Spielplatz, Schaukel, Kinderspielplatz, Spielen, Kinderschaukel
Schaukel (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Stadt nicht sicher

Mann beleidigt Kind rassistisch und schlägt Mutter

Mitten am Tag, mitten in Berlin: Ein Mann beleidigt ein Kind wegen seiner Hautfarbe und schlägt dessen Mutter ins Gesicht. Solche Angriffe sind längst keine Ausnahme mehr – und oft bleiben die Täter ohne ernsthafte Konsequenzen.

Mittwoch, 12.11.2025, 11:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 12.11.2025, 11:28 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Ein Mann soll in Berlin-Rummelsburg ein Mädchen aufgrund seiner Hautfarbe rassistisch beleidigt und der Mutter des Kindes mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Die 32 Jahre alte Frau trug bei der Attacke am Montagnachmittag an einem Spielplatz in der Sophienstraße ein Hämatom am rechten Ohr davon, wie die Polizei mitteilte. Sie musste jedoch nicht ärztlich behandelt werden.

Laut Aussagen der Geschädigten und weiterer Zeugen soll der Mann das zehn Jahre alte Mädchen zunächst beleidigt haben, als das Kind und seine Mutter an dem Spielplatz vorbeiliefen. Die Mutter forderte ihn auf, dies zu unterlassen, woraufhin er zugeschlagen haben und geflohen sein soll. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und einer Beleidigung mit rassistischem Hintergrund.

___STEADY_PAYWALL___

Kein Einzelfall

In Deutschland ist das kein Einzelfall. Immer häufiger werden Menschen, die als „nicht deutsch“ gelesen werden, Zielscheibe rassistischer Beleidigungen und körperlicher Angriffe – auf offener Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Alltag. Studien zeigen, wie tief rassistische Denkmuster in Teilen der Gesellschaft verankert sind. Experten beklagen, wie sehr sich das gesellschaftliche Klima in den vergangenen Jahren verhärtet hat.

Besorgniserregend ist zudem, dass die Aufklärungsquote bei rassistisch motivierten Straftaten vergleichsweise niedrig bleibt. Täterinnen und Täter werden nur selten zur Rechenschaft gezogen, und selbst wenn es zu Verurteilungen kommt, wird ein rassistisches Tatmotiv von den Gerichten oft nicht anerkannt, was sich strafmildernd auswirkt.

Messbare Zahlen gibt es dazu nur ganz selten, weil der Ausgang von Verfahren statistisch nicht erfasst wird. In Thüringen schaute die Landesregierung auf Anfrage der Linksfraktion genauer hin: Dort wurden ersten Quartal 2024 fast 400 Verfahren wegen Rechtsextremismus abgeschlossen. Verurteilt wurden nur 20 Täter – allesamt zu Geldstrafen. (dpa/mig) Aktuell Panorama

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)