Guntram Schneider

Diese Integrationsdebatte löst kein Problem, sie spaltet

Deutschland ist ein Zuwanderungsland und die Integrationsdebatten der letzten Wochen richtet mehr Schaden an, als dass sie nutzen. Laut NRW-Integrationsminister Schneider lösen sie nicht eines der Probleme.

Montag, 25.10.2010, 8:27 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 15.11.2010, 0:22 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

„Die Integrationsdebatte der letzten Wochen richtet mehr Schaden an, als dass sie nutzt. Sie löst nicht eines der Probleme, sondern führt zu einer Spaltung der Gesellschaft“, gab Guntram Schneider bei seinem Antrittsbesuch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vergangen Woche (21.10.10) in Nürnberg zu bedenken. Schneider mahnte mehr Sachlichkeit in der Integrationsdebatte an: „Mit dem leichtfertigen Gerede über mangelnde Integrationswilligkeit beleidigen wir Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, die sich in den letzten Jahrzehnten und Jahren hervorragend integriert haben.“

Der Minister verwies auf die zahlreichen Erfolge in der Integrationspolitik in den letzten Jahren. Seitdem die Zuwanderung 2005 gesetzlich geregelt wurde, werde Integration systematisch angegangen. „Integration lässt sich nicht per Gesetz anordnen, sondern muss langsam von unten wachsen. Integration ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Natürlich gibt es dabei noch Probleme, die gelöst werden müssen. Deshalb ist es unverantwortlich, wenn bisherige Integrationserfolge kurzfristigen politischen Profilierungsinteressen geopfert werden“, erklärte Minister Schneider.

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So müsse endlich akzeptiert werden, dass Deutschland ein Zuwanderungsland sei. Dieses sei viel zu lange geleugnet worden. Dies habe verhindert, rechtzeitig eine umfassende Integrationspolitik zu entwickeln. Minister Schneider betonte: „Deutschland ist ein Zuwanderungsland und wird es sein müssen, um die wirtschaftliche Entwicklung und unseren Lebensstandard zu sichern. Deshalb brauchen wir mehr Zuwanderung. Dies wird aber nur gelingen, wenn wir eine echte Willkommenskultur entwickeln und den Migrantinnen und Migranten bessere Möglichkeiten bieten, sich in unser Land einzufinden“.

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