
Statistikamt
Weniger Einwanderung führt zu weniger Einschulung
Weniger Erstklässler – und ein klarer Grund: Seit die Einwanderung zurückgeht, brechen auch die Einschulungszahlen ein. Besonders stark ist der Rückgang im Saarland. Welche Entwicklungen das Statistische Bundesamt sieht.
Mittwoch, 19.11.2025, 14:17 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 19.11.2025, 14:17 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
In Deutschland sind vorläufigen Ergebnissen zufolge erneut weniger Kinder eingeschult worden. Die Zahl sank nach Angaben des Statistischen Bundesamts zu Beginn des Schuljahres 2025/2026 um 2,2 Prozent auf rund 811.500 Kinder. Bereits im vorangegangenen Schuljahr war die Zahl der Erstklässler im Vorjahresvergleich gesunken – erstmals seit 2015.
Das Bundesamt führte die aktuelle Abnahme zum einen auf den Rückgang der Geburtenzahl im Jahr 2019 zurück. Zum anderen hätte in den vergangenen Jahren auch die große Zahl der zugewanderten Kinder aus dem Ausland, insbesondere der Ukraine, zu steigenden Einschulungszahlen geführt. Dieser Effekt sei durch den Rückgang der Zuwanderung nun aufgehoben.
Größter Rückgang im Saarland
Sowohl die Zahl deutscher (minus 1,1 Prozent) als auch ausländischer Kinder (minus 0,8 Prozent) im einschulungsrelevanten Alter sank den Angaben zufolge zum Jahresende 2024 gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt lebten Ende vergangenen Jahres demnach 1,1 Prozent weniger Kinder im Alter von 5 oder 6 Jahren in Deutschland.
Die Zahl der Einschulungen liegt dem Bundesamt zufolge im aktuellen Schuljahr in fast allen Bundesländern unter dem Vorjahresniveau – bei den Zahlen handelt es sich teils noch um vorläufige Ergebnisse oder geschätzte Werte. Den größten prozentualen Rückgang gab es demnach mit minus 8,5 Prozent im Saarland, gefolgt von Sachsen-Anhalt (minus 5,6 Prozent), Thüringen (minus 5,5 Prozent) und Berlin (minus 4,2 Prozent). Lediglich in Bremen stieg die Zahl der Einschulungen leicht um 0,6 Prozent.
Anteil der Einschulungen an Förderschulen leicht gestiegen
Mit 93 Prozent bundesweit startete der überwiegende Teil der Kinder die Schullaufbahn an einer Grundschule. 3,5 Prozent wurden an Förderschulen eingeschult, 2,5 Prozent an Schularten mit drei Bildungsgängen sowie 0,9 Prozent an Freien Waldorfschulen. Die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger an Förderschulen stieg um 0,5 Prozent. Sie sank dagegen an Grundschulen (minus 2,3 Prozent), Schularten mit drei Bildungsgängen (minus 2,0 Prozent) sowie an Freien Waldorfschulen (minus 4,0 Prozent).
51 Prozent der eingeschulten Kinder waren den Angaben zufolge Jungen, 49 Prozent Mädchen. Während das Geschlechterverhältnis in Grundschulen, Schularten mit drei Bildungsgängen und Freien Waldorfschulen weitgehend ausgeglichen war, wurden mit 69 Prozent deutlich mehr Jungen in Förderschulen eingeschult. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft
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