Hessen
Erste Integrationskonferenz
Vergangenen Montag fand die Erste Hessische Integrationskonferenz unter dem Motto „Vielfalt leben und gestalten“ statt. Der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn hatte rund 120 Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eingeladen.
Mittwoch, 16.09.2009, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 12:45 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
„In Hessen hat es eine vergleichbare Veranstaltung zum Thema „Integration“ bisher noch nicht gegeben. Deshalb bin ich stolz, dass es uns mit dieser Konferenz gelungen ist, nahezu alle wichtigen Partner zu einem Dialog zusammen gebracht zu haben. Denn nur mit der Erfahrung und dem Wissen aller Akteure kann und wird Integration künftig gelingen“, betonte Minister Hahn. „Integrationspolitik ist für die Hessische Landesregierung ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, der auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes entscheidenden Einfluss hat. Deshalb müssen wir alle Kräfte bündeln, um hier erfolgreich zu sein“, sagte er.
Mit der Ersten Hessischen Integrationskonferenz werde der Beginn eines Prozesses beschrieben, an dessen Ende das ehrgeizige Ziel stehe, einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen, der die Notwendigkeit zur Integration als Aufgabe aller Beteiligten definiere. „Zukünftig werden mit vielen Fachleuten und Aktiven der Integrationspolitik weitere Diskussionen stattfinden, die in Fachkonferenzen mit der Erarbeitung konkreter Handlungsschritte münden“, erläuterte Integrationsminister Hahn.
Nach Angaben des Integrationsministeriums stammt jeder Vierte aus einer Einwandererfamilie, bei Kindern unter sechs Jahren ist es sogar jeder Zweite. Hahn bemängelte, dass Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von Sozialleistungen bei Menschen aus Einwandererfamilien deutlich höher seien. Auch seien die Schulabschlussnoten von Einwandererkindern „dramatisch niedriger“ als die einheimischer Kinder. „Wir haben noch nicht gleiche Startchancen“, sagte Hahn. Hier gebe es Verbesserungsbedarf.
Arbeit und Wirtschaft sowie Bildung
Die gewählten Themen der Konferenz – Arbeit und Wirtschaft sowie Bildung – leiten sich aus den wichtigsten Handlungsschwerpunkten für eine zukunftsorientierte Integrationspolitik ab. Bildungsministerin Dorothea Henzler, Arbeitsminister Jürgen Banzer und Wirtschaftsminister Dieter Posch berichteten über die Aktivitäten ihrer Ressorts und die sich daraus ableitenden Handlungsschritte:
„Voraussetzung für eine gelingende Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache. Nur wer mit seinen Mitmenschen kommunizieren kann, wird am gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen und eine emotionale Verbundenheit aufbauen können“, sagte Kultusministerin Dorothea Henzler.
Deshalb hätten das Hessische Kultusministerium und das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit der frühen Sprachförderung von Kindern im Kindergartenalter und in der Grundschule eine besondere Priorität eingeräumt. Die Sicherheit in Wort und Schrift sei zudem auch eine Voraussetzung für den Einstieg in eine qualifizierte Ausbildung und den späteren Beruf. Vor diesem Hintergrund sei sowohl vom Hessischen Wirtschaftsministerium als auch vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit ein besonderer Fokus auf die Unterstützung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund gelegt worden.
Kultusministerin Dorothea Henzler hob weiterhin hervor, dass Bildung der Schlüssel zur Integration sei: „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gelingende Integration ist die schulische Bildung, die allen Kindern und Jugendlichen in den Schulen unseres Landes gleichermaßen zugänglich sein muss. Wenn Schule, Eltern, alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte auf einer breiten Basis der Übereinstimmung dabei mithelfen, werden sich für junge Migrantinnen und Migranten neue und bessere Zukunftsperspektiven in unserem Land eröffnen.“ Politik
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