Studie

Junge Türkinnen selbstbewusst und gut integriert

Türkische Mädchen machen brav, was ihre Eltern sagen. Und sie brennen regelrecht auf eine Rolle als Hausfrau und Mutter - solche Klischees über junge Türkinnen sind in Deutschland durchaus anzutreffen. Widerlegt werden sie nun durch eine Studie der Universität Würzburg.

Freitag, 31.07.2009, 6:57 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die Würzburger Studie zeichnet das Bild einer jungen, selbstbewussten Generation. Türkische Mädchen haben klare Vorstellungen darüber, wie sie ihre Freizeit verbringen und ihre Zukunft gestalten wollen.

„Erstaunlich dabei ist, dass die Mädchen ihren türkischen Altersgenossen teilweise weit voraus sind“, sagt Studienleiter Professor Heinz Reinders, Inhaber des Lehrstuhls Empirische Bildungsforschung an der Universität Würzburg. Junge Türkinnen fordern gegenüber ihren Eltern fast durchweg mehr Selbstständigkeit ein als die Jungen. In einigen Bereichen, etwa bei der Freizeitgestaltung, sind die Unterschiede weniger deutlich, in anderen hingegen sind sie vergleichsweise groß, zum Beispiel in Sachen Berufswahl.

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Freunde und Freizeit bestimmen
Knapp 77 Prozent der türkischen Mädchen geben an, ihre Freunde selbst wählen zu wollen. Bei den türkischen Jungen sagen das etwa 72 Prozent. Auch bei der Freizeitgestaltung lassen sich die Mädchen ungern hineinreden: Rund 67 Prozent pochen hier auf Unabhängigkeit von den Eltern; bei den Jungen sind es knapp 59 Prozent.

Noch deutlicher wird die geringere Autonomie der Jungen bei Fragen nach dem Zusammensein mit der Familie. 65 Prozent der Jungen möchten selbst darüber bestimmen, ob sie an Familienfeiern teilnehmen. Die Mädchen treten da selbstbewusster auf: 75 Prozent von ihnen geben an, diese Entscheidung selbst treffen zu wollen.

Mädchen streben stärker nach Unabhängigkeit
„Mit diesen Wünschen ist natürlich noch nichts über die tatsächliche Unabhängigkeit gesagt“, kommentiert Heinz Reinders. „Allerdings wird deutlich, dass türkische Mädchen stärker nach Unabhängigkeit streben als die Jungen. Da findet eine kleine Revolution statt“.

Diese „kleine Revolution“ zeige sich insbesondere im Gespräch mit den Eltern. 85 Prozent der Mädchen geben an, dass sie sich gegenüber den Eltern das Recht herausnehmen, eine eigene Meinung zu vertreten. Mit 76 Prozent sind die türkischen Jungen hier nicht ganz so mutig. Auch bringen die Mädchen häufiger Vorschläge ins Familienleben ein als die Jungen (81 gegenüber 74 Prozent).

Überraschend sei dabei, so Reinders, dass türkische Mädchen genau so häufig über Konflikte mit den Eltern berichten wie Jungen. „Wer aber glaubt, die Mädchen hätten deswegen mehr Zoff mit den Eltern, der irrt sich. Denn offenbar können die Mädchen ihre Autonomievorstellungen besser mit den Eltern aushandeln. Dadurch vermeiden sie größere Konflikte.“

Berufswahl: Eltern sollen nicht reinreden
Selbstbewusster sind türkische Mädchen auch, wenn es um die Wahl des Berufs geht: 77 Prozent wollen sich beim Thema Traumberuf nicht von den Eltern reinreden lassen. Bei den Jungen sagen das nur 62 Prozent. Streit um die Berufswahl scheint es allerdings gleichermaßen selten zu geben. Nur jeweils zwölf Prozent der Mädchen und Jungen berichten, wegen dieses Themas sehr häufig mit den Eltern zu streiten.

