
Wirtschaftskrise
Atom-Sanktionen gegen Iran führen zu Massenabschiebungen
Das iranische Atomprogramm und die internationalen Sanktionen dagegen machen Flüchtlingspolitik: Bis März nächsten Jahres müssen zwei Millionen Afghanen Iran verlassen – mehr als die Hälfte sind bereits weg.
Montag, 18.08.2025, 14:42 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 18.08.2025, 14:42 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In den vergangenen sechs Monaten hat die iranische Regierung 1,2 Millionen afghanische Flüchtlinge abgeschoben. Laut Innenminister Eskandar Momeni müssen bis März nächsten Jahres weitere 800.000 und somit insgesamt zwei der sechs Millionen Afghanen das Land verlassen. Diese Maßnahme werde im gesetzlichen Rahmen für Ausländer ohne gültigen Aufenthaltsstatus durchgeführt und hätte nichts mit „Fremdenfeindlichkeit“ zu tun, so der Minister laut Nachrichtenagentur Irna.
Ein entscheidender Grund für die Massenabschiebungen und den Stopp weiterer Einreisen ist die desolate Wirtschaftslage und die hohe Arbeitslosigkeit im Iran. Das ölreiche Land steckt aufgrund des Atomstreits mit dem Westen und der damit verbundenen internationalen Sanktionen in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.
Auf der anderen Seite zwingen anhaltende Konflikte, extreme Armut und hohe Arbeitslosigkeit jedes Jahr viele Afghanen dazu, die 300 Kilometer lange Grenze zum Iran zu überqueren. Viele der afghanischen Flüchtlinge sind in den Metropolen im Niedriglohnsektor beschäftigt, etwa in kleinen Supermärkten oder auf Baustellen. Sie gelten als fleißige und billige Arbeitskräfte. (dpa/mig)
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