Auschwitz, Konzentrationslage, KZ, Antisemitismus, Geschichte, Nationalsozialismus

Chronologie

Der Völkermord an Sinti und Roma

Mit der Verkündung der Nürnberger Rassengesetze 1935 nahm die beispiellose Geschichte seinen Lauf. Den traurigen Höhepunkt bildete der Auschwitz-Erlass von 1942. In der Folge wurden zehntausende Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die Chronologie des Völkermordes.

Freitag, 15.12.2017, 6:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 18.12.2017, 17:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

15. September 1935: Verkündung der „Nürnberger Rassengesetze“. Sinti und Roma werden ebenso wie Juden zu Bürgern mit eingeschränkten Rechten herabgestuft, Verbindungen zwischen Sinti und Roma und „Deutschblütigen“ sind fortan verboten.

November 1937: Gründung der „Rassenhygienischen Forschungsstelle“ unter Leitung von Robert Ritter in Berlin. Die Einrichtung spielt eine wichtige Rolle bei der totalen Erfassung der Sinti und Roma im Reich.

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1. Oktober 1938: Auf Weisung von SS-Führer Heinrich Himmler wird in Berlin die „Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens“ eingerichtet, die die Erfassung und Verfolgung der Sinti und Roma koordiniert.

8. Dezember 1938: Grundlegender Erlass Himmlers: „Die Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen dieser Rasse heraus ist in Angriff zu nehmen.“ Mit dem Ziel der „endgültigen Lösung der Zigeunerfrage“ ordnet Himmler an, alle Sinti und Roma zu erfassen.

21. September 1939: Beschluss, die Juden sowie „die restlichen 30.000 Zigeuner“ aus dem Reichsgebiet in das besetzte Polen zu deportieren.

Mai 1940: Erste Massendeportation ganzer Familien nach Polen.

ab Sommer 1941: Sinti und Roma werden nach dem Überfall auf die Sowjetunion hinter der Front systematisch von den „Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD“ sowie Kommandos der Wehrmacht und der Polizei erschossen.

Februar 1942: Etwa 2.000 ostpreußische Sinti und Roma werden in das Ghetto Bialystok und später von dort über Brest-Litowsk nach Auschwitz deportiert.

Juni bis September 1942: Mehr als 25.000 rumänische Roma werden in die besetzte Ukraine (Transnistrien) deportiert, die meisten kommen um.

10. Juli 1942: Anweisung an die Behörden des „Protektorats Böhmen und Mähren“, alle dort lebenden „Zigeuner“ zu internieren. Ende 1942 beginnt der Tansport der Lagerinsassen nach Auschwitz.

16. Dezember 1942: Der „Auschwitz-Erlass“ bildet die Grundlage für die Ende Februar 1943 beginnende Deportation von rund 23.000 Sinti und Roma aus fast ganz Europa (darunter etwa 13.000 aus Deutschland und Österreich) in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dort richtet die SS im Lagerabschnitt B II e ein „Zigeunerfamilienlager“ ein. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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  1. Re Rankers sagt:

    Sehr gut diese Chronologie.