Berlin-Brandenburg
Türkischer Bund für Pro Ethik
Der Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB), Safter Cınar, erläuterte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Türkischen Elternverein Berlin-Brandenburg und dem Kulturzentrum Anatolischer Aleviten, die Gründe für die Ablehnung der Initiative Pro Reli:
Freitag, 17.04.2009, 9:09 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 29.08.2010, 12:27 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
„Berlin ist eine multikulturelle Stadt mit Menschen aus über 170 Herkunftsnationen mit sehr unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Die Gewährleistung eines respektvollen Zusammenlebens ist eine der vordringlichsten Aufgaben der Schulen.“
Welchen Beitrag ein Pflichtfach Ethik hierzu leisten könne, habe das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluss vom 15.3.2007 eindrucksvoll begründet: “Die Fähigkeit aller Schüler zu Toleranz und Dialog ist eine Grundvoraussetzung nicht nur für die spätere Teilnahme am demokratischen Willensbildungsprozess, sondern auch für ein gedeihliches Zusammenleben in wechselseitigem Respekt vor den Glaubensüberzeugungen und Weltanschauungen anderer.“
Dieser Bildungsauftrag könne und dürfe nicht zur Disposition stehen und dürfte eigentlich auch von den Befürwortern von Pro Reli nicht infrage gestellt werden. Umso bedauerlicher sei es, dass sie den unrichtigen Eindruck zu erwecken versuchen, der Religionsunterricht solle aus der Schule verbannt werden.
Die Regelung des Artikel 141 GG (Religionsunterricht als freiwilliges Fach) habe sich ein halbes Jahrhundert lang bewährt. Hierdurch sei auch eine religiöse Erziehung gewährleistet, deshalb solle der jetzige Zustand beibehalten werden.
„In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, dass die Erteilung eines Islamischen Religionsunterrichts durch die sog. Islamische Föderation weiterhin auf Bedenken stößt. Deshalb ist die Senatsbildungsverwaltung aufgefordert, den vom TBB 1998 unterbreiteten Vorschlag der Einführung eines freiwilligen Faches „Islamkunde“ wieder aufzunehmen.“, so Cinar.
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