Armin Laschet

„Kultur des Wilkommenseins“

Der Integrationsminister von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), zeigte sich besorgt über die aktuelle Zuwanderungsstatistik. 2008 zogen etwa 682.000 Menschen zu und 738.000 weg, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden letzte Woche mitteilte. Damit gab es zum ersten Mal seit 1984 wieder einen negativen Wanderungssaldo. Die Abwanderungswelle sei ein „Alarmsignal für den Standort Deutschland und ein echtes Problem für die Wirtschaft“, betonte Laschet.

Mittwoch, 29.07.2009, 7:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 3:02 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Trend, im Ausland nach Arbeit zu suchen, gilt insbesondere für Akademiker. „Unsere Zuwanderer haben meist eine geringe Bildung, unsere Auswanderer dagegen sind hoch qualifiziert“, sagte Laschet. In Nordrhein-Westfalen seien im ersten Halbjahr 2008 nur elf hoch qualifizierte Ausländer zugewandert. „Zugleich sind die meisten jungen Türken, die unser Land wieder verlassen, hoch qualifiziert und machen dann in der Türkei eine tolle Karriere.“ Der Integrationsminister fordert deshalb eine „Kultur des Wilkommenseins“.

Aus einer Untersuchung des Instituts futureorg, die von der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigung im April präsentiert wurde, geht nämlich hervor, dass der Grund für Auswanderung von türkischstämmgen Akademikern insbesondere das bedrückende Gefühl der Benachteiligung und die damit verbundene Unsicherheit ist. Viele der befragten Jungakademiker mit türkischem Migrationshintergrund fühlten sich in Deutschland wegen ihrer Abstammung zurückgewiesen.

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Nicht ohne Grund: Das Zentrum für Türkeistudien hatte identische Bewerbungen an deutsche Unternehmen geschickt – mit türkischem und mit deutschem Namen. Das Ergebnis: Bewerber mit deutschem Namen wurden zehnmal häufiger zum Vorstellungsgespräch eingeladen als diejenigen mit türkischem Namen.

Politik
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  1. Erkan A. sagt:

    @municipal

    „Richtig. Man sollte differenzieren. Zwischen Teilen von Bevölkerungsgruppen, die integrationsbereit und willig sind, und denen, die es NICHT sind.“

    Also verdrehen Sie mal nicht die Worte. Ich meinte mit differenziertet Betrachtung, nicht nur die Trennung einer Bevölkerungsgruppe in zwei Teile, sondern die mit einer Abschiebung verbundenen Wirkungen, die nicht mitberücksichtigt werden. Diese müssen differenziert betrachtet werden. Also eine kurzfristige Betrachtung, wie Sie die offensichtlich pflegen, ist keine gesunde und optimale Lösung.

    • municipal sagt:

      @Erkan A.

      Ich habe nicht versucht, IHRE Worte zu verdehen, sondern den meiner Ansicht nach wichtigen und richtigen Differenzierungspunkt dargelegt. Und das WÄRE eine gesunde und optimale Lösung.Und zwar für die deutsche Gesellschaft und deren inneren Frieden.