Fakten zur Studie
Für die Studie wurden 400 Mädchen und 430 Jungen türkischer Herkunft im Alter von 12 bis 17 Jahren befragt. Durchgeführt wurde die Erhebung in den Jahren 2005 bis 2008 unter Hauptschülern im Rhein-Neckar-Gebiet.

Ablösung von den Eltern
„Beim Ablöseprozess von den Eltern unterscheiden sich türkische und deutsche Mädchen gar nicht mehr so stark voneinander. Auch in deutschen Familien haben die Mädchen gegenüber den Jungen die Nase vorn“, sagt Heinz Reinders.

Der Würzburger Erziehungswissenschaftler sieht hier Zusammenhänge zur Integration, die bei türkischen Mädchen offenbar größer ist als bei Jungen. Der Wunsch, ins Herkunftsland zurückzukehren, sei bei den Mädchen mit elf Prozent geringer ausgeprägt als bei den Jungen (15 Prozent). Auch scheinen die Mädchen im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen lockerer zu sein: 78 Prozent von ihnen sprechen sich eine hohe interkulturelle Offenheit zu, bei den Jungen tun das nur 69 Prozent.

Fazit des Projektleiters Heinz Reinders
„Das Erstaunliche an den Ergebnissen ist die Normalität. Türkische Jungen brauchen ebenso wie deutsche Jungen generell etwas länger, um sich von der Familie zu lösen. Mädchen sind offenbar besser integriert, was ihre Abnabelung leicht zu beschleunigen scheint“, so Professor Reinders. Sein Fazit: „Wenn sie denn jemals in der Mehrheit waren, dann sind zurückhaltende türkische Mädchen deutlich seltener anzutreffen als selbstbewusste und gut integrierte junge Türkinnen.“ Gesellschaft Studien

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  1. elimu sagt:

    Hahahahha ich krieg Pipi in den Augen. Schön mal etwas gutes zu lesen :)
    Tja das da oben wussten wir ja schon längst, aber glauben wollte es keiner…
    Erst muss eine 4 Jährige Studie erfolgen, damit das Offensichtliche anerkannt wird!

    Na ja besser spät als nie…

  2. Schneter sagt:

    türkische Mädchen sind wirklich um einiges selbstbewusster als türkische Männer. Einen türkischen Mann braucht man nur schief anschauen, und er fühlt sich in seiner Ehre gekrängt. Türkische Mädchen, so wie ich sie erlebt habe, schaffen den Spaget zwischen den Kulturen ausgezeichnet, sind spontan, lernwillig, lustig, überhaupt nicht schüchtern und meist sogar sehr erfolgreich. Vorausgesetzt, sie werden nicht massiv indoktriniert, von der Familie unter Druck gesetzt und zum Hausmütterchen erzogen, dass ausser dem Koran nichts zu lesen bekommt.

    Türkische Mädchen an die Macht!

    • delice sagt:

      Was ich hier leider vermisse ist doch, der immer wieder wiederholte Vorwurf des Kopftuch´s!

      Plötzlich ist es hier weg!

      Und wegen diesem Symbol, der vermeinntlichen “Unterdrückung der muslimischen und auch türkischen Frau von den bösen und gewalttätigen muselmanischen Männern” sind doch die Gemüter erst recht am Kochen!

      Alleine der Vorfall in Ost-Deutschland, verübt von einem „Russland-Deutschen“,mit 18 Messerstichen, sollte uns aufrütteln. Bestürzender ist es auch, wenn dann ein herbeigrufener Wachtmeister, statt die Situation gleich zu erkennen, nicht dem Täter ins Knie schiest, sondern dem Eheman, der sich wohl schützend über sein Frau gelegt hatte, wohl auch in der falschen und vermeintlichen Annahme, es werde sich wieder einmal um ein vielbeschworenes und gebetsmühlenartigen „Ehren-Mord“-Tatbestand handeln! Sicher kann so etwas noch leichter passieren, wenn die deutsche gesellschaft derart radikal und extrem geradzu täglich sehr intensiv und gründlichdahingehend indoktrieniert wird!

