Türkische Presse Europa
22.08.2009 – Ramadan, Kopftuch, Doppelbesteuerung
Die türkischsprachigen Zeitungen in Europa berichten heute über den Ramadan-Anfang in Europa. Außerdem gab es wieder eine Kopftuch-Entscheidung vor einem LAG. Die Aufkündigung des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und der Türkei, eine neue Bildungsstudie und der islamische Religionsunterricht in Hessen sind weitere Themen der heutigen Presseschau.
Sonntag, 23.08.2009, 12:06 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 20:12 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Ramadan in Europa
Breiten Raum räumt die TÜRKIYE dem Ramadan in Europa ein. Am Donnerstag Abend kamen die Muslime das erste Mal zum Tarawih-Gebet zusammen um dann am Freitag mit dem Fasten zu beginnen. Am Freitag wurde auch das erste Freitagsgebet im Ramadan begannen. Die TÜRKIYE zeigt auch Bilder aus Moscheen in Berlin, Köln, Bremen, Germersheim und den Niederlanden. Beim ersten Tarawih-Gebet wird die Gemeinde über die Bedeutung des Ramadan und die Fastenregeln informiert, so auch in der Merkez-Moschee in der Hamburger Böckmannstraße. In Köln wurde neben zahlreichen Moscheen auch in dem provisorischen Moscheezelt gebetet, das während des Moscheebaus in der Venloerstraße als Ersatz dient. Zum ersten Freitagsgebet im Ramadan kamen anschließend besonders viele Betenden.
Die ZAMAN räumt der Erklärung des Ditib-Vorsitzenden Sadi Arslan Raum ein. Dieser erklärt, dass man angesichts der sehr späten Abend- und Nachtgebetszeiten und die frühen Imsak-Zeiten im Ditib-Gebetskalender neue Ramadan-Kalender herausgegeben habe. In diesen werde auf die besonderen Verhältnisse in den nördlichen Breitengraden Rücksicht genommen und die Zeiten entsprechend angepasst.
In die Zeitungen haben auch Ramadan-Gratulationen Bundespolitikern Eingang gefunden. So gratulieren in der SABAH neben den beiden Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir auch die Integrationsbeauftragte des Bundes, Maria Böhmer, den Muslimen zum Ramadan.
Auch die Mütze ist für Lehrerinnen verboten
MILLIYET und SABAH berichten über eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts NRW. Dem Gericht nach wird auch eine Mütze, die das Kopftuch ersetzt, als religiöses Symbol anzusehen. Damit werde auch eine Mütze von dem Verbot im NRW-Schulgesetz, ein religiöses Symbol im Unterricht zu tragen, erfasst. Danach dürfe die Lehrerin einer Düsseldorfer Schülerin im Unterricht keine Kopfbedeckung tragen, die die Haare und die Ohren bedecke, das dies ein Ersatz für das Kopftuch sei. Sie würde die Mütze nicht aus modischen, sondern aus religiösen Gründen tragen. Deswegen sei sie verboten.
Forderungen für ein neues Abkommen zur Doppelbesteuerung
Der Vorsitzende der Türkisch-Deutschen Industrie und Handelskammer (TD-IHK), Rainhardt Freiherr von Leoprechting, fordert nach einem Beitrag der SABAH, das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Türkei und Deutschland müsse erneuert werden. Das bestehende Doppelbesteuerungsabkommen wurde einseitig von der Bundesregierung gekündigt. Von Leoprechting wies darauf hin, dass die BRD wohl offen sei für die Verhandlung für ein neues und modernes Doppelbesteuerungsabkommen, er bezweifle aber, ob ein neues Abkommen rechtzeitig in Kraft treten könne. Deutsche Unternehmen bräuchten jedoch Planungssicherheit für ihre Investitionen in der Türkei.
Schlechte Noten für die Integration in Berlin
Die SABAH trägt die Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft auf ihre Seiten. Die in allen Bundesländern durchgeführten Studie stelle eine schlechte Bildungssituation von Migranten fest. Die schlechtesten Noten erhielt dabei Berlin. In der Studie wären unter anderem Aspekte wie die Zahl der Schulabbrecher unter Migrantenkindern und die Zahl der Ausbildungsabschlüsse untersucht worden.
Keine Hindernisse für den Religionsunterricht
So titelt die HÜRRIYET in einem Beitrag über den hessichen Runden Tisch zum islamischen Religionsunterricht. Die Teilnehmer hätten die Veranstaltung positiv bewertet und den Austausch „auf gleicher Augenhöhe“ gelobt. Der Justiz- und Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn wies jedoch darauf hin, dass die Teilnehmer nicht als Religionsgemeinschaften angesehen werden könnten. Das wichtigste für die Zukunft wäre, einen entsprechenden Ansprechpartner zu finden.
Rotterdam kündigt Tariq Ramadan
Die Stadt Rotterdam hat ihrem „Integrationsberater“ Tariq Ramadan gekündigt. Dies berichtet die SABAH. Ramadan war seit 2007 als Berater für die Stadt Rotterdam tätig. Diese Funktion wurde nun von der Gemeinde einseitig aufgekündigt. Als Begründung wurde der Auftritt Ramadans in einem vom Iran finanzierten Sender angeführt. Ramadan selbst kritisierte diese Entscheidung heftig. Türkische Presse Europa
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