Antiziganismus, Sinti, Roma, Diskriminierung, Straftat
Antiziganismus © MiG

Bayern

Vorfälle zum Nachteil von Sinti und Roma haben zugenommen

Die Minderheit der Sinti und Roma ist in Deutschland noch immer Diskriminierungen ausgesetzt – und die Fallzahlen steigen. Selbst in Schulen und Behörden werden sie ausgegrenzt, wie aus dem Bericht der bayerischen Meldestelle hervorgeht.

Dienstag, 22.07.2025, 10:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 09.07.2025, 16:32 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die neu geschaffene Meldestelle für Gewalt gegen Sinti und Roma in Bayern hat für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt 336 antiziganistische Vorfälle im Freistaat aufgelistet. Im Jahr 2023 seien es 131 gewesen, 2024 bereits 205, teilte die Meldestelle beim Verband der Sinti und Roma mit. Das sei eine Steigerung um 56 Prozent.

Angehörige der Volksgruppen der Sinti und Roma und würden von vielen Menschen noch immer nicht als gleichwertiger Teil der Gesellschaft betrachtet, sagte Erich Schneeberger, Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes im Verband der Sinti und Roma. „Dies bleibt eines der größten Probleme unserer Minderheit.“ Rechtspopulisten versuchten, antiziganistische Vorurteile wieder salonfähig zu machen.

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Diskriminierung in Behörden

Am häufigsten kam es der Meldestelle zufolge zu verbalen Beleidigungen – etwa im Wohnumfeld oder im Bildungssystem. Viele Kinder hätten mit Benachteiligungen zu kämpfen. Auch in Behörden erfahren Sinti und Roma dem Bericht zufolge oft auf Diskriminierung.

Darin heißt es exemplarisch: „Im Gegensatz zu anderen ukrainischen Geflüchteten werden Menschen, bei denen die Behörden einen Roma-Hintergrund vermuten, ungleich behandelt: Sie müssen für einen Aufenthaltstitel zusätzliche Dokumente vorlegen, wie zum Beispiel Mietverträge, Schulzeugnisse oder Arbeitsnachweise. Auch müssen sie nachweisen, wo sie zuletzt in der Ukraine gewohnt haben. Diese Sonderbehandlung erfolgt, obwohl die Mehrheit dieser Menschen einen ukrainischen Pass besitzt.“ (dpa/mig) Aktuell Panorama

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