      Und der Täter kann natürlich so besser die Anwesenden bedrohen! Stellen wir uns doch noch zusätzlich vor, wenn dieser Täter zudem auch noch weitere eine Schusswaffe gehabt hätte? Ich denke, dass der Polizist, sich wohl selbst damit hingerichtet hätte, bei so viel voreingenommener Dummheit, eine traurige Quittung für sein bewusstes oder auch unbewusstes Vorurteil!

      Vergessen wird dann beiläufig, und auch immer wieder unterdrückt und nicht gleichgestellt, obwohl dies auch religiös bedingt ist und ein Symbol der Ehrbarkeit auch der Nonnen, also der Gleichwertigkeit mit FRauen, die verheratendet sind mit nur irdischen Männern – die Tatsache, dass doch auch Nonnen eine Kopfbedeckung tragen!

      Werden die Nonnen dann vielleicht von der Amtskirche auch täglich aufs Neue unterdrückt? Müsste man nicht auch die Losung dort angeben: “Befreit endlich auch die Nonnen von ihren männlichen und christlichen Unterdrückern!”

      • Kosmopolit sagt:

        Tipp. Über das Leben der Nonnen in christlichen Kirchen sollten sie sich besser informieren. Was sie hier von sich geben ist Schwachfug. http://de.wikipedia.org/wiki/Nonne, nur ein Beispiel von vielen!!
        Anderes Thema:
        Sind Angriffe auf Ungläubige in islamisch geprägten Ländern, wie die Vergangenheit immer wieder zeigt, keine Meldung wert. Sind die Opfer in Jemen oder in der Türkei schon vergessen, die religiös begründet waren? War das allen kein Hass oder Ausländerfeindlichkeit auf islamischer Seite? Wo blieb der hier der Aufschrei oder ein Protest der dekadanten deutschen/europäischen Medienlandschaft von den Islamvertreten ganz zu schweigen. Oder sind Übergriffe auf Mitgliedern aus den westlichen Staaten keine Meldung wert, da es sich im Wortgebrauch der Muslime um „Ungläubige“ handelt? Deshalb die provokante Frage; ist das Leben eines Muslim mehr wert?

        • delice sagt:

          Ist wikipedia neuerdings die Richtschnur für Wahrheiten?

          Pauschal etwas für „Schwachfug“ anzutun, nur weil es dem eigenen kruden Weltbild nicht entspricht, ist wohl nur eine Verzweiflungstat und bezieht sich eher wohl auf die Schwäche ihrer Wahrnehmung und Kenntnishorizont. Außerdem fällt derlei Bezeichnung auf den Autor zurück!

          Die Angriffe bzw. Übergriffe in Jemen oder auch anderswo sind sehr traurig, denn hier starben Menschen, aber sie können nicht für Untaten und Tatbestände dienen oder abgeleitet werden, die hier in Deutschland einfach so passieren.

          Denn kein Muslim will hier einen Christen bekehren oder missionieren, auch nicht über Lockangebote! Während aber Kirchen aus Amerika, Europa und Süd Korea aggressiv sich in diesen Ländern darum bemühen. Es ist wohl auch ihnen sicher nicht entgangen, dass diese Missions-Schülerinnen sich zwar vielleicht dort sozial engagiert hatten, aber auch dort hin gingen, dort in der leisen oder auch offenen Hoffnung, den einen oder anderen dazu zu bewegen sich zum Christentum überzutreten, so genannte Apostasie zu begehen. Der Vater einer dieser ermordeten Bekehrungs-Schülerin, hatte ja offen, so nach Medienberichten darum geworben.

