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Frau in der Straßenbahn (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Studie

Rassismus gegen Schwarze ist Alltag in Deutschland

Rassistische Beleidigungen, Drohungen, Hass im Netz: Für viele Schwarze und Afrodeutsche ist das in Deutschland Alltag. Eine IDZ-Studie zeigt, dass Übergriffe oft auch aus Behörden, Polizei oder dem Job kommen – mit schwerwiegenden Folgen bis in die Gesundheit.

Donnerstag, 18.12.2025, 10:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.12.2025, 10:04 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Rassismus gegenüber schwarzen Menschen ist laut einer Studie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) zu einem Alltagsphänomen in Deutschland geworden. Es handele sich um ein strukturelles Problem der gesamten Gesellschaft, sagte die Mitautorin der Studie, Laura Dellagiacoma, am Mittwoch in Jena. Die Folgen für die Betroffenen seien gravierend für deren Selbstbestimmung, gesellschaftliche Teilhabe und psychosoziale Gesundheit.

Den Studienergebnissen zufolge sind drei von vier Befragten online schon mindestens einmal persönlich rassistisch beleidigt worden. 26 Prozent berichteten von häufigen Beleidigungen. Fast alle Befragten (88 Prozent) seien bereits mit rassistischen Hassbotschaften auf Social-Media-Kanälen konfrontiert gewesen. Dabei gehe dieser Rassismus keineswegs nur von Rechtsextremen, sondern häufig auch von Personen in Behörden, Polizei, Politik oder vom Arbeitsumfeld der Betroffenen aus. Drei von fünf Befragten berichteten über rassistische Drohungen, denen sie ausgesetzt gewesen seien.

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Rückzug von bestimmten Orten

Viele Teilnehmende berichten den Wissenschaftlern, dass sie sich aufgrund rassistischer Erfahrungen zurückzögen und bestimmte Orte, Veranstaltungen und Social-Media-Plattformen mieden. Parallel setzten sich viele Befragte jedoch weiterhin online wie offline gegen Rassismus ein und leisteten politische Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Studienautoren formulieren fünf Handlungsempfehlungen, um das Problem zu bekämpfen, darunter politische Bildung, konsequentere Ahndung, unabhängige Beschwerdestellen sowie finanzielle Förderung von Initiativen.

Handlungsempfehlung auch für Medien

Auch „Medienschaffende sollten sich ihrer Rolle im Abbau rassistischer Vorurteile und Hatespeech bewusst sein und sich mit Antirassismus auseinandersetzen“, heißt es in der Studie.

An der Studie nahmen bundesweit 1.008 volljährige Personen teil, die sich selbst als schwarz beziehungsweise afrodeutsch identifizierten. Die Befragungen fanden im März 2024 statt. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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