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Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) © de.depositphotos.com

Bamf-Zahlen

Halb so viele Asylanträge im September wie ein Jahr zuvor

Die Zahl der Asylanträge ist massiv zurückgegangen. Bundesinnenminister Dobrindt verweist auf die verschärften Grenzkontrollen. Doch Entwicklungen auf den Fluchtrouten nach Europa und die neue Lage in Syrien spielen eher eine Rolle.

Mittwoch, 01.10.2025, 15:08 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.10.2025, 15:08 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Im September haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur rund 9.100 Menschen erstmals in Deutschland Asyl beantragt. Das waren deutlich mehr Schutzersuchen als im August, als rund 7.800 Erstanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) eingingen. Allerdings ist ein Anstieg nach dem Sommer nicht ungewöhnlich, was mit dem Wetter und den Fluchtrouten zusammenhängt.

Im Vergleich zu 2024 sind die Zahlen nach wie vor rückläufig. Im September vergangenen Jahres hatten 18.113 Menschen erstmals einen Asylantrag in Deutschland gestellt.

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Massive Einschränkungen für Frauen in Afghanistan

Wie die Deutsche Presse-Agentur weiter erfuhr, stellten im vergangenen Monat knapp 10.800 Menschen Folgeanträge. Das tun Schutzsuchende vor allem dann, wenn sich die Rechtslage zu ihren Gunsten geändert hat, wenn neue Beweismittel vorliegen, die ihre Schutzwürdigkeit belegen, oder wenn sich die Lage im Herkunftsland verschlechtert hat. Zuletzt galt das vor allem für Frauen und Mädchen aus Afghanistan.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte im vergangenen Oktober festgestellt, einige der von den in Afghanistan herrschenden Taliban verhängten diskriminierenden Maßnahmen gegen Frauen stellten einen Akt der Verfolgung dar. Zur Prüfung eines individuellen Asylantrags afghanischer Frauen genüge es daher, dass EU-Mitgliedsländer lediglich ihre Staatsangehörigkeit und ihr Geschlecht berücksichtigten.

Sturz Assads Maßgeblich für Rückgang

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am 7. Mai verfügt, an deutschen Grenzen sollten ab sofort auch Asylsuchende zurückgewiesen werden – mit Ausnahmen für vulnerable Gruppen, dazu zählten Schwangere und Kranke. Außerdem ordnete er eine Intensivierung der Kontrollen an.

Dobrindt führt den Rückgang der Zahl der Asylsuchenden, die nach Deutschland kommen, auf seine Politik zurück. Allerdings dürfte der Sturz von Präsident Baschar al-Assad in Syrien vom vergangenen Dezember entscheidend sein. Syrien führte über lange Zeit die Liste der wichtigsten Herkunftsländer von Asylbewerbern in Deutschland an. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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