          Auch aus der Türkei kennt man derlei christliche Mini-Zellen, die sich als Sperrspitze definieren und ihre Taten als eine heilige Aufgabe definieren. Wenn man so sagen darf, ist auch für sie der eigene Tod etwas heiliges, ein Dienst in der Aufopferung für den christlichen Glauben, der aber so nicht in der Öffentlichkeit hier wahrgenommen will. Oft sind es anglikanische protestantische und zudem auch vom Glauben sehr beseelte Gruppe, bisweilen auch extrem fanatisch eingestellte Missionierungsgruppen. Sie bauen hier auch ein falsches Bild auf, indem sie behaupten, dass man in der Türkei keine Kirchen bauen dürfe. Es ist unwahr, wenn behauptet wird, dass man in der Türkei keine christlichen Kirchen habe! Wer die Türkei einmal richtig besucht, wird alles oder vieles dann anders sehen. Die Türkei ist nur bestrebt nicht jeder hergelaufenen semi-christlichen Sekte eine Kirche hinzustellen. Obendrein ist es durchsichtig, wenn doch Kirchen hier in Deutschland zunehmend verkauft werden und Pfarreien dann notgedrungen zusammengelegt werden müssen, und auch so schon mal z.B. zu Diskotheken, Galerien und Eigentumswohnungen umgebaut werden, weil es dazu nicht einmal die genügende Zahl an Gemeindemitglieder hierfür aufzubringen sind bzw. waren. In der Türkei werden die Europäer und Amerikaner in einem muslimischen Umfeld dann plötzlich viel gläubiger und finden so sich im Heiligen Land des Orients wieder zum christlichen Glauben zurück.

          Nach vielleicht über 40 Jahren gab es die ersten Formen einer richtigen Moschee in Deutschland, aber für Deutsche und andere muss es gleich nach der Ankunft noch zusätzliche gebaut werden. Im Gegensatz vielleicht zu Christen nehmen Muslime ihre Religion viel ernster (wahr). Zu den bestehenden Kirchen in der Türkei sollen nun neue gebaut werden. Nur für wen? Vielleicht für umgedrehte neue Bekehrte? Will man schon jetzt vorbauen?

          Vor allem die amerikanischen Anglikaner verwechseln dabei ihre Position in der Welt, mit denen der, die sie vielleicht in den USA genießen, denn dort darf jeder daher kommen, der 500 Seelen vorweisen kann, sich dann als eine eigene Religion(sgemeinschaft) nennen und definieren lassen! So etwas geht selbst nicht einmal in Europa oder gar in Deutschland! Aber der Türkei will man das schon gerne vorschreiben.

          Wenn aber z.B. selbst der russische Patriarch in Moskau sich lautstark, über die katholische Missionierung in Russland und in der Ukraine sich im Besonderen auflehnt, dann spricht er diesen seinen Unmut auch für und gegen diese ganze Richtung aus. Auch in Afrika gibt es ein Wettrennen der Missionare. In Südamerika wiederum regt sich die katholische Kirche über die Gringos aus dem Norden aus, die ihren Protestantismus ungezügelt ausbreiten wollen.

          In Schwellenländer und in der so genannten „Dritten Welt“ locken all diese Kirchen mit Geld, guten Jobs auch in Europa und Amerika. Wenn man sich zudem auch noch die neuste Entwicklung der EU und der Deutschlands in der Flüchtlingsfrage anschaut ist es eindeutig auch in diese Richtung. Da werden neuerdings Flüchtlinge nach ihrer Religion ausgewählt und besser gestellt. Denn wer das Christentum wählt wird überhaupt nicht mehr abgeschoben. Und selbst Flüchtlinge vor Ort oder in Nachbarländer des Irak werden mit Sondermaschinen nach Deutschland oder andere EU-Länder oder direkt nach Kanada ausgeflogen. Christliche Flüchtlinge erhalten ausnahmslos eine Aufenthaltserlaubnis, während muslimische Flüchtlinge sogar massenhaft aufenthaltsrechtlich auf eine Duldung zurückgestuft werden! Dabei ist doch das Grundgesetz in Deutschland vermeintlich neutral!

