Asylpolitik
FDP fordert Aufenthaltstitel für qualifizierte Asylbewerber
Bevor der Asylantrag geprüft wird, soll Deutschland gucken: "Was kann dieser Mensch eigentlich?" Das fordert FDP-Europapolitiker Lambsdorff. Und wenn jemand eine Qualifikation mitbringe, solle er gleich einen Aufenthaltstitel bekommen.
Mittwoch, 06.05.2015, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 07.05.2015, 17:07 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Gut ausgebildete Asylbewerber sollten nach Ansicht des Europapolitikers Alexander Graf Lambsdorff (FDP) unabhängig vom Asylverfahren die Chance auf einen Aufenthaltstitel erhalten. „Bevor man in die formale Prüfung des Asyls eintritt, sollte man fragen: Was kann dieser Mensch eigentlich?“ sagte der Vizepräsident des Europaparlaments der Westdeutschen Zeitung. Wenn jemand eine besondere berufliche Qualifikation mitbringe, sollte er unabhängig vom Asylverfahren eine Aufenthaltserlaubnis beantragen können.
Damit sei allen geholfen, betonte Lambsdorff. Der Flüchtling müsse sich nicht an das sechsmonatige Arbeitsverbot halten, die Behörden müssten weniger Asylverfahren bearbeiten und Unternehmen bekämen qualifizierte Arbeitskräfte.
Mit Blick auf die jüngsten Flüchtlingstragödien im Mittelmeer mit Hunderten Toten warf Lambsdorff der Bundesregierung Versagen vor. „Auch nach der jüngsten Katastrophe sehen wir ein Hin und Her nicht abgestimmter Maßnahmen“, sagte er. Dabei habe die Bundesrepublik innerhalb der EU eine Verantwortung: „Nur wenn Deutschland gute Politik macht, können wir in Europa bei diesem Thema wirklich weiter kommen“, sagte der EU-Abgeordnete. (epd/mig)
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Politischer Druck Flüchtlinge aus „Dublin-Zentrum“ suchen Hilfe im Kirchenasyl
- Lehrerpräsident gegen Obergrenze Deutsche Eltern würden auf Privatschulen ausweichen
- Frankreich & England „bestürzt“ Zwölf Tote bei Bootsunglück im Ärmelkanal
- „Nicht ganz richtig“ Gerichtspräsident widerspricht Dobrindt bei…
- EU will Gespräch Immer mehr Menschen gelangen von Libyen per Boot nach Kreta
- „Welle des Hasses“ Mallorca protestiert: „Deutsche raus“