Anzeige
Basketball, Korb, Sport, Ball, Halle, Zuschauer
Basketball (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Rechtsruck in Thüringen

Sport-Clubs haben Probleme bei Transfers

Die politische Situation in Thüringen hat Einfluss auf den Leistungssport. Zwei Basketball-Trainer berichten von besorgten Spielern bei Transferverhandlungen: Sportler wollten nicht in das Bundesland ziehen – wegen des Rechtsrucks.

Donnerstag, 22.08.2024, 14:35 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 22.08.2024, 14:37 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die politische Entwicklung in Thüringen erschwert den Basketball-Clubs aus Jena und Erfurt die Verpflichtung neuer Spieler. „Wo wir ein Problem haben, ist die Akquise deutscher Spieler, die mit ihren Familien herkommen wollen und Befürchtungen haben“, sagte Björn Harmsen, Trainer von Zweitligist Jena, der „Thüringer Allgemeinen“. Mehr und mehr „spielt das Thema Rechtsruck und die politische Entwicklung eine größere Rolle.“

In Thüringen wird am Sonntag kommender Woche gewählt. Eine Forsa-Umfrage sieht die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD derzeit mit 30 Prozent der Stimmen als mit Abstand stärkste Partei. Dahinter rangieren die CDU mit 21 Prozent und das BSW.

___STEADY_PAYWALL___

Große Verunsicherung

Florian Gut, der den Drittligisten Erfurt trainiert, hat ähnliche Erlebnisse wie sein Jenaer Kollege. „Wenn wir junge Spieler aus Deutschland verpflichten wollten mit Migrationshintergrund, dass sie selbst und noch viel mehr die Eltern sehr früh in den Gesprächen dieses Thema ansprechen“, berichtete der Coach. „Ob sie Angst vor Rassismus haben müssen? Bekommen sie das Erstarken der Rechtsextremen mit? Hier herrschen sehr ernste Sorgen und eine große Verunsicherung – gerade in Thüringen.“

Anzeige

Eigene Erfahrungen der Trainer mit Rechtsextremismus liegen länger zurück, sind für sie aber noch immer Warnung genug. „Es muss bestimmte Werte und Normen geben, an die sich jeder hält. Wenn hier immer mehr Grenzen überschritten werden und das im Alltag akzeptiert wird – das kann nicht sein. Deswegen sprechen wir hier diese Dinge an“, sagte Harmsen. Es werde immer mehr Populismus zugelassen, immer mehr Akzeptanz entstehe dafür. „Es muss Grundregeln geben und die dürfen sich nicht so sehr verschieben.“

Um dies zu erreichen, gehe es laut Gut nur über den Zusammenhalt. „Wichtig ist es aber, dass wir unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und uns nicht spalten lassen von Rechtspopulisten, die versuchen, Menschen aufgrund von deren Unzufriedenheit für sich zu vereinnahmen“, betonte der Trainer. (dpa/mig) Aktuell Panorama

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)