          • Markus Hill sagt:

            „Pauschal etwas für „Schwachfug“ anzutun, nur weil es dem eigenen kruden Weltbild nicht entspricht, ist wohl nur eine Verzweiflungstat und bezieht sich eher wohl auf die Schwäche ihrer Wahrnehmung und Kenntnishorizont. Außerdem fällt derlei Bezeichnung auf den Autor zurück!“
            Höflichkeit und Co.: Haben Sie sich eigentlich einmal in Ruhe die Ausfälligkeiten und Wortwahl Ihrer Texte gegenüber anderen Diskussionsteilnehmern angesehen (macht den Ausfall vom Vorgänger mit „Schwachfug“ auch nicht richtig) genau angesehen?
            Ich gebe Ihnen recht, solche Aussagen wie oben fallen auf den Verfasser oder die Verfasserin zurück.

        • delice sagt:

          Der Heilige Paulus, Tarsus und die Pilger

          Die offizielle Türkei verspielt wegen des Streits um die Pauluskirche in der kilikischen Stadt viele Chancen – „Kathpress“-Korrespondentenbericht von Burkhard Jürgens

          04.08.2009

          Quelle: http://www.kathweb.at/content/site/nachrichten/database/27431.html

      • Markus Hill sagt:

        Reden wir hier von einer neu-islamischen Missionierungswelle? Sind alle Muslimas nur als Nonnen zu betrachten?
        Oben wurde lediglich kritisiert, dass wesentlich häufiger in islamischen Länder Christen Schwierigkeiten haben im Vergleich zu dem besagen EINEN Fall in Deutschland. Diese Schwierigkeiten beziehen sich nicht darauf, ob man einmal „schief angeguckt“ wird wegen eines Kopftuchs (durchaus kritisierenswürdig), sondern es geht um die Bedrohung von Leben und um Tote.
        Der „Hype“ um den Gerichstvorfall war zum grössten Teil eine politische Instrumentalisierung. Niemand in der deutschen Öffentlichkeit und den Medien hat jemals propagiert, dass Moslems umgebracht werden sollen. Ich behaupte auch, dass kein Moslem hier Angst haben muss um sein Leben.
        Ihren Gedankengängen ist da wirklich schwer, auch mit gutem Willen, zu folgen. Das Kopftuch-Thema ist meines Erachtens „kalter Kaffee“. Die positiven Meldungen über junge Türkinnen schliessen natürlich auch Kopftuch-Trägerinnen ein. Sobald die einmal im persönlichen Gespräch sind, entsteht in der Regel ein guter Eindruck. Hier wird ein Konfliktszenaria dargestellt, was so überhaupt nicht existiert. (Glaube ist da Privatsache!).

  3. delice sagt:

    Sorry, aber was soll dieser blödsinn von Studie uns wohl da sagen bzw. uns, und damit der bundesdeutschen Öffentlichkeit nur suggerieren:
    „Junge Türkinnen selbstbewusst und gut integriert“?

    Vieleicht, dass::
    „Junge Türken sind nicht selbstbewusst und nicht gut integriert!“, etwa

    Oder haben die Seelenklemmner nur Angst vor Herrn Pfeiffer? Der ja die öffentliche Meinung in Deutschland, damit geprägt hat, dass türkischen Jungens, kleine Pascha´s seien und dergleichen völligen Blödsinns! Denn, dann müssten die anderen Jungens mit einer anderen Ethnie und anatürlich auch deutsche Jungens so genannte „Weich-Eier“ sein, was sie mitnichten sind!

    Dieser Art von Studien kann ich wahrlich nichts abgewinnen. Sie dienen eher wohl der Zuspitzung der ganzen prikären Situation und dem Verkennen von Tatsachen, und keineswegs je zu einer wirksamen Lösung des Sachverhalts, weil sicherlich, beinahe schon vorwurfsvoll, man sagen muss, dass es in Deutschland immer schon von jeher her es gewohnt ist, seine vermeintlichen und angeblichen Wahrheit zu generieren, sei es auch durch verfälschte bzw. gewollte Ergebnisse aus so genannten wissnschaftlichen Studien und Statistiken!

