Internationaler Tag gegen Rassismus
Alltagsrassismus ist das größte Problem
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März erklärt Bilkay Öney, integrationspolitische Sprecherin der Grünen, erklärt, dass laut der Opferberatungsstelle Reachout die Zahl der rassistisch motivierten Angriffe in Berlin im Jahre 2008 um insgesamt 40 Prozent gestiegen sei. Diese Zahlen seien nicht nur besorgniserregend, sondern für eine Weltmetropole wie Berlin auch beschämend.
Freitag, 20.03.2009, 8:03 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.08.2010, 7:26 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
„Reachout registrierte insgesamt 148 Fälle von Angriffen, und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Viele Übergriffe werden nicht gemeldet und nicht geahndet. Oft kommen die Opfer mit dem Schrecken oder mündlichen Beschimpfungen davon.“, so Öney.
Sehr viel größer sei jedoch das Problem des Alltagsrassismus. Rassismus im Arbeitsleben, bei Behördengängen, bei der Wohnungssuche, auf dem Fußballfeld, im Gesundheitssystem oder in der Schule begleite viele MigrantInnen und Menschen, die als Fremde wahrgenommen würden. Dieser Alltagsrassismus beeinträchtige das Miteinander und den sozialen Frieden in hohem Maße. Der Alltagsrassismus sei teilweise auch ein Grund für den mangelnden Integrationswillen mancher MigrantInnen und den Rückzug in ihre Gemeinden.
Öney weiter: „Gegen Rassismus gibt es keinen Königsweg: Man kann nur versuchen, dem Rassismus nur durch Bildung und Aufklärung vorzubeugen. Und man kann Rassismus bestrafen. Dafür müssen die Gesetze nicht verschärft, sondern nur konsequent angewendet werden. Nötig ist eine Kultur des Hinsehens. Gerade Berlin als Weltmetropole darf beim Thema Rassismus nicht wegsehen. Der Senat ist daher in seiner Gesamtheit gefragt. Alle, Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, müssen ihren Beitrag für eine weltoffene Stadt ohne Rassismus, ohne Fremdenfeindlichkeit und ohne Deutschfeindlichkeit leisten.“
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