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Linke Tasche, rechte Tasche

Kommunen wollen Ausgleich für Asylbewerberleistungen für Ukrainer

Wenn Ukrainer künftig statt Bürgergeld Asylbewerberleistungen bekommen, steigen die Ausgaben der Kommunen – dafür zahlt der Bund weniger. Der Gemeindebund dringt auf eine Kompensation. An den staatlichen Ausgaben ändert sich kaum etwas.

Sonntag, 10.08.2025, 12:33 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 10.08.2025, 12:49 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Wenn Geflüchtete aus der Ukraine künftig statt Bürgergeld Asylbewerberleistungen erhalten, wollen die Städte und Gemeinden nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Bund und Länder müssten die Kommunen bei den anfallenden Ausgaben komplett entlasten, verlangte der Präsident des Städte- und Gemeindebunds, Ralph Spiegler (SPD), in der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Der Deutsche Städtetag forderte, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer weiterhin dabei unterstützt werden sollten, eine Arbeitsstelle zu bekommen.

Im schwarz-roten Koalitionsvertrag ist verabredet, dass Ukrainerinnen und Ukrainer, die nach dem 1. April 2025 nach Deutschland kamen oder kommen, kein Bürgergeld mehr erhalten, sondern die niedrigeren Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Die gesetzliche Regelung dafür wurde vom Bundessozialministerium erarbeitet. Der Gesetzentwurf dazu befindet sich in der Ressortabstimmung.

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Kaum Veränderungen bei staatlichen Zahlungen

Ihm zufolge sind durch den sogenannten Rechtskreiswechsel kaum Veränderungen bei den staatlichen Ausgaben für die die Veränderung betreffenden Menschen aus der Ukraine zu erwarten. Für das nächste Jahr sei mit 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro zu rechnen. Der Bund muss allerdings weniger aufwenden, die Länder und Kommunen wegen deren Zuständigkeiten für die Asylbewerberleistungen mehr.

Eine „pauschalierte Kostenentlastung“ wird vom Bund im Gesetzentwurf in Aussicht gestellt. Der Präsident des Städte- und Gemeindebunds, Spiegler, sagte, es dürfe nicht nur eine Kostenbeteiligung geben, sondern es brauche eine komplette dauerhafte Übernahme der Kosten durch Bund und Länder.

Debatte um Bürgergeld für alle Ukrainer

Über das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zu den Änderungen für Ukraine-Flüchtlinge war in den vergangenen Tagen intensiv diskutiert worden. Denn der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hatte sich im ZDF-Sommerinterview dafür ausgesprochen, „am besten“ auch den vor dem 1. April vor dem russischen Angriff aus der Ukraine geflüchteten Menschen kein Bürgergeld mehr zu zahlen. Die SPD lehnt das ab.

Auch der Deutsche Städtetag erklärte, er unterstütze, dass die geplanten Änderungen nur für neu Einreisende gelten sollen. Städtetags-Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt sagte der „Rheinischen Post“: „Wichtig ist auch, dass ukrainische Geflüchtete weiter sofort arbeiten dürfen.“ Sie sollten Schuchardts Worten zufolge Anspruch auf Qualifizierung und Sprachkurse haben und Unterstützung bei der Arbeitsaufnahme bekommen. „Das sollte im Gesetzgebungsverfahren noch klargestellt werden“, sagte er. (epd/mig) Aktuell Panorama

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