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Ukrainer fassen langsam besser auf dem Arbeitsmarkt Fuß

Seit mehr als drei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Mehr als 1,2 Millionen Menschen flohen nach Deutschland. Nur ein Teil kam bisher auf dem Arbeitsmarkt an – doch es werden mehr, trotz Vermittlungshemmnissen.

Donnerstag, 16.10.2025, 18:12 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 16.10.2025, 16:57 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer fassen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt langsam etwas besser Fuß. Der Anteil ukrainischer Beschäftigter habe sich binnen zwei Jahren bis Ende 2024 verdreifacht – auf 0,6 Prozent, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg unter Berufung auf seine Stellenerhebung bei fast 16.000 Betrieben mit.

Die Entwicklung sei verglichen mit anderen Flüchtlingsbewegungen sehr positiv, sagte IAB-Forscher Alex Kubis. Die Qualifikationen vor allem der Ukrainerinnen passten gut zu den Anforderungen des deutschen Arbeitsmarktes. Gleichzeitig gebe es aber Vermittlungshemmnisse wie etwa Kriegstraumata.

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Im März 2025 waren nach einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit 535.163 erwerbsfähige Menschen mit ukrainischem Pass in Deutschland. Davon waren 263.610 in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, weitere 51.137 gingen einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung nach – waren also in einem Minijob beschäftigt. 212.653 Ukrainerinnen und Ukrainer waren im März arbeitslos gemeldet – Tendenz allerdings steigend, wie aus der BA-Statistik hervorgeht. Im Juni 2025 lag die Arbeitslosenquote für ukrainische Staatsbürger bei rund 39 Prozent.

Vor allem in kleinen Betrieben

Der Beschäftigungsanstieg konzentriere sich stark auf kleine und mittlere Betriebe. Rund 242.000 Geflüchtete aus der Ukraine waren im vierten Quartal 2024 hierzulande in Arbeit – gut zwei Drittel davon in Betrieben mit 10 bis 249 Beschäftigten.

14 Prozent der Betriebe berichten, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Kontakt als Arbeitgeber zu Geflüchteten aus der Ukraine hatten, beispielsweise in Form von Bewerbungen, Vorstellungsgesprächen oder tatsächlichen Einstellungen. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahresquartal.

79 Prozent der Betriebe, die im vierten Quartal 2024 Personal suchten, erhielten Bewerbungen von Geflüchteten aus der Ukraine. 41 Prozent gaben an, sie hätten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Person eingestellt, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen war.

Hochgerechnet haben rund 124.000 Betriebe mindestens einen Geflüchteten aus der Ukraine in den letzten zwölf Monaten eingestellt. „Gerade die betrieblichen Erfahrungen in Form von Einstellungen haben einen positiven Effekt auf die Einstellungschancen weiterer geflüchteter Menschen“, sagte IAB-Forscher Martin Dietz. (dpa/mig) Aktuell Wirtschaft

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