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Zuwanderer prägen Deutschlands Innovationskraft
Jedes siebte Patent in Deutschland stammt inzwischen von Menschen mit ausländischen Wurzeln – Tendenz steigend. Besonders stark wächst der Beitrag von Erfindern aus Indien, der Türkei und arabischen Ländern.
Montag, 13.10.2025, 15:03 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 13.10.2025, 15:03 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Jede siebte Erfindung in Deutschland geht nach einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW) auf Zuwanderer zurück. Im Jahr 2022 stammten demnach 14 Prozent der hierzulande angemeldeten Patente von Menschen mit ausländischen Wurzeln, wie das arbeitgebernahe Institut am Montag in Köln auf der Grundlage eigener Berechnungen mitteilte. Im Jahr 2000 habe der Anteil von Migrantinnen und Migranten erst bei 4,9 Prozent gelegen.
Mit jeweils knapp drei Prozent leisten der Untersuchung zufolge Erfinderinnen und Erfinder aus Ost- und Südosteuropa sowie dem südeuropäischen und lateinamerikanischen Sprachraum den größten Beitrag bei den Patentanmeldungen in Deutschland. Auf Platz drei folgten der arabische und der türkische Sprachraum mit rund zwei Prozent. Der Anteil aus dieser Region habe sich in den zurückliegenden 25 Jahren vervierfacht, erklärte das IW. Besonders stark sei das Wachstum bei den Patenten unter den Menschen mit indischer Herkunft: Ihre Anmeldungen seien mit 1,2 Prozent zwölfmal so hoch wie zur Jahrtausendwende.
IW: Unbürokratische Verfahren zur Einreise hilft Deutschland
Wie die IW mitteilt, altert Deutschland und ist wie andere Industrieländer auf die Zuwanderung gut ausgebildeter Menschen angewiesen. „Um im Wettbewerb um die klügsten Köpfe mithalten zu können, sind schnelle und unbürokratische Verfahren zur Einreise und Anerkennung von Qualifikationen notwendig“, erklärt Alexandra Köbler, Forscherin am IW. Ein weltoffenes Klima sei ebenfalls entscheidend, Expertinnen und Experten mit ihrem Know-how zu gewinnen und attraktiv für Talente im Ausland zu bleiben.
Für ihre Untersuchung werteten die Forscher die Patent-Datenbank des Instituts der deutschen Wirtschaft aus. Für den Vergleich wurden die dort enthaltenen Vornamen sämtlicher Erfinderinnen und Erfinder seit 2000 einem von 24 Sprachräumen zugeordnet. So lasse sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ die Herkunftsregion der betreffenden Personen bestimmen, erklärte das Institut. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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