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Privatjet (Symbolfoto) © jemafg @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Oxfam

Superreiche „setzen Planeten in Brand“

Jeden Tag sind die Allerreichsten der Welt laut der Entwicklungsorganisation Oxfam jeweils für so viel CO2-Ausstoß verantwortlich wie ein Armer im ganzen Jahr. Für die Pariser Klimaziele ist das verheerend.

Donnerstag, 30.10.2025, 10:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 29.10.2025, 13:23 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Mit ihrem Konsum und ihren Investitionen heizen Superreiche nach Recherchen von Oxfam die Klimakrise deutlich an: Eine Person aus dem reichsten 0,1 Prozent der Weltbevölkerung verursache am Tag so viele CO2-Emissionen wie eine Person der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung im gesamten Jahr, erklärte die Entwicklungsorganisation zu ihrem am Mittwoch veröffentlichten Bericht „Climate Plunder“. Wie eine andere Studie kürzlich zeigte, hat der Klimawandel massive Folgen für Millionen Menschen – insbesondere für die im globalen Süden.

Die Analyse offenbare die drastischen Unterschiede zwischen reichen und ärmeren Bevölkerungsschichten bei den weltweiten CO -Emissionen. „Diese Zahlen machen klar: Die Klimakrise ist eine Krise der Ungleichheit“, betonte Oxfam-Referent Manuel Schmitt. „Superreiche setzen unseren Planeten in Brand, während die Ärmsten, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, schon heute massiv von ihren Folgen getroffen werden.“

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Der von Superreichen täglich verursachte CO2-Ausstoß von 800 Kilo pro Person „entspricht ungefähr elf Waschmaschinen, selbst der stärkste Mensch der Welt könnte es nicht stemmen“, erklärte Oxfam. „Im Gegensatz dazu verursacht ein Mensch aus der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung im Schnitt nur zwei Kilogramm CO2 pro Tag, was ein kleines Kind heben könnte.“

308 Superreiche genausviel Emission wie 118 Länder zusammen

Neben der Klimabelastung durch den Konsum seien Milliardärinnen und Milliardäre auch für enorme Mengen an CO2-Emissionen durch ihre Investitionen in Unternehmen verantwortlich: 308 dieser Superreichen verantworteten mehr Emissionen als 118 Länder zusammen, führte Oxfam aus. Durchschnittlich verursachten sie allein durch Investitionen jährlich 1,9 Millionen Tonnen CO2 – etwa 346.000-mal mehr als ein Mensch im Durchschnitt. Dabei gingen fast 60 Prozent ihrer Investitionen in klimaschädliche Sektoren wie Öl und Gas.

Für die im Klimaabkommen von Paris vor zehn Jahren festgelegte Zielmarke, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, müssten die reichsten 0,1 Prozent der Menschen laut Oxfam ihre durchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen bis 2030 um 99 Prozent reduzieren. Auch in Deutschland sei die Kluft enorm: Eine Person aus dem reichsten 0,1 Prozent der Bevölkerung verursache pro Jahr 52 Mal mehr Emissionen als eine Person aus den ärmsten 50 Prozent. Zudem steige die durchschnittliche Klimabelastung bei den reichsten Bevölkerungsgruppen überproportional an.

Oxfam: Verursacher in die Pflicht nehmen

Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, „dass insbesondere reiche Bevölkerungsschichten und Superreiche den Planeten nicht weiter verheizen“, erklärte Oxfam-Referent Schmitt. Sie müssten aus Hauptverursacher der Klimakrise einen finanziellen Beitrag zu deren Bewältigung leisten. Wirtschaftlich benachteiligte Länder und ärmere Bevölkerungsschichten müssten bei der Bewältigung der Klimakrise angemessen unterstützt werden.

„Es sind nicht die Menschen mit kleinem Geldbeutel, die das Problem verursachen, weder bei uns noch in anderen Teilen der Welt“, erklärte Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) zu dem Bericht. „Den größten ökologischen Fußabdruck haben die Reichen und Superreichen mit ihrem Konsum und ihren Aktienportfolios. Die Antwort darauf muss eine engagierte und soziale Klimapolitik sein.“ (epd/mig) Aktuell Panorama

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