Unternehmerpreis 2021
Thüringen zeichnete bekannten Neonazi mit Unternehmerpreis aus
Thüringens Wirtschaftsministerium soll einen rechtsextremen Unternehmer ausgezeichnet haben. Was die Sache besonders brisant macht: Der Unternehmer habe auch an dem Radikalen-Treff in Potsdam teilgenommen. Der Unternehmer soll schon vor der Preisverleihung Kontakte zur NPD unterhalten haben.
Montag, 22.01.2024, 15:41 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 22.01.2024, 16:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Thüringer Wirtschaftsministerium will dem Ilmenauer Unternehmen Exomium GmbH einen 2021 verliehenen Gründerpreis wieder entziehen. Grund hierfür sei die mutmaßliche Teilnahme von Exomium-Geschäftsführer Christoph Hofer an dem umstrittenen Treffen von Rechtsextremisten im November in Potsdam, teilte ein Ministeriumssprecher am Sonntagabend mit. Die deutlich gewordene rechtsextremistische Gesinnung Hofers sei offenkundig und empörend.
Das Thüringer Wirtschaftsministerium distanziere sich ausdrücklich von verfassungsfeindlichen Gesinnungen und Aktivitäten jeder Art. Die Behörde prüfe daher, wie die Preisvergabe zum frühestmöglichen Zeitpunkt rückgängig zu machen sei. Der Entzug der Auszeichnung müsse rechtssicher erfolgen.
Das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) teilt mit, dass „zum damaligen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte zur politischen Gesinnung von Herrn Hofer bekannt waren“. Laut Recherchen des Online-Portals „netzpolitik.org“ hingegen war Hofer bereits vor der Preisverleihung in der rechtsextremistischen Szene aktiv.
Auszeichnung für ehemaligen NPD-Kandidaten
So habe der Jungunternehmer mindestens bis zum Jahr 2015 Kontakte zur rechtsradikalen NPD unterhalten. So soll er unter anderem Bezirksvorsitzender der NPD Niederbayern gewesen sein und für die Partei im Jahr 2008 zum bayerischen Landtag kandidiert haben. ThEx teilt mit, bei der Auswahl der Preisträger würden politische Überprüfungen im Regelfall nicht vorgenommen.
Christoph Hofer leitet die auf IT-Lösungen spezialisierte Exomium GmbH als Geschäftsführer seit Januar 2017. Im Jahr 2021 erhielt das Unternehmen den dritten Platz in der Kategorie „Nachfolger“ beim Thüringer Gründerpreis ThEx Award zuerkannt. Die Auszeichnung für Exomium war mit 4.000 Euro dotiert. (epd/mig) Leitartikel Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Neue Behörde Ukrainer sollen arbeiten oder zurück in die Heimat
- Symbol der Abschottung Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete sofort stoppen!
- Umbruch in Syrien Was bedeutet der Sturz Assads – auch für Geflüchtete…
- Der Fall Prof. Dr. Kenan Engin Diskriminierung an deutschen Hochschulen kein Einzelfall
- Kaum Auslandsüberweisungen Studie entlarvt Lüge zur Einführung von Bezahlkarten
- Debatte über Rückkehr Bamf verhängt Entscheidungsstopp für Asylverfahren…