig hat er wohl den „Türken-Interessen-Stempel“, auch von anderen Migrantengruppen, aufgedrückt bekommen – so mein Eindruck. Obwohl er eigentlich oft normale Politik mit gutem Willen machen wollte. Mein Gefühl bei Statements von ihm war nämlich keineswegs, dass er sich da selbst als „Türkische-Migranten-Vertreter sieht).

          • Sabine v.C. sagt:

            Özdemir hat als TÜRKE die KURDISCHE Moschee aus dem Haus geklagt, in welchem er eine Eigentumswohnung hat. Können Sie sich eigentlich vorstellen, ob das ein Deutscher, gar deutscher Politiker, ohne Konsequenzen hätte tun dürfen?

            • Mehmet sagt:

              Ach unsere Türkin wieder… :-)

            • delice sagt:

              Auch, wenn ich das nicht freiwillig tue, auch hier hat sie leider recht. Aber er bezeichnet sich auch nicht als Türke. Noch am Anfang war er stolz, auf seine griechische Großmutter. Aber auch seine Liebschaften rekrutierte er auch allen möglichen Ecken, nur bloß keine Türkin, hies wohl der Leitgedanke! Die Grünen und die SPD suchen sich auch keine Türken oder Türkin, Kurden oder Kurdin, sie such nur Schaufensterpupen, die so ähnlich aussehen und verkleidet sind! Schließlich will man doch auch gar keine Veränderung(en)!

    • Johanna sagt:

      >drei Türken im neu gewählten Bundestag<

      Was machen Türken in der deutschen Regierung?

      • guckstu Gewaltenteilung:
        Das Parlament ist nicht die Regierung.
        In Deutschland lebt ein bestimmter Bevölkerungsanteil mit türkischem Zuwanderungshintergrund.
        Diese „Türken“ müssen selbstverständlich eine angemessene Repräsentanz im Parlament finden.

        • Johanna sagt:

          >Bevölkerungsanteil mit türkischem Zuwanderungshintergrund<

          Wenn sie die deutsche Staatsangehörigkeit haben, dürfen sie gern. Warum werden sie trotzdem "Türken" genannt?

          • Markus Hill sagt:

            Das ist ja gerade eines der Problempunkte. So lange ich ständig diesen „Popanz“ Migrationshintergrund als scheinbares Qualifikationsmerkmal hochhalte und auch gut pflege, haben wir auch solche „verschrobene“ Bezeichnungen für bestimmte deutsche Staatsbürger. Die sich dann natürlich wiederrum auch beschweren können, dass man Sie halt noch immer nicht als vollwertige deutsche Staatsbürger betrachtet.
            Sie werden nicht soviele Polen, Vietnamesen oder Italiener im deutschen Parlament finden. Obwohl es dort bestimmt viele Vertreter mit diesen Migrationshintergründen gibt. Die Identifikation mit dem Land ist vielleicht höher, vielleicht ist denen aber das auch nicht so wichtig – weil sie sich ja gerade für ein DEUTSCHES Parlament haben wählen lassen wollen. Im Nachhinein wären vielleicht dann einige Wähler etwas verwirrt, das kostet dann auch wieder Stimmen.:-)

            • Das ist gerade kein Popanz, sondern die schlichte Wirklichkeit.
              Die inländische Bevölkerung setzt sich aus höchst unterschiedlichen Gruppen zusammen.
              Das sollte man vielleicht nicht als Qualitäts- wohl aber als schlicht vorhandenes Unterscheidungsmerkmal akzeptieren.
              Wenn Sie zum Vergleich einmal schauen, wie die „Volksparteien“ mit dem Thema Vertriebene heute noch umgehen, könnten Sie zu erfrischenden Erkenntnissen kommen.

              • Markus Hill sagt:

                Natürlich, Popanz war auch etwas überzeichnet als Begriff. Meiner Ansicht nach sollte es aber irgendwann kein Thema mehr sein, ständig irgendwelche Ethno-Kürzel zu pflegen. Man kann in jedem Lebenslauf oder auch bei Statements durchaus auf die Herkunft hinweisen, aber irgendwann ist es einfach überflüssig. Einen türkischstämmigen Deutschen wird man noch in Generationen an seinem Namen identifzieren können, dann ist er ein normaler Bestandteil der deutschen Einwanderungsgeschichte (so wie heute z. B. die Polen im Ruhrgebiet, anhand des Namens ähnlich). Natürlich, dass kann noch eine Generation dauern.
                Vertriebene bringe ich nicht in Zusammenhang mit der Migrationsthematik. Ein völlig unterschiedlcher Sachverhalt, ganz andere Baustellen. Deutsche Staatsbürger, enge Bindung aufgrund der Geschichte, erklärte Verantwortung der Regierung (wie für die Landsleute in der ehemaligen DDR). Das würde ich nicht vermischen.
                Vertriebene -Vertriebenenverbände: Richtig, die sind in der Diskussion klar als Interessengruppe erkennbar. Man kann da durchaus eine sehr kritische Meinung zu haben. Natürlich kommen die nach und nach (sie machen ohnehin nicht viele Probleme im Sinne von finanzieller Belastung für Gemeinwesen etc.) hier an. Natürlich verursachen sie auch Spannungen in Diskussionen. Unter dem Strich geht diese Gruppe in Nicht-Bindestrich-Deutscher, sondern scheinen sich vollkommen mit diesem Land zu identifizieren und fühlen sich wohl auch völlig angenommen (das könnte ein Unterschiedspunkt sein, Vermutung).

                • Markus Hill sagt:

                  PS: Ich fände es schön, wenn man es in Zukunft bei Wahlkämpfen nicht mehr erleben würde, dass türkische Verbände zur Wahl von „Türken“ für das deutsche Parlament aufrufen würde. Das erscheint mir absolut sachfremd für eine Wahlentscheidung (im Zweifelnsfalle spricht es gegen die Gemeinwohlorientierung des Politikers, verschafft ihm einen „zweifelhaften“ Ruf, siehe C.Ö.-Diskussion bei den Grünen). Genauso daneben würde ich es empfinden, wenn deutsche Parteien extra dazu aufrufen würden, möglichst nur DEUTSCHE Politiker zu wählen. Die Sache (passives Wahlrecht, Staatsbürgerschaftsvoraussetzung) ist als Disskussionspunkt ohnehin mehr als fragwürdig, da die Sachbasis fehlt. (Wir wählen halt gerade deutsche Staatsbürger in das deutsche Parlament, mit und ohne Migrationshintergrund).

        • municipal sagt:

          @Andreas Scholz

          Nix „Gewaltenteilung“ .

          Repräsentanten im deutschen Parlament sind die von DEUTSCHEN,volljährigen Bürgern gewählten Abgeordneten, die ebenfalls deutsche Staatsbürger sind, und sein müssen.

          Wie eigentlich in JEDEM demokratischen Land dieser Erde. Und GANZ IM SINNE
          unserer Verfassung,

      • Markus Hill sagt:

        Klingt auch etwas merkwürdig. Auch wg. passivem Wahlrecht. Wahrscheinlich ist „deutsche Staatsbürger mit türkischen Migrationshintergrund“ gemeint.