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Eintracht Frankfurt © southgeist @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Nach AfD-Ausschluss

Überwältigende Mehrheit für Eintracht-Boss

Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, wurde mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Seine AfD-kritischen Äußerungen nimmt er nicht zurück. Niemand könne sich zur Satzung des Vereins bekennen und gleichzeitig die AfD wählen.

Dienstag, 30.01.2018, 6:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 31.01.2018, 17:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Präsident des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, ist mit überwältigender Mehrheit für weitere vier Jahre wiedergewählt worden. Für den 61-jährigen Unternehmer stimmten auf der Jahreshauptversammlung 99 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder, wie Pressesprecherin Nina Bickel am Sonntagabend mitteilte. Er geht damit in seine sechste Amtszeit. Zuvor hatte Fischer seine Haltung zur rechtspopulistischen AfD bekräftigt. Er habe nichts von seinen Aussagen zurückzunehmen, sagte Fischer.

Die Satzung des mit 50.000 Mitgliedern größten hessischen Vereins lege dem aktiven Sport und dem Fansein ein Wertesystem wie Fairness, Wertschätzung und die Integration ausländischer Mitmenschen sowie die Ablehnung von Rassismus und Diskriminierung zugrunde, sagte Fischer. Es sei nicht miteinander vereinbar, auf der einen Seite ein Willensbekenntnis zu den Werten der Vereinssatzung und gleichzeitig ein Wahlbekenntnis zur AfD abzugeben, „deren Spitzenfunktionäre regelmäßig rassistische und menschenverachtende Aussagen tätigen“.

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Der Präsident betonte, dass der Verein weder die politische Gesinnung der Mitglieder noch deren Wahlverhalten überprüfen werde. Er erwarte aber, dass sich jeder einer kritischen Selbstprüfung unterziehe.

AfD und Verein-Satzung unvereinbar

Der Eintracht-Boss hatte im Dezember der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt: „Es verträgt sich nicht mit unserer Satzung, AfD zu wählen.“ Später hatte er in einem Gespräch mit dem hr-sport nachgelegt. „Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben.“ Wegen seiner Äußerungen war Fischer von den beiden Landessprechern der AfD-Hessen, Klaus Herrmann und Robert Lambrou, wegen Beleidigung, übler Nachrede, Verleumdung und Volksverhetzung angezeigt worden.

Die AfD-Hessen kritisierte die Rede des Eintracht-Präsidenten auf der Mitgliederversammlung. „Die Äußerungen von Herrn Fischer waren aus unserer Sicht eindimensional. Er sieht die AfD völlig verzerrt und hat anscheinend das feste Ziel, fast sechs Millionen Wähler in Deutschland zu stigmatisieren“, sagte Lambrou. Er und Klaus Herrmann rechneten weiter mit einer Aufnahme in den Sportverein. Beide AfD-Landessprecher hatten am 28. Dezember 2017 einen Aufnahmeantrag gestellt. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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