    Man solle – Bitteschön – zukünftig mit derlei Blödsinn endlich aufhören! Das kann man sich doch wirklich ersparen, an Gelder und Aufwand. Es sei denn man verfolgt ein ganz bestimmtes Ziel!

    Außerdem ist auch zudem ein derart aufgebautes Bild wohl sehr benachteiligend und damit auch ausgrenzend, weil nicht ausgewogen. Da hat nun dieFrauenbewegung für ihre Rechte gekämpft und heraus kommen soll nun ein hasserfülltes Männerbild? Und ganz speziell soll dabei dies gegenüber den muselmanischen kleinen Pascha´s aufgebaut und aufrecht erhalten werden? Diese Gehirnwäsche und negative Beeinflussung ist wohl zu eindeutig und mehr als durchsichtig!

    Hört endlich damit auf!

    • Markus Hill sagt:

      Ich finde es schön, dass diese positiven Nachrichten erscheinen. Sie entsprechen auch der Realiät der persönlichen Begegnungen mit türkischen Mädchen bzw. Frauen. Ein schöner Kontrast zu den vielen Schein-Erfolgsmeldungen in der Integrationsdebatte. Diese Meldung wird mehr zur Reputationssteigerung von Türken oder Türkischstämmigen / Deutschtürken / Türk-Deutschen etc.:-) beitragen, als die meisten Antidiskriminierungsprogramme oder Sonderprogramme in Ihrer Gesamtheit. Solche Meldungen kombiniert mit zusätzlichen Budgets (auch von türkischer Community, nicht nur vom deutschen Steuerzahler – wer raucht, kann auch ein paar Euro für die Bildung der Kinder bezahlen – gilt auch bei Deutschen aus bildungsfernen Schichten) für Sprachunterricht oder Initiativen von Verbänden und Vereinen geben Hoffnung bei der derzeit verfahrenen Lage.
      Respekt verdient man sich, man kann ihn nicht anordnen per Gesetz. Wenn durch die selbstbewussten Mädchen oder Frauen Druck auf den einen oder anderen türkischen Mann (Klischee: 20, Goldkettchen, kein Hauptschulabschluss) ausgeübt wird – ist kein Nachteil.:-)
      PS: Ich glaube, dass auch viele türkische Männer dieses neue Selbstbewusstsein schätzen.

      • delice sagt:

        Ich weiß nicht wie Sie ihre Umwelt wahrnehmen, aber Mädchen aus der Türkei, ob nun mit christlichem oder muslimischen Hintergrund, waren immer schon sehr selbstbewusst. Schließlich gehört schon ein großes Stück Mut und eine gehörige Portion Selbstbewusstsein, sich mit einem Kopftuch in der deutschen Öffentlichkeit zu zeigen. Und das ist auch gut so, denn wie könnte man sich – gerade in einer deutschen Umgebung – denn ansonsten überhaupt behaupten, ob nun mit einem Kopftusch oder ohne diese Kopfbedeckung? Gerade hier in Deutschland wird einem am wenigsten Entgegenkommen entgegengebracht oder gar geschenkt.

        Gerade mit diesem Hintergrund aus einer Türkei wird einem erst recht nichts freiwillig – von selbst – gegeben. Das fängt schon alleine beim täglichen Überlebenskampf an und geht in alle erdenklichen Richtungen weiter. Für jeden noch so kleinen erdenklichen Rechtsstatus, wie im Aufenthaltsrecht oder am deutschen Arbeitsplatz, muss man sich hier regelrecht erkämpfen, während es allen anderen Ausländern, wie selbstverständlich, gegeben wird. Man begründet dies mit der EU-Mitgliedschaft. Das ist eindeutig unfair und zudem auch demütigend und kränkend.

