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Junger Mann (Symbolfoto) © 1388843 @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Brandenburg

Psychosoziale Betreuung von Geflüchteten soll stärker in Blick rücken

Mit EU-Mitteln soll Geflüchteten bei der Integration geholfen werden. Der Bamf-Chef hofft auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen - auch die psychosoziale Versorgung spielt eine Rolle.

Mittwoch, 02.08.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 02.08.2023, 12:46 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Um die Integration von Geflüchteten in Deutschland zu verbessern, soll künftig auch die psychosoziale Versorgung eine größere Rolle spielen. 1,5 Milliarden Euro an zusätzlichen EU-Mitteln unter anderem für diesen Zweck seien eine „erhebliche Summe“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer (CSU), am Dienstag in Potsdam. Das Geld müsse nun bei denen landen, die Hilfe bei der Integration leisten könnten.

Für Geflüchtete würden Flucht-, Kriegs- und Gewalterfahrungen, Aufnahmebedingungen und die Probleme, sich in einem neuen Land zurechtfinden zu müssen, häufig eine enorme psychische Belastung darstellen, sagte ein Sprecher des Vereins „KommMit“ am Dienstag. Dadurch hätten Geflüchtete mitunter eine „erhöhte Vulnerabilität für psychische Erkrankungen“.

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1,5 Milliarden Euro EU-Mittel

Die EU fördert nach Angaben des Bamf Projekte zur Verbesserung von Integrationschancen und Aufnahmebedingungen für Geflüchtete. Rund 1,5 Milliarden Euro sollen in der Förderperiode 2021 bis 2027 in Deutschland ausgeschüttet werden. „Ganz neu“ sei ein Budget für temporäre Engpässe bei den kommunalen Unterbringungsmöglichkeiten aus diesen EU-Mitteln in Höhe von „bis zu 100 Millionen“, sagte Sommer. Kommunen, die bisher größere Probleme bei der Unterbringung hatten, könnten dann zeitnah auf diesen Topf zurückgreifen, ergänzte ein Bamf-Sprecher. Der Antragsbeginn ist Mitte August. Der Förderzeitraum endet Ende 2023.

Laut des „KommMit“-Vereins böten die Mittel eine „erhebliche Möglichkeit, die psychosozialen Versorgungsmöglichkeiten in Brandenburg zu stärken“. Neben bislang acht regionalen Beratungsstellen würden weitere Träger hinzukommen, sagte ein Sprecher des Vereins. An den Stellen sollen Geflüchtete psychosozial betreut und bei ihrem Umgang mit Belastungen unterstützt werden. Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zeigte sich zuversichtlich, dass mittelfristig im ganzen Land entsprechende Angebote existieren könnten.

Sozialministerin rechnet mit weniger Flüchtlingen

Aktuell gebe es steigende Asylantragszahlen in Deutschland, sagte Bernd Krösser, Staatssekretär im Bundesinnenministerium. Dennoch sei man weit weg von den Zahlen von 2015 und 2016. Trotzdem stelle die Zuwanderung Kommunen, Länder und den Bund vor große Herausforderungen. Der Umgang mit psychischen Problemen sei dabei ein Aspekt.

Laut Nonnenmacher hingegen werden die Brandenburger Kommunen in diesem Jahr weniger Flüchtlinge aufnehmen müssen als ursprünglich geplant. „Es wird eine Anpassung nach unten geben“, sagte Nonnemacher am Dienstag in Potsdam. Die Abstimmungen zwischen dem Innen- und dem Finanzministerium sowie ihrem Haus dazu liefen aber noch, deswegen wolle sie dem nicht vorgreifen. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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