Niedersachsen
Einbürgerungen auf niedrigstem Stand seit 1989
Im Jahr 2008 erwarben in Niedersachsen 7 704 Personen durch Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen mitteilt, ist die Zahl der Einbürgerungen damit im Vergleich zum Vorjahr um 1 547 (-16,7 %) zurückgegangen und markiert so den niedrigsten Stand seit 1989. Verglichen mit dem Jahr 2000 (15 426 Fälle) hat sich die Zahl der Einbürgerungen nahezu halbiert.
Samstag, 18.04.2009, 19:15 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 29.08.2010, 12:30 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Einbürgerung erfolgte bei 4 488 Personen (58,3 %) aus einer europäischen Staatsangehörigkeit heraus, darunter in 1 196 Fällen aus einer der EU-Mitgliedsstaaten. Ferner gab es 2 272 Einbürgerungen aus einer asiatischen Staatsangehörigkeit, 564 Einbürgerungen aus einer afrikanischen und 233 aus einer amerikanischen Staatsangehörigkeit heraus. 147 Personen waren vor ihrer Einbürgerung staatenlos oder ihre Staatsangehörigkeit konnte nicht geklärt werden.
Die Personen mit ehemals türkischer Staatsangehörigkeit stellten erneut die größte Gruppe mit 2 020 (26,2 %) aller Einbürgerungen. Die nächst größere Gruppe der Eingebürgerten bildeten 569 Personen (7,4 %) mit ehemals serbisch-montenegrinischer beziehungsweise serbischer oder montenegrinischer Staatsangehörigkeit, dicht gefolgt von 548 Personen (7,1 %) mit ehemals polnischer Staatsangehörigkeit. Aus einer Staatsangehörigkeit der GUS-Staaten wurden insgesamt 798 (10,4 %) Personen eingebürgert. Die stärkste Gruppe hierunter bildeten die Russen mit 188 Personen.
Weitere 367 Personen (4,8 %) besaßen vor ihrer Einbürgerung die libanesische, 306 (4,0 %) die irakische und 303 (3,9 %) die iranische Staatsangehörigkeit.
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Das wundert mich kaum, dass die Einbürgerungsquote zweistellig zurückgegangen ist. Es spiegelt vielmehr den bundesweiten Trend wieder (NRW: mehr als 20% Rückgang, Berlin: 11,7% Rückgang, etc.). Daran werden auch Einbürgerungskampagnen nichts ändern. Früher waren die Einbürgerungszahlen auch ohne Kampagnen höher.
Jedenfalls sind dies alles Belege für den ERFOLG des derzeitigen Staatsangehörigkeitsrechts. Und soweit ich verstanden habe, ist es das Interesse der Bundesrepublik, dass sich so viel Ausländer wie möglich einbürgern. Tja, es scheint so, dass man dieses Ziel verfehlt hat. Jedenfalls sollte man sich mal fragen warum man diesem Ziel nicht näher kommen konnte. Vielleicht wegen der Ungleichbehandlung bezüglich der Hinnahme von Mehrstaatigkeit? EU-Ausländer, Schweizer, und Staatsbürger andere Nationen können ihre alte Staatsbürgerschaft behalten, wogegen Türken, Ex-Jugoslawen, Russen, etc. diese ablegen müssen…
Dass viele dies nicht fair finden ist kein Geheimnis. „Entweder ALLE oder KEINER“ habe ich schon oft von Migranten, die sich nicht einbürgern lassen wollen, gehört. Vielleicht sollte die Politik offenere Ohren haben und am Prinzip der Gleichbehandlung festhalten, anstatt am Prinzip der Vermeidung von Mehrstaatigkeit.
Liegen denn schon Zahlen für 2009 vor?