        Der Türke oder die Türkin, soll hier aber auch – nach nunmehr fast als 50 Jahren Emigrationsgeschichte in Deutschland – sich immer noch nicht wohlfühlen dürfen. Er bleibt für immer der Mohr. Und ist immer noch ein leichter Spielball und Knetmasse für jede Wahl in Deutschland. Mit Polemik und einer Angriffs-Rhetorik gegen Menschen aus der Türkei lassen sich heute immer noch Wahlen gewinnen und damit entscheiden. Denn nichts anderes bringt deutsche Wähler auf und in ungezügelte Wallung, als die nicht erklärte Feindschaft zu Türken und der Türkei!

        • Markus Hill sagt:

          Ich glaube nicht an einen Türkenhass seitens der Deutschen. Die sind genauso gereizt wg. der Fehlentwicklung bie die türkischen Migranten gereizt sind, weil sie ständig für die Verfehlungen Dritter „angemacht“ werden. So, als würde man einem Deutschen ständig irgendwelche Nazi-Horden in Ostdeutschland (Klischee, die werden auch ständig so „angemacht“) vorhalten. ABER: Auf Grossstädte bezogen – es wird eng. Die Migrations-„Ergebnisse“ sitzen jetzt neben Kindern der Gutsituierten oder qualifizierten Migranten, sind wahrnehmbar. Der „grüne Gutmensch“ hat selber ungenehme Erfahrung gemacht, oder sein Kind ist plötzlich in einem Problem-Kindergarten oder in einer Problem-Schule. Keine astrakte Vorstadt, wo x % der Kinder ohne Deutschkenntnisse oder mit mangelnden Deutschkenntnissen sitzen. Das könnte ein Grund sein, warum plötzlich die Leute wach werden und so hart argumentieren. Dazu kommt das jahrzehntelange unausgesprochene Tabu, hier den Finger in die Wunde zu legen. Das hat meiner Ansicht (mein Gefühl) nichts mit Hass zu tun. Es ist wohl eher das Gefühl der Wut und Ohnmacht. Nach dem Motto: „Eigentlich wollten wir diese Leute ohnehin nicht. Wir sind nie gefragt worden, jetzt müssen wir das auch noch ausbaden“. Machen wir uns hier nicht vor (Sie haben selber einmal die Eigenverantwortung angesprochen): Da man selber Elternteil ist sucht man natürlich die Schuld bei den den „unverantwortlichen“ türkischen Elteren. Der Vorwurf steht wahrscheinlich unterschwellig im Raum.
          Hier wird oft und lang von türkischen Befindlichkeiten besprochen, als Kontrast wäre es vielleicht auch einmal gut, sich mit den Gefühlen der Deutschen auseinanderzusetzen. Das ist keine Einbahnstrasse. Das bei soviel Wut, aufgestauter Wut wahrscheinlich, oft schwer sachlich diskutieren lässt, liegt auf der Hand. Das da auch wie auch immer integrierte Migranten unberechtigt etwas abbekommen, ist natürlich ungerecht.

  4. delice sagt:

    Klar und eindeutig, auch wir haben viele Fehler gemacht, aber nur wir müssen für unsere Fehlmeinungen und falschen Vorstellungen in unseren Träumen dafür einstehen und bezahlen! Das ist absolut ungerecht und es schmerzt uns sehr!

    Wieleben beinahe 50 Jahre hier in Deutschland und nicht erin kleines bißchen an Rechten wird uns gegönnt! Nicht einmal in der Gemeinde dürfen wir den Bürgermeister mitbestimmen. Aber ein neuer EU-Ausländer darf schon nach drei Monaten seine mächtige Stimme erheben, obwohl wirhier vieles mit aufgebaut haben. Nur, auch das wollen viele nicht uns zugestehen!

    Deutschland tritt für Freiheiten, für Demokratie, Minderheitenschutz und die Verbreitung des Rechtsstaates ein und will sie aber verdienten und will gerade und türkischen Staatsbürgern, die wie hier angjährig und dauerhaft leben einfach nicht geben! Das ist dann aber auch völlig Unglaubwürdig! Wir sind doch nicht die ewigen Sklaven, wie im Alten Griechenland! Das alles ist nur einseitig! Es wird nur gefordert und selten gegeben!